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1134 - Alissas Vater

1134 - Alissas Vater

Titel: 1134 - Alissas Vater
Autoren: Jason Dark
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packen. Suko war dabei etwas von seinem direkten Weg abgewichen, um von der Seite her an ihn heranzukommen.
    Zum erstenmal packte Suko den Körper des ehemaligen Mönchs an. Er spürte die Haut, die keine mehr war, sondern ihn an ein glattes Stück Holz erinnerte. Und er wuchtete ihn so zur Seite, daß die Sense nicht mehr Francas Hals berührte.
    Die Zeit war um.
    Blut spritzte plötzlich aus der Wunde. Es trat auch Sukos Gesicht, und da stand für ihn fest, daß er es nicht ganz geschafft hatte…
    ***
    Auch Father Ignatius und ich sahen, was geschah. Diesmal hatte die Zeit nicht ausgereicht. Um eine winzige Zeitspanne war Suko zu spät gekommen. Wir sahen das Blut aus der Kehle spritzen, dann brach Franca zusammen, und wir hörten auch den schrillen Schrei ihrer Tochter.
    »Nimm du Alissa!« rief ich Ignatius zu.
    Zugleich machte ich mich auf den Weg. Ich jagte mit langen Sprüngen vor, ich sprang in das verdammte Wasser hinein. Ich war fixiert auf den Mönch mit den Totenaugen, der zurückgewichen war und Suko mit der Sense attackierte.
    Er beherrschte sie wie ein Schnitter. Suko hatte Mühe, der Klinge auszuweichen. Drei, vier Streichen konnte er entgehen, dann stolperte er über einen der im Wasser verborgenen Felsen und gab dem Mönch die Chance zu einem neuen gezielten Schlag.
    Ich schoß auf ihn.
    Die geweihte Silberkugel erwischte sein Gesicht. Ich sah, wie sie hinein klatschte und dort ein Loch riß. Ich hörte den wütenden Schrei, als Aslan sich drehte und erneut ausholte, um mich mit einem Schlag der Sense zu erwischen.
    Den unterlief ich.
    Und dann war ich bei ihm. Diesmal mit dem Kreuz. Schon einmal, auf dem Dach des Güterwaggons, war er vor dem Anblick des Talismans zurückgezuckt.
    Diesmal wollte ich mehr.
    Ich wollte seine Vernichtung!
    Dem Angriff konnte er nicht mehr entgehen. Wie ein Raubtier sprang ich ihn an. Ich sah die verzerrte Fratze des teuflischen Monsters mit den toten Augen dicht vor mir und dem Kreuz.
    Dann prallte es gegen sein Gesicht.
    Ich hatte auch vorgehabt, es zu aktivieren, doch es war nicht mehr nötig, denn der plötzliche Lichtstrahl wirkte bei ihm wie eine mörderische Säure. Er raste in das Gesicht hinein, er durchzuckte es von verschiedenen Seiten und zerriß die Haut, die einmal einem Menschen gehört hatte.
    Nicht mehr.
    Sie fiel zusammen, während der Mönch mit den Totenaugen nach hinten kippte und dabei auf einen der Felsen schlug. Er blieb darauf liegen, als wäre er aufgespießt worden. Das Licht der Kerze war erloschen, sie selbst hatte er durch sein Gewicht zu einem Wachsklumpen zusammengedrückt.
    In seinem Gesicht erkannte ich den Wechsel zwischen Böse und Gut. Es war schrecklich anzusehen, wie die Haut zerfiel, wie das Weiße aus seinen Augen wegplatzte, und ich plötzlich in zwei düstere Höhlen schaute.
    Löcher, die zu einem Schädel gehörten, der jetzt nur aus Knochen bestand.
    Ich hielt die Waffe noch in der Hand. Ich hieb mit der Beretta auf den verdammten Schädel, dessen Knochen zersplitterten, als bestünden sie aus Glas. Als kleine Trümmer schwammen sie auf dem Wasser, ebenso wie der Griff der Sense.
    Der Mönch mit den Totenaugen verging. Es blieb von ihm nichts zurück, sein Körper lief aus. Alles was dort vorhanden war, verwandelte sich in einen dicken Schlamm, der in das Wasser rann und dort weiterschwamm, wobei er sich dann mit dem Blut vermischte, das aus der Kehle der an der Oberfläche treibenden Franca rann. Im Flackerlicht der Kerzen sah ich, daß ihr Blick gebrochen war. Ihr konnte niemand mehr helfen…
    ***
    Wir verließen die Höhle, nachdem alle Kerzenflammen gelöscht waren. Ignatius kümmerte sich um Alissa. Sie hatte das Grauen als einzige überstanden, und sie würde auch in Zukunft noch Betreuung brauchen.
    Suko und ich nahmen die tote Franca mit. Natürlich dachten wir über den Fall nach und sprachen auch darüber, aber beide konnten wir den Zusammenhalt dieser Familie nicht begreifen oder wollten es auch nicht. Es war uns einfach zu fremd. Uns kam es darauf an, daß sich derartige Auswüchse in Grenzen hielten. Uns war auch klar, daß sie in ähnlicher Form immer wieder vorkommen würden, wenn sich jemand auf den Teufel verließ.
    Alissas Kleidung hatten wir auch gefunden. Sie saß noch nackt im Wagen auf dem Rücksitz. Ignatius hatte ihr die Sachen nur über den Körper gelegt.
    Im kalten Licht der Sonne gingen wir auf den Fiat zu. Ignatius drehte sich um. Sein Gesicht war sehr ernst.
    »Und?«
    »Es tut mir leid für
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