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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss
Autoren: Unbekannt
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Rotierende Nichts zu wagen. So schaltete ich mein Funkgerät ein und bat die Armada um Hilfe.
    Die Stunden vergingen.
    Ich erhielt keine Antwort, und mein Sauerstoffvorrat ging immer mehr zu Neige.
    Du wirst sterben, Enklich Fain, sagte ich mir. Hier draußen zwischen den Trümmern einer Galaxis, die der Frostrubin zerstört hat, dreißig Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, wirst du sterben.
    Aber dann tauchte dieses Schiff auf, das kein Schiff war." Fain schnitt eine Grimasse. „Es war das Armadafloß STOWMEXE. Crduun, der Flößer, hatte meine Hilferufe empfangen und holte mich an Bord.
    Den Rest der Geschichte kennt ihr."
    Ankbhor-Vuul stemmte die kurzen, feisten Arme in seinen ballonartig aufgedunsenen Leib und drehte den sichelförmigen Kopf, der auf einem kurzen, extrem beweglichen Hals saß.
    „Keine gute Geschichte", dröhnte es aus der flexiblen Sprechmembrane an der Frontseite seines plumpen Leibes. „Nicht ein erschlagener Feind, Enklich Fain. Und warum erzählst du jetzt Geschichten? Geschichten soll man erst erzählen, wenn der Feind am Bratspieß gart. Aber Crduun ist noch nicht besiegt."
    Fain verzog die Lippen zu einem verzerrten Lächeln.
    „Hoffentlich, wilder Freund", murmelte er, „verdirbst du dir an dem Flößer nicht den Magen."
    Er sah zu Dameniszer hinüber.
    Der Säulenbeinige hatte seine Mahlzeit aus den mitgebrachten Vorräten verzehrt und betastete neugierig mit seinen Schlingarmen das Gebilde, das sich wie eine surrealistische Skulptur in der Mitte des Raumes erhob.
    „Wie kann das nur funktionieren?" brummte Dameniszer verwirrt. „Es sieht nach... nach nichts aus, nach Schrott."
    Schrott, dachte Fain. Das ist es auch, aber der Hologrammprojektor funktioniert trotzdem, auch wenn allein der Bastler weiß, wieso.
    Amüsiert dachte er daran, wie sehr Crduun überrascht gewesen sein mußte, als sich seine Kaufsöhne in Nichts aufgelöst hatten.
    Nun, der Hologrammprojektor hatte ihnen gute Dienste geleistet und den Flößer aus seiner Steuerzentrale am Floßkopf gelockt. Eine gute Gelegenheit, die lästigen Armadamonteure an Bord des Floßes auszuschalten und mit der Demontage der Essenzenhaken hier hinten am Floßschwanz zu beginnen.
    Fain schob die Schüssel mit dem fliederfarbenen Proteinbrei zur Seite und stützte die Ellbogen auf die Deckplatte des Computerblocks.
    Zu schade, sagte er sich, daß die Steuerzentrale des Goon-Blocks am Floßschwanz deaktiviert war. Das erschwerte ihre Aufgabe. Aber das Unvermeidliche ließ sich nicht ändern. Selbst der Bastler hatte keine Möglichkeit gesehen, die elektronische Sperre zu beseitigen, und der Bastler war ihr stärkster Verbündeter auf dem Floß.
    Fain räusperte sich.
    „Vielleicht werden wir den Hologrammprojektor später noch einsetzen können", sagte er, „wenn Crduun hier auftaucht. Ohne Zweiwegübertragung ist der Projektor im Moment nutzlos, und ohne Armadamonteure gibt es keine Zweiwegübertragung."
    Ankbhor-Vuul stimmte unvermittelt ein durchdringendes Tuten an, wie das Signalhorn eines historischen Ozeandampfers. Das, Tuten war so laut, daß Fain vor Schmerz beide Hände auf die Ohrmuscheln preßte und an allen Gliedern zu beben begann.
    Sein Kopf drohte zu zerplatzen.
    Dameniszer machte zwei schnelle Schritte und hieb dem Barbaren mit seinen Schlingarmen auf den Ballonleib.
    Das Tuten brach gurgelnd ab.
    „Heilige Sterne!" keuchte Fain. „Hast du den Verstand verloren, Vuul? Was soll dieser Lärm?"
    Die stumpfen Facettenaugen an den beiden spitz zulaufenden Enden des Sichelkopfes starrten ihn an; traurig, wie Fain fand.
    „Der Geist des Holo-Holos", seufzte der Barbar, „ist gestorben. Wer stirbt und nicht durch den Magen seines Bezwingers in das Reich der Lebenden zurückkehren kann, der muß sein Leben im beschwörenden Wehelied wiederfinden.
    Ein Narr, der das nicht versteht."
    „Vielleicht solltest du doch einen Bissen vom Projektor probieren", schlug Dameniszer boshaft vor. „Vielleicht haben wir Glück, und du erstickst daran."
    Der Barbar drehte den Sichelkopf.
    „Ich habe ihn schon probiert", antwortete Vuul bekümmert. „Aber wie alle Geister ist auch der Holo-Holo ungenießbar. Nein, singen müssen wir!"
    „Von mir aus singe", knurrte Fain, „aber leise, verstanden?"
    Als das Tuten wieder erklang, sehr viel leiser diesmal, da schloß der Terraner für einen Moment die Augen. Er stellte sich Vuul vor, wie er mit den scharfen Zähnen seiner Kautentakel an dem Metallgerüst des Holoprojektors
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