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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss
Autoren: Unbekannt
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mißgestaltete Hyrkt. „Diese heimtückischen Kreaturen haben dich mit dem Hologramm aus der Zentrale gelockt, um ungehindert ihre finsteren Pläne durchführen zu können. Und blindlings bist du in die Falle gelaufen, hast deine Zeit mit einem heldenhaften Kampf gegen die Monteurflößer vertändelt.
    Ho, Flößer, gut gemacht..."
    Crduun trat drohend auf den Herold zu, aber bevor er ihn erreicht hatte, hüpfte die Mißgeburt über ihn hinweg und kicherte dabei.
    „Du hättest auf mich hören sollen, Crduun, statt mir den Mund zu verbieten", krächzte der Herold. „Aber Crduun, der Flößer, weiß alles und kann alles und ist viel klüger als ein armer, dummer Herold. Crduun ist ja so schlau, so schrecklich schlau."
    Der Armadaflößer zwang sich zur Ruhe.
    „Was haben die Kaufsöhne vor? Sprich endlich! Wenn ich wirklich Zeit vergeudet habe, dann..."
    Der Herold kicherte und wurde dann von einem Moment zum anderen ernst.
    „Diese ungetreue Brut", krächzte er bekümmert, „will den Floßschwanz abkoppeln. Es muß Fains Idee sein. Nur Fain ist so abgrundtief schlecht, einen derartigen Frevel zu begehen. Diese Rabensöhne wollen den hinteren Goon-Block abkoppeln und das Floß zerstören.
    Arme STOWMEXE", plapperte der mißgestaltete Hyrkt traurig. „Armer Herold, armer, armer Crduun."
    Der Flößer sagte nichts.
    Und er spürte Kälte in seinen Gliedern, eine Kälte, die nicht von außen, sondern aus seinem Innern kam.
    Er mußte unter allen Umständen verhindern, daß die Kaufsöhne ihr verbrecherisches Vorhaben in die Tat umsetzten, oder das Floß würde auseinanderbrechen und die kostbare Rohstoffladung wie Spreu im Nichts verschwinden. Die Arbeit von sechs Jahren...
    Prüfend sah Crduun in die Finsternis unter dem Gefunkel der Fixsterne, dorthin, wo der Floßschwanz in der interstellaren Nacht verborgen lag.
    Er schauderte unwillkürlich.
    Irgendwo dort in der Finsternis warteten Enklich Fain und die beiden anderen Kaufsöhne auf ihn. Sie warteten, weil sie wußten, daß er kommen würde.
    Abrupt wandte sich der Flößer ab.
    „Folge mir", forderte er den Herold mit seiner melodischen Stimme auf. „Wir haben Vorbereitungen zu treffen."
     
    2.
     
    Vor einer Stunde war die Sonne über dem Tal der Adler aufgegangen.
    Zwei Handbreit hing die gelbe Sonne über dem westlichen Horizont, und mit ihrem Licht hatte sie die farbenprächtigen Vögel geweckt, die auf den buschbewachsenen, flachen Hügeln um den riesigen Talkessel nisteten.
    Plötzlich grollte Donner über die ausgedehnte Ebene im Norden, und zwischen den Wolkenfetzen am grünblauen Himmel tauchte ein blitzender Punkt auf.
    Der Punkt wurde rasch größer und verwandelte sich in den Kugelleib eines Leichten Kreuzers.
    „Die SEDAR", sagte Gucky undeutlich.
    Beim Sprechen fiel ihm ein Karottenstück aus dem Mund und blieb im niedrigen Gras am Rand des Grünen Sees liegen. Von oben erklang Trillern. Ein zitronengelber, spatzengroßer Vogel schoß in die Tiefe, pickte im Flug das Karottenstück auf und war einen Moment später wieder verschwunden.
    Der Mausbiber schluckte.
    „Das ist der letzte Beweis", sagte er düster. „Kaum landen Menschen auf einer unberührten Welt, schon kehrt Diebstahl in das Paradies ein. Selbst die Vögel bleiben von diesem Fluch nicht verschont."
    Ras Tschubai watete tropfnaß aus dem Wasser. Die schwarze Haut des Teleporters funkelte, während er sich bewegte; Sonnenstrahlen, die sich in den Wassertropfen brachen.
    „Du irrst dich", klärte er der! Mausbiber auf. Behaglich stöhnend trocknete er sich mit dem Badetuch ab, wickelte es um seine Hüften und ließ sich neben Gucky im Gras nieder.
    „Ich irre mich?" echote der Mausbiber schrill. „Der letzte, der so etwas behauptet hat, bittet mich noch immer von seinem Krankenbett aus per Hyperfunk-Telegramm um Verzeihung. Und das schon seit dreihundert Jahren."
    Tschubai winkte ab. „Lassen wir Bully aus dem Spiel. Die Dinge sind ohnehin kompliziert genug. Und was den Vogel betrifft - du irrst dich tatsächlich. Dieser Vogel war kein Vogel."
    „Kein Vogel?" Der Ilt sah Tschubai mit seinen großen Augen verdutzt an. „Ich will verdammt sein, wenn das kein Vogel war!"
    „Kein Vogel", sagte Tschubai entschieden, „sondern eine Steppenmaus, die sich als Vogel tarnt, du verstehst? Die Flügel, das Gefieder, sogar der Schnabel - alles Tarnung."
    Der Ilt wirkte nicht überzeugt. Er kratzte sich am Kinn, schüttelte dann den bepelzten Kopf.
    „Aber warum, bei allen Sternen",
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