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112 - Magos Höllenschädel

112 - Magos Höllenschädel

Titel: 112 - Magos Höllenschädel
Autoren: A.F.Morland
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dachte er aufgewühlt. Ich muß diesen Raum verlassen, sonst trifft mich der Schlag!
    Er richtete sich auf, nahm seinen ganzen Mut zusammen und wollte losstürmen. Vielleicht würde überhaupt nichts passieren, wenn er aus dem Büro rannte.
    Ein schwebender Totenschädel… überlegte Rick Davenport. Was kann er einem – wenn es ihn überhaupt gibt – schon antun?
    Als er starten wollte, handelte der Schädel schneller: Er holte aus wie eine große Knochenfaust und zertrümmerte das Glas. Rick Davenport riß erschrocken die Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen. Das Glas war buchstäblich zerplatzt, und die Splitter flogen Davenport entgegen.
    Und der Totenschädel kam mit ihnen.
    »Neeeiiin!« schrie Rick Davenport, als er sah, daß die Knochenfratze ihn angriff.
    Der Kiefer des magischen Schädels klappte nach unten. Davenport torkelte zurück und schlug mit den Fäusten nach dem unheimlichen Schädel, ohne ihn zu treffen.
    Er wich bis zur Wand zurück. Der Schädel folgte ihm, und jene Helligkeit, die aus dem Kindersarg gedrungen war, strahlte plötzlich aus sämtlichen Öffnungen des Totenkopfs.
    Sie schoß auf Rick Davenport zu und blendete ihn. Er konnte nichts mehr sehen, spürte, wie dieses Strahlen sein Gesicht traf und eine erschreckende Veränderung bewirkte.
    Ein krächzender Schrei entrang sich seiner zugeschnürten Kehle.
    Dann brach er zusammen.
    ***
    Oscar Quarshie patschte durch tiefe Regenpfützen. Über der Stadt rumorte das Gewitter. Der Teufel hat mal wieder seinen Kegelabend, dachte der Leichenbestatter.
    Quarshie öffnete das Kipptor der Garage. Knurrend schwang es hoch. Augenblicke später saß Quarshie in seinem Wagen und fuhr los.
    Die Gummiblätter der Scheibenwischer fegten die vom Himmel herabstürzenden Wassermassen unermüdlich beiseite. Quarshie ließ das Garagentor offen. Er hatte nicht vor, lange fortzubleiben. Irgend etwas mußte Rick Davenport im Institut mächtig erschreckt haben – und nun sah er Gespenster.
    In Kürze würde sich alles aufklären, und Davenport würde sich verlegen tausendmal entschuldigen. Mit einem hellen Rauschen fraßen sich die Autoreifen durch das Wasser, das zentimeterhoch die Fahrbahn bedeckte.
    Nicht mal einen Hund jagt man bei diesem Wetter aus dem Haus, dachte Oscar Quarshie mißmutig.
    Im Beerdigungsinstitut war es stockdunkel. Quarshie fuhr hinter das Gebäude, dorthin, wo die Toten gebracht und abgeholt wurden.
    Ringsherum ragten hohe Koniferen auf, so daß die Nachbarn nie mitbekamen, was hier geschah. Es ist nicht jedermanns Sache, neben einem Friedhof zu wohnen – und mit einem Beerdigungsinstitut verhält es sich ähnlich.
    Die Scheinwerfer stachen mit ihren weißen Fingern in die Dunkelheit… Da! Was war das gewesen? Oscar Quarshie war nicht sicher, aber er glaubte, einen hageren Mann gesehen zu haben, der einen langen schwarzen Umhang trug.
    Er tippte auf die Bremse und fuhr auf die Rosenstockgruppe zu, vor der der Fremde gestanden hatte, doch die Scheinwerfer erfaßten den Unbekannten nicht mehr.
    Vielleicht war’s nur ein schwarzer Schatten, dachte Quarshie und ließ den Wagen auf die Hintertür des Beerdigungsinstituts zurollen.
    Er fuhr so nahe wie möglich heran, damit der strömende Regen ihn fast nicht erwischte.
    Rasch stieß er die Tür auf und sprang aus dem Fahrzeug. Mit drei Schritten erreichte er ein vorspringendes Dach, das ihm Schutz bot.
    Er öffnete die Tür und trat ein. Mit seinem Versuch, das Licht aufzudrehen, hatte er kein Glück.
    »Davenport!« rief er. Seine Stimme hallte durch die Räume. »Mr. Davenport!«
    Der junge Mann antwortete nicht. Aber er mußte da sein, denn wenn er das Institut verlassen hätte, wäre die Hintertür abgeschlossen gewesen.
    Davenport war ein gewissenhafter, zuverlässiger Mensch. Er hatte beim Weggehen noch nie vergessen, abzuschließen.
    »Mr. Davenport!«
    Nichts… Stille … Nur das Rauschen des Regens war zu hören, und ab und zu das heftige Donnern, das bewies, daß das Gewitter noch nicht weitergezogen war.
    Da sich Rick Davenport auch weiterhin nicht meldete, wurde Oscar Quarshie unruhig. Er befürchtete ein Verbrechen. Vielleicht hatte jemand den Spuk inszeniert, um Davenport zu Tode zu erschrecken.
    Vielleicht war Davenport verjagt oder ausgeschaltet worden, und nun machte sich jemand am Safe im Büro zu schaffen! Es befand sich zwar kein Geld im Tresor, aber das konnte der Verbrecher nicht wissen.
    Quarshie lenkte seine Schritte zum Büro. Auf dem Weg dorthin blieb er
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