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1135 - Begegnung am Todesauge

Titel: 1135 - Begegnung am Todesauge
Autoren: Unbekannt
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sorgen, damit die Atmosphäre nicht entweichen kann!"
    Der überforderte Sicherheitsoffizier bestätigte und verschwand eiligst vom Bildschirm.
    In diesem Augenblick erfolgte die zweite Explosion, weil Gucky den Zünder auf eine entsprechend kürzere Zeitspanne eingestellt hatte.
    Das Chaos war nun unvermeidbar.
    Nach der dritten Detonation verlor Fort YUURZÖNTER einen kleinen Teil seiner Außenhülle. Ein ganzer Sektor wurde zum Vakuum. Ein Schwarm Armadamonteure wurde durch den Sog der ausströmenden Atmosphäre ins All hinausgerissen, was ihnen aber kaum etwas ausmachte.
    Sie begannen ohne jede Aufforderung sofort mit der Reparatur, als seien Explosionen im Fort eine alltägliche Angelegenheit.
    Gucky, der gerade mit der achten Bombe in einem Lagerraum beschäftigt war, empfing zum erstenmal gut verständliche Emotionsimpulse, was nur der Erregung ihrer Absender zuzuschreiben sein mochte.
    Er machte die Bombe scharf und begann mit der Suche nach der neunten.
    Zwischendurch erfuhr er durch Ras, dass der Floßkopf anmontiert wurde.
    Er musste sich beeilen.
    Sechs Explosionen waren erfolgt, als er die neunte Bombe scharf machen konnte. Die zehnte war leicht zu finden. Er präparierte auch sie, und dann tat er etwas, das absolut überflüssig war und nur mit seiner unbeschreiblichen Wut über den Mord an Crduun erklärt werden konnte.
    Er teleportierte direkt in Enzyöns Quartier.
     
    *
     
    Von ihrem Versteck aus konnten Salik und Ras die Detonationen in den äußeren Bezirken des Forts gut verfolgen, was aber keineswegs zu ihrer Beruhigung beitrug. Der Mausbiber hätte längst zurück sein müssen.
    Inzwischen hatte der Goon-Block das Floß erreicht. Die Montage begann unverzüglich, ohne dass sich die Monteure um das Geschehen im und am Fort kümmerten.
    Das in den Wall hineinschwebende Nachbarfort hatte sich inzwischen so weit entfernt, dass es nur noch als selbstleuchtender Punkt zu erkennen war. Er wurde mit jeder Minute kleiner. Ras vermutete, dass es aus unbekannten Gründen zur Schmiede geordert war, und er ahnte nicht, dass er sich gewaltig irrte.
    „Zum Teufel! Wo bleibt er denn nur!"
    Salik hatte einen eigenen Vorsprung in dem Goldbarren gefunden, an dem er sich festklammern konnte. Er war verständlicherweise wütend auf Gucky, der sie hier im Ungewissen sitzen ließ. Ohne ihn konnten sie das Versteck im Goon-Block nicht finden.
    „Er wird noch die Bomben suchen", glaubte Ras, die Erklärung für das lange Ausbleiben des Mausbibers gefunden zu haben.
    „So ein Dickschädel!" fluchte Salik ganz gegen seine üblichen Gewohnheiten.
    „Noch ist Zeit", gab Ras zu bedenken. „Selbst wenn das Floß jetzt starten würde, wäre nichts verloren. Wir könnten es jederzeit einholen. Wir befinden uns schließlich bereits innerhalb des Sperrgürtels, der die Schmiede absichert."
    „Schwacher Trost!" knurrte Salik, ein wenig besänftigt.
    Dann schwiegen sie, obwohl keine Abhörgefahr bestand, denn ihre Funkgeräte waren auf Mindestleistung eingestellt und reichten kaum zehn Meter weit.
     
    *
     
    Enzyön war in seinen Sessel zurückgekehrt und nahm die eintreffenden Katastrophenmeldungen mit erstaunlicher Gelassenheit zur Kenntnis. Fort KARYBOS war befehlsgemäß unterwegs, das Floß war in Kürze startbereit, und den Gefangenen blieb jetzt keine andere Wahl, als mittels Teleportation aus YUURZÖNTER zu fliehen.
    Alles verlief nach Plan.
    Trotzdem erschrak er fast zu Tode, als der kleinste der drei Gefangenen plötzlich drei Meter von ihm entfernt aus dem Nichts materialisierte.
    Der gewohnte Griff zur Waffe unterblieb trotzdem.
    Gucky öffnete den Helm.
    „Die Schmiede werden dir deinen Schuppenschwanz lang ziehen, und das geschieht dir recht, Enzyön. Und damit du es nur weißt: die hübschen Bömbchen habe ich gelegt, um dir einen Denkzettel zu verpassen. Nun, was ist? Warum nimmst du nicht deinen Strahler und bringst auch mich um, so wie du Crduun umgebracht hast? Hast du Angst?"
    Enzyön blieb ruhig sitzen und sah den Mausbiber mit ausdruckslosen Augen an. Er ignorierte die Waffe, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    „Angst? Vor dir?" Enzyön gab ein Geräusch von sich, das Gucky instinktiv für ein höhnisches Gelächter hielt. „Du bist Teleporter, und ehe ich die Waffe auf dich richten könnte, wärest du verschwunden. Ich weiß, wenn ein Gegner im Vorteil ist, und schone meine Kräfte."
    Gucky ahnte es nicht nur, er wusste, dass da etwas nicht stimmte.
    Aber was?
    Er verfluchte die Tatsache, dass die
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