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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss
Autoren: Unbekannt
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rief er, „sollte sich eine Steppenmaus als Vogel tarnen?
    Das ergibt doch keinen Sinn! All die Mühe, die es für eine Maus bedeutet, sich Flügel zuzulegen und das Fliegen zu erlernen. Und warum, Ras?"
    „Das ist doch völlig klar." Der Teleporter legte sich hin und grinste breit. „Damit ihr niemand auf den Schwanz tritt."
    Gucky schnappte nach Luft.
    „Das ist doch wohl...!"
    „... nicht zu fassen", beendete eine vertraute Stimme seinen Satz.
    Hinter einer buschbewachsenen Bodenwelle trat ein hochgewachsener, hagerer Mann mit grauen Augen und zeitlosem Gesicht hervor.
    Zeitlos, ja, das ist das richtige Wort, dachte Ras Tschubai, während er sich hinsetzte und Perry Rhodan mit einem Nicken begrüßte. Geistesabwesend tastete er mit der rechten Hand nach dem eiförmigen Zellaktivator, der an einer Kette um seinen Hals hing.
    Für mich, wie für ihn, hat die Zeit ihre Bedeutung verloren. Die Jahre vergehen, doch sie haben keinen Einfluß auf uns Unsterbliche. Menschen werden geboren, altern und sterben, aber wir haben schon vor ihnen gelebt und leben noch immer, wenn sich keiner mehr an sie erinnert.
    Etwas wie Kummer engte Tschubais Brust ein.
    Kummer, der ihn immer erfaßte, wenn er allein und schläfrig in der Dunkelheit lag und die Bilder aus den Tiefen seiner Seele aufstiegen. Die Gesichter alter Freunde und Freundinnen, seit Jahrhunderten schon tot und vermodert; die Echos gelebter Leben, die ihn eine Zeitlang auf seinem Weg begleitet hatten, um dann davonzudriften in das Vergessen, das auf jeden Sterblichen wartete.
    Aber in ihm existierten sie fort.
    Die fleischlichen Hüllen dieser Menschen waren vergangen, doch ihr Lächeln, ihre Worte, ihre Taten - all das lebte in seiner Erinnerung weiter.
    Manchmal wünschte sich Tschubai, ebenfalls vergessen zu können.
    „Ras?"
    Rhodans Stimme riß ihn in die Wirklichkeit zurück.
    Der Ilt lachte hell. „Er meditiert", bemerkte Gucky. „Immer, wenn er diesen vergeistigten Gesichtsausdruck aufsetzt, träumt er davon, im afrikanischen Buschland mit Speer und Lendenschurz Nashörner zu jagen, wie damals in seiner Jugend."
    Perry Rhodan runzelte die Stirn.
    „Was soll ein Lendenschurz bei der Jagd auf ein Nashorn nutzen?" fragte er irritiert.
    Der Mausbiber ließ seinen blütenweißen Nagezahn aufblitzen. „Er kann es sich vor die Augen binden und sich einbilden, daß ihn das Nashorn nicht sieht. Eine alte afrikanische Jagdmethode. In meiner Zeit als Großwildjäger habe ich einmal einen Schreckwurm..."
    „Die Zeit", unterbrach Tschubai glatt, „ist zu kostbar, um sie mit schamlosen Lügenmärchen zu vergeuden."
    „In der Tat", bestätigte Perry Rhodan. Er sah hinüber zu dem stählernen Berg auf der Ebene im Norden. Die SEDAR, einer von den fünfzig Leichten Kreuzern, die die BASIS als Beiboote mitführte, war gelandet. Vom Tal näherte sich ihr eine Kolonne massiger Lastgleiter.
    „Die Zeit", fügte Rhodan dann mit leiser Ironie hinzu, „ist auch zu kostbar, um sie mit Sonnenbaden und Müßiggang zu vergeuden."
    „Mit anderen Worten, wir werden aktiv", sagte Gucky.
    „So ist es", nickte Rhodan. Er nahm eine bequemere Haltung ein. „Die Suche nach den in M82 verstreuten Einheiten der Galaktischen Flotte ist im vollen Gang. Ich bin guter Hoffnung, daß sich die meisten Schiffe über kurz oder lang im System von BASIS-ONE einfinden werden."
    Ras Tschubai verzog den Mund.
    „Sofern uns die Armadaschmiede nicht dazwischenfunken."
    Es war schon vorgekommen, daß die Silbernen - wie die Schmiede aufgrund ihrer Hautfarbe auch genannt wurden - Raumfahrer der Flotte getäuscht hatten. Mit der Behauptung, die gesamte Galaktische Flotte sei vernichtet, und einer geschickten Mischung aus Versprechungen und Drohungen war es ihnen gelungen, terranische Raumfahrer in ihre Dienste zu pressen.
    „Um die Schmiede", versicherte Rhodan grimmig, „werde ich mich höchstpersönlich kümmern."
    Es blieb unausgesprochen, aber Tschubai wußte, was er meinte; durch einen Trick hatte sich der Schmied Verkutzon in den Besitz einiger Zellproben Rhodans gebracht. Seitdem schwebte über dem Ersten Sprecher der Kosmischen Hanse die Drohung, psychisch von dem geklonten Rhodan-Synchroniten übernommen zu werden.
    Der Einsatz auf dem Abbauplaneten des Armadaschmieds Warckewn hatte den Terranern die Koordinaten eines Synchrodroms in die Hände gespielt, jener Station der Armadaschmiede, in der sie ihre Klonversuche durchführten und den Rhodan-Synchroniten erschaffen hatten.
    Gucky zog
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