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112 - Magos Höllenschädel

112 - Magos Höllenschädel

Titel: 112 - Magos Höllenschädel
Autoren: A.F.Morland
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fiel auf den häßlichen Gnom. Cruvs Gesicht war grau, seine Augen glasig. Alle gut gemeinten Worte nützten nichts.
    Es gab nichts, was ihn über den schmerzlichen Verlust hinwegtrösten konnte. Diese tiefe Wunde konnte nur die Zeit heilen, und das ging nicht von heute auf morgen.
    Ich vermißte Roxane, die weiße Hexe. Lange Zeit war sie mit Mr. Silver befreundet gewesen, und nun wußte niemand, wohin sie gegangen war.
    Sie hatte den Ex-Dämon verlassen, weil er den Entschluß gefaßt hatte, mit Cuca zu leben. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß ich sagen, daß Cuca ihn dazu gezwungen hatte.
    Er stand zu seinem Wort, obgleich sie es ihm abgepreßt hatte.
    Roxane hatte ihm keine Möglichkeit gegeben, sich zu rechtfertigen.
    Sie war einfach fortgegangen – irgendwohin.
    Sie fehlte mir. Mehr noch vermißte natürlich Mr. Silver sie, denn er liebte Roxane immer noch. Ich glaube, zwischen Cuca und ihm war von Liebe keine Rede.
    Die Neutral-Hexe kam auf mich zu. Sie war eine elegante Erscheinung mit feierlichen Zügen, einem feingeschnittenen glatten Gesicht und goldgesprenkelten Augen. Das silbergraue Haar paßte nicht zu ihrem jugendlichen Aussehen.
    »Ich weiß, an wen du denkst, Tony«, sagte Cuca. Wie wir alle war sie schwarz gekleidet.
    »Wie schön für dich«, gab ich kühl zurück. Sie lebte mit Mr. Silver zusammen, aber ich traute ihr nicht. Immerhin hatte sie sich nur einen halben Schritt von der Hölle entfernt. Es konnte leicht sein, daß sie diesen halben Schritt heimlich wieder zurücktrat.
    »Roxane sollte auch hier sein«, sagte Cuca. »Nicht wahr?«
    »Auch sie hatte Tuvvana sehr gern«, sagte ich.
    »Roxane wird nicht kommen«, sagte Cuca. Ich hörte die Zufriedenheit aus ihren Worten. »Es ist besser, wenn sie bleibt, wo sie ist. Mr. Silver gehört jetzt nämlich mir.«
    »Wenn Roxane eines Tages einsieht, daß es falsch war, ihre Freunde zu verlassen und das Feld einfach zu räumen, wird sie zurückkehren, und dann wird Mr. Silver sich entscheiden, wem er den Vorzug gibt.«
    »Wenn ich genug Zeit habe, wird er sich für die Mutter seines Sohnes entscheiden«, sagte Cuca.
    »Oh, da wäre ich an deiner Stelle nicht so sicher.«
    Es blitzte in Cucas Augen. »Du würdest Roxane lieber als mich an seiner Seite sehen. Ich wollte dir ein Friedensangebot machen, Ballard. Aber ich denke, das kann ich mir sparen.«
    »Mich interessiert dieses Angebot erst, wenn du den Mut gefaßt hast, dich ganz von der Hölle zu trennen«, erwiderte ich distanziert.
    »Denn erst dann weiß ich, daß ich dir trauen kann. Heute ist es für uns alle hier angeraten, dir niemals arglos den Rücken zuzuwenden.«
    Cuca fuhr herum und ging mit energischen Schritten zu Metal hinüber.
    Wir hatten ein Problem… Eigentlich hatten wir mehrere, aber eines davon war Gaddol, der Ober-Ghoul, der die Aufgabe übernommen hatte, die Ghoulsippen Europas zu vereinen und zu stärken, damit sie zu mehr Macht und Ansehen in der Hölle gelangten.
    Cuca wußte etwas über diesen Gaddol, das hatte mir Mr. Silver gesagt, aber sie wollte sich mit der Hölle nicht verfeinden, deshalb sagte sie nichts.
    Mr. Silver tauchte neben mir auf. »Du hast Cuca geärgert.«
    »Stört es dich?« fragte ich kühl.
    »Du kannst dich nicht daran gewöhnen, daß ich mit ihr lebe.«
    »Wenn ich ehrlich sein soll – nein.«
    Der Ex-Dämon hob die Schultern. »Du wirst dich damit abfinden müssen, Tony. Ich habe jetzt eine Familie.«
    »Noch kannst du auf die aber nicht stolz sein«, sagte ich hart.
    Der Hüne mit den Silberhaaren nickte langsam. »Das weiß ich, und ich hoffe, daß das nicht so bleibt. Aber meine privaten Querelen sollten unserer Freundschaft keinen Abbruch tun.«
    »Wir bleiben Freunde«, sagte ich. »Das ist klar. Entschuldige, wenn ich vorhin ein wenig schroff war.«
    »Wir sind im Moment alle nicht in Bestform«, sagte der Ex-Dämon. »Das wird schon wieder.«
    Tucker Peckinpah trat zu uns. Der Industrielle sah mich mit einem Blick an, der mich sofort elektrisierte.
    »Ist was schiefgelaufen, Partner?« fragte ich ihn.
    »Ich hatte soeben einen Anruf vom Leichenbestatter«, berichtete Tucker Peckinpah mit einer Lautstärke, die nur für Mr. Silver und mich reichte. »Der Mann heißt Oscar Quarshie…«
    »Und?« fragte ich gespannt, und Tucker Peckinpah hatte uns nichts Erfreuliches zu erzählen.
    ***
    Ich stoppte meinen schwarzen Rover vor dem Haus des Leichenbestatters. Oscar Quarshie stand am Fenster.
    Mr. Silver war mitgekommen. Seine
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