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113 - Bote der Nacht

113 - Bote der Nacht

Titel: 113 - Bote der Nacht
Autoren: A.F.Morland
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das, dachte Dale Robbins, obwohl ihm Rick Davenport nicht antwortete.
    »Ich komme jetzt zu Ihnen hinunter, Mr. Davenport!« kündigte der junge Mann an. »Ich will nichts von Ihnen. Haben Sie mich verstanden? Ich will nur mit Ihnen reden. Nur reden, okay?«
    Er stieg die Stufen mit etwas weichen Knien hinunter. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Vor seinem geistigen Auge sah er immer wieder das gräßlich verzerrte Gesicht der Toten.
    Was mußte sie kurz vor ihrem Ende mitgemacht haben!
    Schweißtropfen glänzten auf Robbins’ Stirn.
    »Wo sind Sie, Mr. Davenport?« fragte Dale Robbins nervös.
    »Lassen Sie mit sich reden, Mann! Sie haben nichts zu befürchten. Soll ich Ihnen etwas sagen? Es ist alles in Ordnung. Ehrlich. Ich war in Ihrer Wohnung. Ich habe Mrs. Lumsden gesehen. Sie lebt. Ich schwör’s, sie ist nicht tot. Es ist also nicht nötig, daß Sie sich hier unten verstecken. Seien Sie vernünftig und kommen Sie aus Ihrem Versteck. Wir gehen gemeinsam nach oben, und Sie können sich selbst davon überzeugen, daß nichts geschehen ist. Sie können mir vertrauen, Mr. Davenport.«
    Robbins hatte die letzte Stufe zurückgelegt.
    Es war stockdunkel hier unten. Der junge Mann tappte ein paar Schritte vorwärts und blieb dann stehen.
    »Möchten Sie sich nicht mit mir unterhalten?« fragte er. »Ist mir auch recht. Ich denke, wir brauchen kein Wort zu sagen. Wir verstehen uns auch so, nicht wahr? Bitte tun Sie mir den Gefallen und kommen Sie her zu mir.«
    Rick Davenport tat so, als würde er durch Abwesenheit glänzen, aber Dale Robbins spürte seine Nähe.
    Er wußte, daß der Killer da war!
    ***
    Das ovale Maul schloß sich. »Es tut mir leid, Herr!« sagte Kayba unglücklich.
    »Du warst nicht schnell genug!« schrie Frank Esslin wütend.
    »Hast dich nicht mit ganzer Kraft eingesetzt. Wozu auch? Es war ja nur eine klapperdürre Mumie! Aber darum geht es mir nicht! Du hast meinen Befehl nicht ausgeführt! Du hast versagt, Kayba, und ich hasse Versager!«
    Der Lava-Dämon wollte zu einer neuen Entschuldigung ansetzen, da erbebte unter ihnen plötzlich der Boden, und alle saugenden Löcher schlossen sich. Schlagartig war es vorbei mit diesem mörderischen Sog. Es war kein Brausen mehr zu hören, aber es herrschte dennoch keine Stille.
    Tief unter ihnen schien es zur Eruption zu kommen. Frank Esslin und Kayba wurden geschüttelt. Sie vernahmen ein dumpfes Grollen, und Augenblicke später öffnete sich jenes Maul wieder, das Ledagh verschlungen hatte.
    Das Wesen, das dort unten lebte und sich mit Saugschläuchen Nahrung zuführte, schien den Mumiendämon nicht verdauen zu können. Ledagh wurde wieder ausgespien.
    Er sauste aus der ovalen Öffnung, überschlug sich mehrmals und landete dann unsanft neben dem braunen Maul, das sich rasch zusammenzog und Sekunden später nicht mehr zu sehen war.
    »Anscheinend denkt der da unten, wir wären genauso ungenieß- bar wie Ledagh«, sagte Frank Esslin grinsend. »Mir soll’s recht sein.«
    Er begab sich zu dem Dürren und riß ihn auf die Streichholzbeine.
    »Tu das nie wieder!« fuhr Esslin ihn an. »Sonst lernst du Schmerzen kennen, wie du sie nicht für möglich hältst!«
    »Ich mußte es tun«, sagte Ledagh, auf Esslins Verständnis hoffend.
    »Du wirst sterben!« sagte Frank Esslin eisig. »Ich habe es dir versprochen. Wir haben ein Geschäft gemacht. Ich werde meine Zusage einhalten. Du bekommst den Tod aus meiner Hand, sobald ich die Zeit für gekommen halte, und keinen Augenblick früher.«
    Kayba trat mit hängendem Kopf vor Frank Esslin.
    »Was willst du?« schnauzte ihn der Söldner der Hölle an.
    »Wenn du mich bestrafen möchtest, Herr…«
    »Ach. Weiter!« schnarrte Esslin. »Verlassen wir diesen Ort lieber, bevor der dort unten auf die Idee kommt, doch noch einen von uns zu versuchen.«
    Sie gingen weiter.
    Frank Esslin stieß den Mumienkönig vor sich her.
    ***
    Es war passiert!
    Ich war Mago, dem Schwarzmagier, in die Hände gefallen!
    Zum zweitenmal hatte er sich in den Besitz des Höllenschwerts gebracht. Mittlerweile war es kein Geheimnis mehr, daß diese Waffe, auf dem Amboß des Grauens für Loxagon, den Sohn des Teufels, geschmiedet, ein lebendes, denkendes und fühlendes Wesen war – frei in seinen Entscheidungen, mit einem schlagenden Herzen, das sich in der Krone befand, die auf der leicht geschwungenen Klinge saß.
    Shavenaar hieß das Höllenschwert, und nach dem vermeintlichen Tod von Loxagon war es durch viele
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