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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht
Autoren: A.F.Morland
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Koloß unterwürfig. Er hatte Esslin Treue bis zum Tod geschworen, und er würde diesen Schwur halten. Eine Seltenheit bei Dämonen. Für gewöhnlich sind ihre Versprechungen und Schwüre nichts wert. Sie zögern nicht, sie zu brechen, kaum daß sie sie ausgesprochen haben, wenn es die Situation erfordert.
    Kayba war eine Ausnahme. Frank Esslin konnte froh sein, ihm das Leben gerettet zu haben. Das hatte sich bereits bezahlt gemacht und würde sich noch oft bezahlt machen.
    »Bist du müde?« fragte Esslin seinen Hünenhaften Begleiter, in dem er das schwarze Gegenstück zu Mr. Silver sah.
    »Nein, Herr«, antwortete Kayba. »Ich wittere Gefahr!«
    »Gefahr?« echote Frank Esslin gepreßt und blickte sich nervös um.
    Um sie herum wuchs nichts. Sie standen auf weicher brauner Erde, die aus irgendeinem Grund unfruchtbar war.
    »Gefahr?« wiederholte der Söldner der Hölle. »Wo? Ich sehe nichts. Ist sie unsichtbar?«
    »Iiieeehhh!« Der Schrei ging Frank Esslin durch Mark und Bein.
    Es riß ihn herum, und sein Kopf ruckte hoch.
    Und dann erblickte er die Gefahr!
    ***
    In Rom kämpften die besten und teuersten Spezialisten – bezahlt von dem britischen Industriellen Tucker Peckinpah – um das Leben des Gangsters Peter Black.
    Black war bei einem Callgirl gewesen, als die Polizei ihn schnappen wollte, und er drehte durch, als der junge Polizist Carmine Rovere die Waffe auf ihn richtete.
    Er hätte erkennen müssen, daß er keine Chance hatte, war jedoch so wütend und unvernünftig gewesen, es doch zu versuchen; und seither hing ein Leben an einem extrem dünnen Faden.
    Es war vor allem deshalb so immens wichtig, Black durchzubringen, weil er wahrscheinlich der einzige war, der den Namen von Jubilees Vater kannte. Dieses siebzehnjährige Mädchen wohnte im Hause Tony Ballards und wußte nicht, wer seine Eltern waren.
    Peter Black hätte einen entscheidenden Hinweis geben können, doch er war zur Zeit nicht ansprechbar, und es war fraglich, ob er es jemals wieder sein würde, denn auch der ärztlichen Kunst sind Grenzen gesetzt.
    Was Tucker Peckinpah im fernen London in aller Eile hatte tun können, war geschehen. Auf den Rest hatte er trotz allen Reichtums keinen Einfluß mehr.
    Die Entscheidung, wie es mit Peter Black weitergehen würde, lag nun bei einer höheren, nicht mehr irdischen Instanz.
    Rom hielt sich mit positiven wie negativen Äußerungen zurück.
    Es war noch zu früh, sich festzulegen. Man mußte abwarten.
    Peckinpah konnte nichts Schlimmeres passieren, als daß man ihn zur Untätigkeit, zum Warten verdammte.
    Er fügte sich zähneknirschend und hoffte für Jubilee, daß der schwerverletzte Gangster am Leben blieb.
    ***
    Vor ihnen erstreckte sich eine riesige braune, unfruchtbare Fläche.
    Als die große olivgrüne Fledermaus diesen durchdringenden Schrei ausstieß, suchten Ledaghs matt glänzende Augen die Beute, die das Tier erspäht haben mußte.
    Der Mumienkönig entdeckte zwei Männer. Der eine war blond und von normaler Größe, der andere dunkelhaarig, bärtig und ein wahrer Koloß.
    Die Fledermaus peitschte die Luft mit ihren Lederschwingen. Ihr Maul öffnete sich, und die gefährlichen Zähne kamen zum Vorschein.
    Ledagh krallte die dürren Finger in das Fell des Tieres. Immer schneller sauste die Fledermaus durch die Luft. Der Flugwind zerrte an Ledaghs verfilztem Haar, schien es ihm vom Kopf reißen zu wollen.
    Die beiden Männer erweckten nicht den Anschein, als ob sie mit ihm fertig werden könnten.
    Wieder nicht…
    Egal, wer sie waren, sie würden sterben, aber der Sieg über sie würde Ledagh nicht erfreuen, sondern deprimieren.
    Es war immer so. Warum traf er nicht endlich auf Gegner, die ihm überlegen waren, die den Zauber brachen, der ihn am Leben hielt, und ihn vernichteten?
    Er war des Siegens müde. Er hatte genug davon, wollte nicht mehr… Aber wenn es zum Kampf kam, zwang ihn der Zauber, seine ganze Kraft einzusetzen, sein Letztes zu geben, alle Tricks und Tücken auszuspielen, um zu triumphieren.
    In schrägem Angriffsflug näherte sich die Riesenfledermaus den beiden Männern.
    »Iiieeehhh!« kreischte sie.
    Ledagh stimmte mit einem Geheul ein. Seine Finger wuchsen und wurden zu langen, spitzen Stacheln.
    Die Chance, zu verlieren, war größer, wenn er den bärtigen Koloß attackierte, doch er konnte sicher sein, daß die Fledermaus ihm den Riesen nicht überlassen würde.
    Der braune Boden kam rasch näher. Die Fledermaus fegte darüber hinweg. Noch hatte sie die Flügel
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