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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss
Autoren: Unbekannt
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„daß ich Crduun beleidige? Ich..."
    Fain schnitt ihm das Wort ab. „Verschieben wir die Diskussion, sonst streiten wir uns noch immer, wenn der Flößer hinter uns steht und uns an der Gurgel packt."
    Er sah in die Kiste.
    Fein säuberlich lagen die zylindrischen, unterarmlangen Sprengbomben des Bastlers nebeneinander. An der dicksten Stelle des Zylinders besaßen sie einen Drehschalter. Der Schalter war mit vier Markierungsstrichen versehen. Der Raum zwischen jedem Markierungsstrich entsprach einer Zeitspanne von etwa dreieinhalb Minuten; der Bastler hatte perfekte Arbeit geleistet.
    Der Terraner griff nach dem am Rand liegenden Impulsgeber. Der Zündknopf war in einer Vertiefung eingelassen und so vor einem unbeabsichtigten Auslösen geschützt. Der Knopf war rot; so rot wie die Knöpfe in der Mitte eines jeden Drehschalters, mit dem man die Bomben von Zeit- auf Fernzündung einstellen konnte.
    Zwölf Bomben.
    Sie mußten genügen, um das hintere Drittel des Floßes abzusprengen.
    Zwölf Bomben?
    Enklich Fain stutzte.
    Erst jetzt bemerkte er die Lücke. Elf! Es waren nur elf! Eine Bombe fehlte!
    „Dameniszer", stieß Fain hervor. „Verdammt!"
     
    7.
     
    Ein Fesselfeld umhüllte den Schrottberg und verhinderte, daß er bei einem heftigen Flugmanöver des Armadafloßes ins Rutschen geriet oder sich über die gesamte Ballenfläche verteilte.
    Dameniszer griff mit beiden Schlingarmen nach einem vorstehenden Metallteil, stemmte sich mit den Säulenbeinen vom Untergrund - einer tonnenförmigen Ausbuchtung im Berg - ab und rollte sich geschickt auf das Plateau.
    Das Fesselfeld erschwerte das Klettern, weil es ihn immer stärker nach unten zog, je höher er kam. Aber es hatte den Vorteil, daß das Trümmergewirr wie festgebacken war und unter seinem Gewicht nicht ins Rutschen geriet.
    Er atmete heftig.
    Forschend sah er in Richtung Floßkopf, wo vor Minuten noch diese grelle Lichtexplosion geflammt hatte.
    Dameniszer fragte sich, ob zwischen dem Flammenball und dem sogenannten Floßparasiten eine Verbindung existierte.
    Vermutlich, dachte er, ist Crduun auf den Parasiten gestoßen. Und vermutlich hat Crduun gesiegt - um von mir getötet zu werden...
    Er wußte nicht, woher er seine Sicherheit gewann. Vielleicht war es auch nur Wunschdenken, geboren aus dem Haß, den er Crduun und seinen Auftraggebern entgegenbrachte.
    Die Armada hatte dem Volk der Rirr die Zukunft genommen. Sie hatten Krart leergeplündert und den Rirr nur Schlacke hinterlassen. Die Rohstoffe des Nachbarplaneten von Ni-Rirr waren unwiederbringlich verloren. Das bedeutete das Aus für die technische Zivilisation von Dameniszers Volk. Sobald die letzten Ressourcen Ni-Rirrs erschöpft waren, mußte das Dunkel der Barbarei beginnen.
    Dameniszer knurrte unwillkürlich.
    Die wahren Verantwortlichen für dieses Verbrechen - die Armadaschmiede - waren für ihn unerreichbar. Aber da war Crduun.
    Starb der Flößer, würde auch das Floß sein Ziel nicht erreichen.
    Der Rirr sah sich um.
    Nach dem Erlöschen des Feuerballs hatte sich wieder Finsternis über die STOWMEXE gelegt. Irgendwo dort unten näherte sich der Flößer.
    Dameniszer tastete nach dem Beutel. Er war noch da, hing an der Hüfthalterung seines Raumanzugs.
    Der Beutel enthielt den Paralysator, die Blendgranaten - und die Sprengbombe, die er aus der Kiste gestohlen hatte.
    Fain!
    Der Terraner wußte nicht, was Crduun und Leute seiner Art den Rirr angetan hatten.
    Und Fain war zu weich.
    Dameniszer rutschte bis zum anderen Rand der Plattform.
    Direkt unter ihm lag der Talkessel mit seinen rätselhaften Maschinenskulpturen und den Pfützen aus elektronischen und positronischen Bauteilen.
    Undeutlich konnte er den Bastler erkennen. Der wracke Armadamonteur schleppte unermüdlich Schrottteile zu einem eiförmigen Gebilde, das sich im Zentrum des Tals erhob.
    Der rote Ring, der um das untere Drittel des Eies lag, leuchtete feurig und erfüllte den Talkessel mit einem düsteren Licht. An der Rückseite der seltsamen Maschine klaffte eine ovale Öffnung.
    In diese Öffnung warf der Bastler seine Schrottlast und verschwand wieder im Hintergrund, um Nachschub zu holen.
    Bei dem Ei mußte es sich um den Reproduktor handeln, von dem Enklich Fain erzählt hatte.
    Dameniszers Sehkranz verfärbte sich.
    Bisher hatte der Bastler noch nichts von seiner Anwesenheit bemerkt - oder es kümmerte ihn nicht. Der Rirr hoffte, daß die erste Möglichkeit zutraf. Nicht auszudenken, wenn ihn der Bastler in seiner
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