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1123 - Der Terror beginnt

1123 - Der Terror beginnt

Titel: 1123 - Der Terror beginnt
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Ich konnte auch nicht herausfinden, aus welcher Richtung das Geräusch genau kam. Es war überall vorhanden. Von oben, von den Seiten und selbst von unten erreichte es mich.
    Meine Nervosität nahm zu. Ich spürte den inneren Druck, der wie eine schwere Bleiplatte auf mir lag. Ich suchte noch immer nach der verdammten Quelle es Geräuschs. Das Bild meines »Vaters« stieg wieder in mir hoch.
    Verdammt, er war tot. Von seinem Körper war nicht mehr viel übrig. Aber ich wußte auch, daß der Geist eines Menschen nicht starb. Die Seele blieb, sie verging nicht. Sie war reine Energie, und davon ging eben nichts verloren.
    Das Geräusch quälte mich. Es blieb gleich und trotzdem veränderte es sich ständig. Mal war es höher, dann auch schriller. Danach wieder absackend und dumpfer klingend, mehr nach einer grausamen und finsteren Drohung.
    Ich stand längst nicht mehr an der Tür und war wieder tiefer in das Wohnzimmer hineingegangen.
    In der Mitte des Raumes stehend kam ich mir schon beinahe lächerlich vor, weil ich den Kopf zurückgelegt hatte und nach der verdammten Kettensäge Ausschau hielt.
    Es gab sie nicht.
    Es gab nur ihr Geräusch, das es tatsächlich geschafft hatte, die Angst in mir hochsteigen zu lassen.
    Ich stellte mir vor, daß die unsichtbare Kettensäge plötzlich die Grenze durchbrach, sichtbar wurde und mich angriff.
    Plötzlich war das Geräusch weg!
    Es fiel mir zunächst nicht auf, weil ich mich schon beinahe daran gewöhnt hatte, aber nach einigen Sekunden hatte ich mich auf die bedrückende Stille eingestellt.
    Nichts war mehr da.
    Nur mein eigener und heftiger Atem. Zuerst der Traum mit seinen bedrückenden Bildern und jetzt das hier. Es paßte nichts mehr zusammen und war trotzdem in sich logisch. Für mich war es ein Zeichen, daß die Gefahr näher kam. Sie war wie ein Terror, der nun begonnen hatte.
    Auch in den nächsten Minuten blieb es still. Es waren überhaupt keine Geräusche in meiner Wohnung zu hören, die normale Stille der Nacht hatte wieder von den Räumen Besitz ergriffen.
    Ich ging zurück in das Schlafzimmer. Erst jetzt fiel mir das Kreuz wieder ein, das vor meiner Brust hing. Plötzlich spürte ich sein Gewicht besonders stark, aber zugleich sagte mir mein Gefühl, daß es mir nicht würde helfen können.
    Ich ließ mich auf die Bettkante sinken. Die kurze Hose und auch die dünne Jacke klebten an meinem Körper. Ich hätte geduscht, doch das wollte ich auf den späteren Morgen verschieben.
    Mein Kopf berührte das Kissen, als ich mich nach hinten gelegt hatte. Schlafen würde ich wohl kaum können, dazu waren die Erlebnisse einfach zu stark gewesen. Erst der Traum, dann die Wirklichkeit. Wobei ich mich fragte, wo der Traum aufhörte und die Realität anfing. Ich wußte es nicht mehr.
    Eines stand für mich fest. Die Zukunft sah ich in keinem strahlenden Glanz. Sie war wolkig geworden, und diese Wolken nahmen auch an Dichte und Schwere zu. Schon jetzt fürchtete ich mich davor, von ihnen zerdrückt zu werden.
    Aber auch die Natur forderte ihr Recht. Irgendwann in der nächsten halben Stunde fielen mir die Augen zu, und ich schlief endlich ein.
    Traumlos diesmal…
    ***
    Es kam nicht oft vor, daß ich mir am Morgen Kaffee aus dem Automaten holte, diesmal war es der Fall, und ich fluchte über den heißen Pappbecher, als ich mich damit auf den Weg zum Büro meines Chefs machte.
    Daß ich die Brühe aus dem Automaten gezogen hatte, war nicht ohne Grund geschehen. Glenda war noch nicht da. Ich war an diesem Morgen sehr früh zum Büro gefahren und hatte nur Suko eingeweiht, daß ich mit Sir James etwas zu bereden hatte.
    Mein Freund und Kollege hatte mich mit einem bestimmten Blick angesehen und dann genickt.
    »Daß du nicht eben gut aussiehst, brauche ich dir wohl nicht zu sagen. Entspannte Menschen wirken anders. Aber es ist wohl deine Sache und nicht meine.«
    »Danke.«
    »Moment noch, John. Bevor du gehst, möchte ich dir sagen, daß ich dir helfen werde, wann immer du es dir wünschst.«
    Sein Gesicht war ernst, und auch die Antwort hörte sich so an. »Ja, das meine ich. Und nicht erst seit heute morgen. In den letzten Tagen ist mir schon aufgefallen, daß du dich verändert hast. Du hast es selbst wahrscheinlich nicht festgestellt, aber ich kenne dich lange genug und habe einen Blick dafür.«
    »Okay.«
    Glenda würde etwas später eintreffen und sich bestimmt über meine Abwesenheit wundern, doch sie und Suko einzuweihen, kam mir nicht in den Sinn. Zumindest
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