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1135 - Begegnung am Todesauge

Titel: 1135 - Begegnung am Todesauge
Autoren: Unbekannt
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Versteck, da setzte sich das Floß auch schon - wie auf Kommando - in Bewegung.
    Sie spürten es an der leichten Vibration des Goonantriebs, denn sehen konnten sie nichts. Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes „blinde Passagiere", so wie einst jene Abenteurer, die sich in den Frachträumen der Ozeandampfer niederließen, um die Passage zu sparen.
    „Ein paar Stunden Schlaf würden uns nach der Aufregung gut tun", meinte Ras und streckte sich auf dem Boden aus. „Hat schon jemand geprüft, ob wir die Helme abnehmen können?"
    „Negativ, Ras." Salik schüttelte bedauernd den Kopf. „Absolutes Vakuum im Floßkopf.
    Wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme, damit kein organisches Wesen sich hier einschmuggeln kann."
    „Eine Sparmaßnahme!" murmelte Gucky und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. „Ras hat recht! Jetzt wird gepennt! Es kann Stunden oder Tage dauern, bis wir uns der Schmiede nähern."
    Salik kaute auf einem Konzentrat herum, das diesmal nach überhaupt nichts schmeckte.
    „Also gut, ich übernehme die erste Wache und wecke euch, wenn mir etwas nicht geheuer erscheint. So ganz traue ich dem Braten nämlich nicht. Das Verhalten Enzyöns gibt mir zu denken."
    „Der Satan soll ihn holen!" knurrte Gucky und schloss die Augen.
     
    9.
     
    Der verständliche Wunsch des Ilts erfüllte sich nicht.
    Kaum setzte sich das Floß in Bewegung und beschleunigte mit geringen Werten, ließ Enzyön seinen Stellvertreter zu sich kommen und. übergab ihm das Kommando über YUURZÖNTER.
    Der Stellvertreter zeigte sich keineswegs erfreut.
    „YUURZÖNTER ist ein Wrack, Enzyön. Es hat zehn Explosionen an den verschiedensten Stellen gegeben. Die Reparaturen werden Wochen in Anspruch nehmen.
    Warum verläßt du uns gerade jetzt?"
    Enzyön wurde endlich seine aufgestaute Wut los. Er hatte sich lange genug beherrschen müssen.
    „Wer gibt dir das Recht, meine Maßnahmen zu kritisieren, Hoho? Noch ein Wort, und ich bestimme einen anderen zu meinem Stellvertreter. Ich habe elf Queratas, die dazu die Qualitation besitzen."
    „Qualifikation!" verbesserte Hoho diensteifrig.
    Enzyön warf ihn hinaus und befahl dem besonneneren Gentor, ihn zu vertreten.
    Dann verließ er sein Hauptquartier, begab sich in den Hangar, der von der letzten Explosion verschont geblieben war, und befahl, einen Gleiter startbereit zu machen.
    Dieser glitt wenig später aus der großen Luke und nahm Fahrt auf.
    In geringer Entfernung passierte er das Floß, ohne dass der Gleiter die Geschwindigkeit herabsetzte. Im Gegenteil, er wurde schneller.
    Enzyön blickte durch die Sichtscheibe hinüber zum Floß, und ein Querata hätte sehen können, dass seine für Terraner ausdruckslosen Augen Genugtuung und Vorfreude verrieten.
    Das Floß blieb schnell zurück.
    Dafür tauchte in Flugrichtung ein winziger Lichtpunkt auf, um allmählich größer und heller zu werden.
    Der Gleiter holte das Fort KARYBOS ohne Schwierigkeiten ein.
     
    *
     
    Salik weckte Ras.
    „Du kannst übernehmen, Ras. Ich glaube, das Floß wird bald in den Linearraum gehen, jedenfalls auf Überlicht. In zwei oder drei Stunden kannst du dann Gucky wecken."
    Ras nickte und gähnte.
    „Hat noch niemand versucht, die Tür zu öffnen?"
    „Niemand. Ich glaube, wir sind hier absolut sicher."
    Minuten später war Salik eingeschlafen.
    Ras hielt Wache und unterdrückte die Versuchung, den Raum per Teleportation zu verlassen, um sich im Goon-Block umzusehen. Das Gefühl, hier absolut sicher zu sein, hatte er im Gegensatz zu Salik nicht.
    Das merkwürdige Verhalten Enzyöns ging ihm nicht aus dem Sinn. Die Echse plante eine Teufelei, das stand fest.
    Das gleichmäßige Vibrieren des Antriebs wirkte einschläfernd - und beruhigend.
    Und dann, ganz plötzlich und ohne jede Vorwarnung hörte es auf.
    War das Floß auf Überlicht gegangen? fragte sich Ras.
    Oder...?
    Hastig weckte er den gerade eingeschlafenen Salik wieder auf.
    „Wir haben gestoppt! Was hat das zu bedeuten?"
    Mühsam rappelte sich der Terraner auf.
    „Gestoppt? Sind wir etwa schon bei der Schmiede angelangt? Das ist doch nicht gut möglich!"
    Gucky knurrte ungehalten, ehe er sehr schnell wach wurde. „Schmiede? Wir sind schon da?"
    „Wir wissen es nicht", klärte Ras ihn auf.
    Salik blieb unentschlossen.
    „Es wäre zu gefährlich, jetzt hinaus zu teleportieren, aber warten können wir hier auch nicht ewig. Was meint ihr?"
    „Nichts wie raus hier!" schlug Ras vor. „Spürt ihr es auch?"
    Kleine Geräusche drangen an ihre
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