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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss
Autoren: Unbekannt
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dumpfen Grübeleien verfallen.
    Aber Enklich Fain - ah, das war ein Unterschied!
    Natürlich, der Kaufsohn war häßlich, ein wahres Monstrum, wenn man seinen behaarten Kopf, die abscheulich weiche Haut und die plumpen Glieder bedachte, doch Crduun war zu vernünftig, um ein intelligentes Wesen nach seinem Äußeren zu beurteilen.
    Schließlich konnte nicht jedes Volk so hübsch, so ästhetisch perfekt geformt sein wie die Hyrkts.
    Trotz seiner abstoßenden Häßlichkeit besaß Enklich Fain einen wachen Geist.
    Manchmal zu wach, dachte Crduun erzürnt, während er seine Geschwindigkeit weiter abbremste. Er hat mich ausgehorcht, hat Informationen gesammelt, die beiden anderen Kaufsöhne gegen mich aufgehetzt und auf den richtigen Zeitpunkt zum Losschlagen gewartet.
    Der Flößer sank.
    Seine beiden Beinpaare berührten sanft den Boden - Kupfer, wie er automatisch bemerkte - und die in geschickten Krallen auslaufenden Greifextremitäten tasteten über die Hüftkontrollen.
    Nervös mahlten seine geweihartig gestalteten Oberkiefer.
    Die Kopffühler mit den hochempfindlichen Sehnerven zitterten verhalten, während sie das Bild in sich aufnahmen.
    Die drei Kaufsöhne waren nicht mehr als zwanzig Meter von ihm entfernt.
    Ankbhor-Vuul, plump und rundlich, wie ein Klumpen Schmierflüssigkeit auf der makellosen Oberfläche eines Silberballens.
    Dameniszer mit den säulenartigen Beinen, dem dicklichen Rumpf und dem quadratischen Schädel, der nahtlos in den Torso überging. Die Schlingarme, die aus seinen Schultern hervortraten, waren wie die Stränge beweglicher Lianen.
    Und natürlich Enklich Fain.
    Enklich Fain war zwei Köpfe größer als Crduun, besaß zwei Lauf- und zwei Greifgliedmaßen, einen Vähnlichen Oberkörper und einen Kopf, der an eine teilweise behaarte Kugel erinnerte.
    Sein Raumanzug schimmerte rötlich.
    Keiner der Kaufsöhne trug eine Armadaflamme.
    Über ihnen, wie ein Schwärm riesiger Insekten, kreiste ein Pulk Armadamonteure.
    Crduun unterdrückte nur mühsam einen wütenden Schrei.
    Sechs! dachte er. Sechs von siebzehn Armadamonteuren!
    Gewiß, er hatte gewußt, daß sich einige der Floßroboter den Funkbefehlen entzogen hatten und auf keinen Kodeanruf antworteten. Er hatte befürchtet, daß die Kaufsöhne in ihrer Bosheit die Monteure beschädigt oder zerstört hatten.
    Doch wieder war Enklich Fain von ihm unterschätzt worden.
    Auf irgendeine Weise mußte dem Kaufsohn das Unmögliche gelungen sein - er hatte die Armadamonteure umprogrammiert und seinem Willen unterworfen!
    „Mir scheint, Flößer", erklang Fains Stimme aus Crduuns Funkempfänger, „du hast verstanden, was geschehen ist." Fain sprach Armadaslang; Crduun hatte allen seinen Kaufsöhnen das Idiom der Endlosen Armada auf hypnomechanischem Weg beigebracht.
    „Dann dürfte dir auch klar sein, Flößer, daß sich die Lage gewandelt hat. Deine Schoßhündchen haben Zähne entwickelt, und ich will verdammt sein, wenn wir dir damit nicht kräftig in die Pfoten beißen."
    Obwohl Fain den Armadaslang perfekt beherrschte, waren seine Worte oft so dunkelsinnig wie die einer sterbenden Hyrkt-Königin.
    „Donner auf dein Haupt", fügte Ankbhor-Vuul grollend hinzu, „und Blitz in dein Herz.
    Deine Geister dienen uns, Flößer!"
    Dameniszer gestikulierte mit seinen Schlingarmen. „Es sind keine Geister", sagte der Säulenbeinige. „Es sind hochentwickelte Automaten mit Gehirnen, die vermutlich auf positronischer Basis funktionieren. Die Gehirne..."
    „Ah, Gehirne", dröhnte Vuul und schmatzte genießerisch. „Gehirne sind gut. Zwölf Feinde habe ich am Feuerfluß erschlagen und dann ihre ..."
    „Verschone uns mit den Details, Vuul", unterbrach Fain. Dann wandte er sich wieder dem Flößer zu. „Hör zu, Crduun. Ich möchte dir jetzt unsere Bedingungen stellen. Ich schlage vor, du gehst darauf ein, denn sonst sehen wir uns gezwungen, dieses Floß auseinander zu nehmen und dir deine teuren Beißzangen zu verbiegen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    Crduun stand am Rand einer Ohnmacht.
    Die Schlechtigkeit seiner Kaufsöhne flößte ihm Grausen ein. Fain war ohne weiteres zuzutrauen, daß er seine Drohung wahrmachte. Und die beiden anderen Söhne schienen völlig in seinem Bann zu stehen.
    Zeit gewinnen! sagte sich Crduun, während er wie zufällig über seine Gürtelkontrollen tastete und den Notruf auslöste. Seine Sehfühler zitterten. Zum Glück schien Fain nichts bemerkt zu haben.
    Der Notruf würde die übrigen Armadamonteure des
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