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1123 - Der Terror beginnt

1123 - Der Terror beginnt

Titel: 1123 - Der Terror beginnt
Autoren: Jason Dark
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wahrscheinlich hatten es meine Gegner auch darauf abgesehen. Es lag für mich in diesen Augenblicken auf der Hand, daß ich bei der Suche nach den Gründen für diese Alpträume nicht hier in London anfangen würde, sondern in Lauder oder in der Nähe. Zurück an den Ursprungsort. Aber auch zurück in den Bereich der schlimmen Erinnerungen und bis zu den Trümmern des elterlichen Hauses hin, wobei ich auch den Friedhof mit den beiden Gräbern nicht auslassen konnte. Ich dachte daran, wie sie einmal von einem Duncan Sinclair geschändet worden waren und ich in einen Fall hineingetreten war, der mich tief in die Vergangenheit der Sinclairs geführt hatte.
    Auch das konnte eine Rolle spielen. Ich wußte wenig über den weitverzweigten Clan. Ich kannte Sinclair Castle, die Sinclair Bay ebenfalls, und ich war auch über die Verbindungen zu den Templern informiert. Aber der Zweig war einfach zu groß, um mich auf einen Weg konzentrieren zu können, um zu behaupten, daß er der richtige war.
    Meine Gedanken füllten ich mit allen möglichen Informationen, doch sie brachten mich nicht weiter, sondern verstärkten das Durcheinander in meinem Kopf noch.
    Wichtig war der Traum. Der Inhalt. Auch die Umgebung. Der Mann mit der Kettensäge mit dem Aussehen meines Vaters. Er war wie ein Geist durch den Nebel gegangen. Ich hatte aus dem Haus die schrecklichen Schreie gehört und meinen »Vater« dann zurückkehren sehen. Mit einer blutigen Kettensäge.
    »Nein, verdammt, nein!« Ich keuchte die Worte hervor und preßte meine Hände vors Gesicht. Ich wollte es einfach nicht glauben. Das konnte nicht sein, daß mein Vater so reagierte. Ein Mann, der längst tot und begraben war. Hier lief einfach zu wenig zusammen und gleichzeitig auseinander.
    Wenn ich die Nerven verlor, war es schlimm. Dann hatten die anderen Kräfte ihr Ziel möglicherweise erreicht.
    Was tun?
    Ich setzte mich wieder normal hin. Allmählich sah ich die Umgebung wieder klarer. Ich befand mich in der Realität. Das andere war ein verfluchter Alptraum gewesen, und ich hoffte, daß er sich nicht in Realität umwandeln würde.
    Aber ich mußte etwas unternehmen und würde es auch tun. Ganz allein, ohne fremde Hilfe, denn die Sache ging nur mich etwas an.
    Ich stand auf. Suko und Bill würde ich aus dem Spiel lassen, aber ich konnte auch nicht so ohne weiteres aus London verschwinden. Deshalb wollte ich meinen Chef, Sir James Powell, einweihen.
    Ich würde mit ihm reden und dann einige Tage Urlaub nehmen. Genug davon hatte ich ja angesammelt. Und ich ging davon aus, daß Sir James für meine Lage Verständnis haben würde.
    Die Zeit war nicht stehengeblieben, doch in meiner Umgebung hatte sich nichts verändert. Nach wie vor fühlte sich für mich die Stille beklemmend an. Nur die eigenen Schritte waren zu hören, als ich das Zimmer durchwanderte.
    Ob ich hockte oder lag, das spielte letztendlich keine Rolle. Deshalb entschloß ich mich, wieder in mein Bett zu gehen. An der Tür zum Schlafzimmer blieb ich abrupt stehen, denn das Geräusch, das in diesem Augenblick an meine Ohren drang, paßte auf keinen Fall hierher.
    Es war ein Laut, bei dem sich die Haut auf meinem Rücken zusammenzog. Keine Stimme, dafür ein deutlich hörbares Kreischen und vielleicht schrilles Singen.
    Ich kannte es.
    In meinen verdammten Alpträumen hatte ich es gehört.
    Das Geräusch der Kettensäge!
    ***
    Neben dem Türpfosten blieb ich stehen und hatte das Gefühl, ebenso starr geworden zu sein wie er selbst. Das Geräusch war nicht wegzudiskutieren. Es blieb, und ich konnte mich noch so anstrengen und umschauen, es war unmöglich, den Grund dieses nervenzerfetzenden Geräuschs herauszufinden.
    Es war da. Es blieb auch. Und es blieb nicht gleich. Es glich einer schrillen Melodie, die einer bestimmten Komposition folgte. Ich hörte es mal laut, dann wieder leiser. Es drang in Wellen an meine Ohren. Es schwebte über mir wie eine Drohung, der ich nichts entgegenzusetzen hatte.
    Nach einigen Sekunden hatte ich genug davon und preßte die Hände gegen die Ohren.
    Das Geräusch blieb. Ich konnte es kaum mit einer normalen Kettensäge vergleichen, die irgend jemand angeworfen hatte, der in einem Zimmer nebenan seinen Platz gefunden hatte.
    Nach einigen Sekunden ließ ich die Arme wieder sinken. Das Geräusch war weder lauter noch leiser geworden, aber es malträtierte meine Nerven. Es war da, ich wurde beobachtet, und wer immer sich im Unsichtbaren verbarg, er wußte genau, was ich tat und was
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