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1123 - Der Terror beginnt

1123 - Der Terror beginnt

Titel: 1123 - Der Terror beginnt
Autoren: Jason Dark
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bedeckt. Auch der Mond hielt sich zurück, und meine Gedanken kehrten wieder hin zu diesem schrecklichen Alptraum und dem Gesicht meines Vaters, das ich letztendlich so klar und deutlich gesehen hatte.
    Ja, er war es gewesen. Er hatte sich mit der verdammten Kettensäge in den Händen auf den Weg gemacht. Er war über den Steg gegangen und in das Haus eingedrungen, um dort ein Blutbad zu hinterlassen.
    Fiktion? Wirklichkeit? Ein Omen vielleicht, das mich auf eine bestimmte Spur bringen sollte? Oder ging ich bereits an der Leine einer anderen Person oder Unperson, die irgendwo im Hintergrund lauerte und die ich nicht kannte?
    Ich wußte nicht, wie sich die Dinge im Reich meiner Feinde entwickelt hatten und wie ihre Pläne aussahen. Ich sah zwar aus wie ein normaler Mensch, aber ich war es durch meinen Beruf nicht. Ich wurde mit Fällen konfrontiert, von denen die meisten Menschen überhaupt keine Ahnung hatten, daß so etwas existierte.
    Dämonen, Untote, Geschöpfe der Hölle - wer glaubte in dieser aufgeklärten Zeit denn noch an so etwas?
    Die meisten nicht. Zumindest gaben sie es nicht zu. Aber die latente Angst war schon vorhanden.
    Viele Menschen suchten Zuflucht. Sie fürchteten sich vor dem gewaltigen Wechsel, und es gab genügend Angstmacher auf der Welt, die so etwas wie Fänger waren und es leicht hatten, die Menschen in ihre Netze zu holen.
    Endzeitstimmung wurde geschürt. Der Teufel war plötzlich wieder existent. Die Hölle wurde nicht negiert, und selbst in manchen Kirchen wurde davon gesprochen.
    Je näher das Millennium rückte, desto mehr duckten sich die Menschen zusammen, als litten sie schon jetzt unter der Peitsche des Schicksals.
    Ich persönlich hatte wenig Zeit gehabt, mir darüber Gedanken zu machen. Außerdem war ich ein Mensch, der lieber alles auf sich zukommen ließ, und so würde ich auch in den restlichen dreieinhalb Monaten des Jahres denken.
    Wenn da nicht diese Alpträume gewesen wären. Damit hatte ich schon meine Probleme. Ich sah sie als ein gefährliches und böses Omen an, das auf mich zuschwappte. Wahrheit? Lüge? Halluzination? Eine Fremdsteuerung? Beeinflussung von irgendwoher? Wollten mich rätselhafte Kräfte oder Mächte fertigmachen?
    Diese Überlegungen durchliefen mein Gehirn automatisch, und ich wußte auch, daß ich etwas dagegen unternehmen mußte. So konnte es nicht weitergehen.
    Ich wollte mich nicht in Zukunft durch die verdammten Träume verrückt machen lassen.
    Die stickige Luft in der Küche war jetzt durch die frischere abgelöst worden. Es tat mir gut, tief durchzuatmen, und es ging mir auch wieder besser.
    Ich verließ die Küche. Die Probleme wurden nicht geringer, auch dann nicht, als ich mein Wohnzimmer betreten hatte und mich dort in einen Sessel setzte.
    Der Raum war leer. Er war still. Überhaupt hörte ich im gesamten Haus nichts.
    Okay, ich hätte nach nebenan gehen können, wo meine Freunde Shao und Suko wohnten. Sie hätten auch um diese Zeit ein offenes Ohr für mich gehabt, aber ich wollte sie aus bestimmten Gründen nicht stören. Diese Alpträume gingen einzig und allein mich etwas an. Shao und Suko hatten nichts damit zu tun. Ich hatte ihnen auch nichts davon erzählt und keinen anderen Menschen eingeweiht.
    Man wollte etwas von mir, doch mir war unklar, wer tatsächlich dahintersteckte.
    Feinde hatte ich genug. Ich wollte sie auch nicht alle aufzählen. Für mich stand fest, daß sich eine Macht gegen mich verschworen hatte. Weiterhin war ich davon überzeugt, daß ich den Fall kaum hier in London würde lösen können.
    Ich war mittlerweile wieder so stark geworden, daß ich mir den letzten Alptraum bewußt zurückholte und dabei versuchte, die Gestalt mit dem Gesicht meines Vaters zu vergessen. Jetzt interessierte mich mehr die Umgebung, durch die er sich bewegt hatte.
    Es war in einer einsamen Landschaft gewesen. Das stand trotz des hinderlichen Nebels für mich fest. Ein See, ein Steg, ein Haus am Ende des Stegs.
    Mehr Hinweise hatte ich nicht. Keine Beschreibung der Landschaft. Ich wußte nicht, wo ich mit der Suche nach dem Gewässer anfangen sollte. Wahrscheinlich lag der See an einer recht einsamen Stelle inmitten der Natur. Da meine Eltern in Lauder gewohnt hatten und der Kettensäge-Mann das Gesicht meines Vaters besessen hatte, begann ich, darüber nachzudenken, ob der See nicht dort irgendwo liegen konnte. Nicht einmal unbedingt sehr nahe, vielleicht einige Kilometer entfernt, aber immerhin in Schottland.
    Das war möglich, und
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