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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede
Autoren: Unbekannt
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schufen Verstecke für sie.
    Sie sind ungeheuer flink beim Graben von Sandstollen, viel flinker noch als ich, der Mineralsucher. Wenn du näher gehst, wirst du Dutzende von kleinen Löchern sehen, die schräg in die Wüste hinabführen ..."
    „Dafür haben wir keine Zeit", sagte Naomi. „Seht dort!"
    Roi sah auf und gewahrte eine mächtige Schar von Armadamonteuren, die von Norden her heraneilten und keinen Zweifel daran ließen, daß das Boot ihr Ziel war. Roi schätzte ihre Zahl auf zweihundert.
    „Das sind zu viele für uns", brummte er. „Wir werden hier nicht die Tapferen spielen, sondern den Ausweg des Klügeren wählen. Naomi - weite Ausweichkurve nach West.
    Fedder - ruf Brado an. Wir brauchen seine Hilfe."
     
    5.
     
    Es war nur ein Fahrzeug für Bodennähe, ein Gleitboot. Aber Warckewn war sich darüber im klaren, daß es nur an Bord eines Raumschiffs nach Nand gelangt sein könne; denn die Eingeborenen besaßen keine eigene Fahrzeugtechnik. Es war Drajdoog gewesen, der den ersten Bericht über das Auftauchen des Gleiters erstattet hatte. Das Boot war offenbar einer Schar flüchtender Eingeborener zu Hilfe gekommen und hatte dabei fünf Armadamonteure vernichtet.
    „Ich verlange, daß das Fahrzeug sofort aufgebracht wird", war Warckewn aufgebraust.
    „Schießt es ab. Ich will wissen, wer die Insassen sind."
    Drajdoog hatte den Befehl schweigend entgegengenommen. Zehn Minuten später meldete er sich wieder.
    „Das Fahrzeug hat sich aus dem Wirkungsradius des Räumrobots entfernt", meldete er.
    „Ihr habt es nicht abgeschossen?" röhrte der Schmied.
    „Es nahm plötzlich Fahrt auf, flog ein Ausweichmanöver und entfernte sich über die Grenze, die wir nicht überschreiten dürfen."
    „Wer hat das gesagt?" brüllte Warckewn.
    „So ist es in der Grundprogrammierung vorgesehen", antwortete Drajdoog ungerührt.
    Warckewn hatte die Verbindung sofort unterbrochen. Es war Zeit, daß er selbst in den Ablauf eingriff. Die Armadamonteure mit ihrer altmodischen Basisprogrammierung brachten ihn von einer Zwickmühle in die andere. Er mußte Drajdoog ausschalten, dann würde ihm der Rest der Roboter bedingungslos gehorchen. Nur eines war zu bedenken: Bevor er Drajdoog deaktivierte, sollte er bereits die Kontrollen des Räumrobots übernommen haben, sonst kam es dort unten zum Chaos.
    Er mußte mit seinem Goon-Block auf Nand landen.
    Vor einer halben Stunde hatte er mit seinen Vorbereitungen begonnen. Von den übrigen Armadaschleppern, die er zur Suche nach dem fremden Raumschiff ausgesandt hatte, waren noch keine Meldungen gekommen. Dafür begannen plötzlich die Warngeräte zu gellen. Eine Robotstimme verkündete: „Unbekanntes Raumfahrzeug in direktem Anflug auf den Goon-Block des Schmiedes Warckewn. Vorsicht! Feldschirme werden aktiviert."
    Im nächsten Augenblick erzitterte das Fahrzeug unter einem mörderischen Schlag.
    Warckewn wurde zur Seite geschleudert und verlor beim Aufprall gegen eine metallene Wand für wenige Sekunden das Bewußtsein. Benommen hörte er das Wummern seiner eigenen Geschütze, die das Feuer des Fremden erwiderten. Er hastete zurück zur Zentrale. Das computergestützte Bild zeigte ihm ein kugelförmiges Raumschiff, das sich in diesem Augenblick noch etliche tausend Kilometer entfernt befand, jedoch mit bemerkenswerter Geschwindigkeit geradewegs auf seinen Goon-Block zukam. Es war in einen vielschichtigen Mantel von grünen und violetten Feldschirmen gehüllt. Warckewn sah es in den Energiefeldern flackern, als seine Geschütze Treffer erzielten. Aber er erkannte auch, daß er mit den Waffen, die ihm zur Verfügung standen, der energetischen Panzerung des Unbekannten nichts anzuhaben vermochte.
    Er verlor dadurch nichts. Er hatte ohnehin von hier verschwinden wollen. Er brachte den Goon-Block auf Fahrt und instruierte den Autopiloten bezüglich des Zieles, das er anzufliegen hatte. Ein weiterer gegnerischer Treffer brachte die Hülle des würfelförmigen Armadaschleppers zum Schwingen. Aber dann tauchte Warckewns Fahrzeug nach unten und verschwand hinter der Rundung des Planeten.
     
    *
     
    Infrarotlicht zeichnete die Umgebung in merkwürdigen Farben und Schattierungen.
    „Da sind noch zwei", sagte Naomi und deutete auf zwei winzige Gestalten, die sich langsam am Fuß eines hoch aufragenden Felsens vorbeibewegten.
    „Einhundertvier bis jetzt", seufzte Roi. „Der Schreck muß ihnen bis auf den Grund der Seele gefahren sein, daß sie so lange brauchen, um den Heimweg zu
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