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1120 - Grauen hinter Gittern

1120 - Grauen hinter Gittern

Titel: 1120 - Grauen hinter Gittern
Autoren: Jason Dark
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die hoch zu einem Podest führte, stoppte der Mann.
    »Und jetzt?« fragte ich.
    »Aussteigen.«
    Ich wehrte mich nicht, sah aber, dass der Typ im dunklen Anzug eine Waffe zog, als ich den Wagen verließ. Auch der im hellen Jackett hielt eine Kanone in der Hand. Ich fand es nicht spaßig, dass es sich dabei um meine Beretta handelte.
    Ich trat auf den glatten Boden und drehte mich um.
    »Gehen Sie zur Treppe«, sagte der Typ im hellen Jackett.
    »Und dann?«
    »Gehen Sie schon.«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Die Stufen lagen schnell hinter mir. Man öffnete mir eine Tür, hinter der ein kahler Flur lag. Eine Tür sah ich erst an dessen Ende. Ich durfte sie öffnen und gelangte in einen halbdunklen Raum, in dem sich die Umrisse eines Schreibtisches und eines Stuhls abzeichneten. Auf dem Stuhl fand ich meinen Platz.
    Rechts und links wurde ich flankiert. Meine beiden Bewacher sprachen kein einziges Wort. Sie strahlten eine gewisse Kälte aus.
    Noch war kein Wort gesprochen worden. Jetzt merkte ich auch, dass wir drei nicht die einzigen waren, die sich hier aufhielten. Vor mir, wo auch der Schreibtisch stand, zeichnete sich eine Gestalt ab.
    Beim Eintreten hatte ich den Mann nicht gesehen. Da sich meine Augen besser an das Zwielicht gewöhnt hatten, fiel er mir auf. Zu erkennen gab er sich nicht, denn plötzlich schaltete er eine Lampe ein, deren Lichtstrahl direkt auf mich zielte und mich so blendete, dass ich von dem anderen nichts sehen konnte.
    »Sie sind Mr. Sinclair.« Als der Mann redete, wurde ich an einen sprechenden Roboter erinnert.
    »Ja, das bin ich. Und ich will, verdammt noch mal, wissen, weshalb Sie mich aus der Maschine haben entführen lassen. Denn nichts anderes ist es gewesen.«
    Mein Tonfall gefiel dem Kerl im hellen Jackett nicht. »Reißen Sie sich zusammen, Sinclair.«
    »Klar, ich weiß. Ihr habt die besten Chancen. Immer gegen einen Einzelnen.«
    »Regen Sie sich nicht auf!« hörte ich die Stimme vom Schreibtisch her. »Manchmal müssen gewisse Handlungen getätigt werden, wenn damit andere Taten gedeckt werden können. Ich weiß, wer Sie sind, Mr. Sinclair. Wir kennen hier alle Ihre großen Verdienste, und Sie hätten auch nie mit uns Schwierigkeiten bekommen, wenn sich gewisse Dinge nicht so dringend dargestellt hätten.«
    »Was habe ich Ihnen getan?«
    »Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort!«
    »Meinen Sie damit das Satansgrab?«
    »Was sonst?«
    »Und damit auch die Kreatur?«
    »Genau.«
    »Was hätte ich tun sollen? Es war ein Killer. Es war jemand, der weder zu den Menschen zählte noch zu den Affen. Wäre er durch uns nicht erledigt worden, dann hätte er immer weiter getötet, und ich kann mir vorstellen, dass Sie das auch wissen.«
    »Ja, das kann ich.«
    »Dann tragen Sie die Verantwortung.« Ich hörte den Kerl hinter der Lampe seufzen. »So kann man es durchaus sehen, Mr. Sinclair. Auch ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut, das müssen Sie mir einfach glauben. Aber wir alle sind Menschen, und Menschen machen Fehler. Ich will es Ihnen erklären. Was Sie dort getötet haben, das darf es offiziell nicht geben. Wenn mich jemand danach fragt, würde ich es immer abstreiten…«
    »Ist es ein misslungenes Experiment gewesen?« fragte ich dazwischen.
    »Nein, nicht direkt misslungen. Uns ist etwas misslungen, Mr. Sinclair. Das Wesen hat sich leider befreien können, und das war nicht im Sinne des Erfinders. Es hätte sich auf keinen Fall in der Öffentlichkeit zeigen dürfen. Das ist leider geschehen, und zwar auf eine Art und Weise, die keinem gefallen kann. Wir sind nicht in der Lage gewesen, es rückgängig zu machen. Für Sie war es ein unglücklicher Zustand, dass Sie involviert wurden, und deshalb müssen Sie auch die Konsequenzen tragen, so leid es mir tut.«
    »Dann lassen Sie mich laufen«, sagte ich.
    »Nein!« Ein Wort nur.
    Eine klare und verdammt harte Antwort. Ich hatte auch keine andere erwartet. Leider war ich hier auf ein Geheimnis gestoßen, das gewisse Kreise unter der Decke halten wollten. Jetzt war ich informiert, und mein Freund Abe Douglas war es ebenfalls. Diese Kreise würden alles daran setzen, dass dies auch so blieb. Und so mussten Zeugen aus dem Verkehr gezogen werden. Dabei spielte es keine Rolle, wer die Zeugen waren und welchen Beruf sie hatten. Meine Lage sah nicht eben rosig aus.
    »Was haben Sie mit mir vor?« fragte ich. »Wollen Sie mich erschießen?«
    »Es wäre eine Möglichkeit«, erklärte der Mann hinter der
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