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1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne
Autoren: Unbekannt
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beachtliche Nachricht."
    „Achtung", flüsterte Microkid. „Da kommt jemand auf uns zu."
    „Nur keine Panik", beruhigte Gucky ihn. „Das sind Perry und Fellmer. Sie sind neugierig, und Perry hat mal wieder einen gefährlichen Plan."
     
    *
     
    Auf dem Weg zu dem geheimnisvollen Silbernen erinnerte Arker Kwohn sich plötzlich an die Aussage, die der Armadamonteur Alpha gemacht hatte.
    Ihr habt die Hilfe von Rebellen gegen das Armadaherz erlangt!
    Waren sie nicht zu dem Schluß gekommen, daß vom Armadaherzen keine Befehle mehr kamen?
    Das konnte doch nur bedeuten, daß das Armadaherz geschwächt, vielleicht sogar ganz ausgefallen war.
    Die Endlose Armada ist führerlos, erkannte Arker Kwohn. Die Silbernen rebellieren.
    Natürlich mit dem Ziel, selbst die Macht an sich zu reißen. Das scheint jedoch nicht ganz einfach zu sein.
    Sie erreichten einen quadratischen Raum, der wohnlich elegant eingerichtet war. Um einen Tisch, der aus einem dezent gemusterten Stein geschnitten war, gruppierten sich bequeme Polstersessel. An den Wänden leuchteten die dreidimensionalen Reproduktionen von Gemälden. Sie nahmen Arker Kwohn sofort gefangen und zogen sein ganzes Interesse auf sich. Es waren zumeist Darstellungen von exotischen Landschaften, und sie waren in einer schwer zu erfassenden Weise von Leben erfüllt.
    „Warte hier", befahl der Armadamonteur, der ihn begleitet hatte. „Wir geben dir gleich Bescheid."
    Damit verschwand er durch eine Tür, und Kwohn war allein. Verwundert schüttelte er den Kopf. Er hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, wie die Begegnung mit dem Silbernen beginnen würde, aber er hatte ganz bestimmt nicht damit gerechnet, daß er zunächst erst einmal warten mußte.
    Gibt es nur einen von diesen Silbernen in dieser Anlage, oder sind es mehrere? fragte er sich.
    In den vergangenen Wochen hatten sie niemals zwei Silberne oder mehr zugleich gesehen. Wenn überhaupt ein Silberner auftauchte, dann allein und immer nur für so kurze Zeit, daß persönliche Merkmale nicht zu erkennen waren.
    Es gibt nur einen von ihnen, überlegte der Kommandant. Vielleicht ist das der Grund dafür, daß er sich so rar gemacht hat. Er hat Angst. Eben weil er allein ist.
    Er wurde sich dessen bewußt, daß er beobachtet wurde. Er konnte keinen Schritt tun, ohne kontrolliert zu werden, obwohl Schovkrodon sicherlich dafür sorgen würde, daß er ihn nicht angreifen konnte.
    Nutzte der Silberne die Situation zu seinen Gunsten aus? Versuchte er, den Beginn des Gesprächs so weit wie nur irgend möglich zu verschieben, damit Bort Popp und seine Männer inzwischen Gelegenheit hatten, Roboter einzufangen? Dachte er vielleicht sogar daran, das Gespräch zu verschieben, sobald er sicher war, daß Bort Popp Beute gemacht hatte?
    Kwohn schüttelte unwillkürlich den Kopf.
    Ausgeschlossen, dachte er. Schovkrodon hätte nur einen winzigen Vorteil davon, der zudem in keinem Verhältnis zu den Verlusten steht, die er hat hinnehmen müssen.
    Warum aber ließ er ihn dann warten?
    Wollte er ihn unsicher machen? Ihn zermürben?
    Wer war Schovkrodon? Welche Rolle hatte er vor dem Übergang der Endlosen Armada durch den Frostrubin nach M82 gespielt? War er ein treuer Diener des Armadaherzens gewesen, oder hatte er schon vorher an Rebellion gedacht? War er nur ein Einzelgänger, oder stand ein ganzes Volk von Silbernen hinter ihm?
    Er kann nicht allein sein, überlegte Kwohn. Sein Volk oder zumindest ein Teil seines Volkes kämpft zusammen mit ihm um die Macht über die Endlose Armada.
    Aber offenbar kann er so nicht gewinnen. Er braucht Hilfe. Unsere Hilfe.
    Warum aber denkt er ausgerechnet an uns?
    Arker Kwohn ließ sich in einen Sessel sinken. Er betrachtete ein Bild, das eine Jagdszene zeigte. Ein eigenartig gemustertes Raubtier riß einen Laufvogel, der sich mit wütenden Schnabelhieben gegen das unvermeidliche Ende wehrte.
    Schovkrodon müßte doch wissen, daß wir kein willfähriges Sklavenvolk sind, das sich geringfügiger Vorteile wegen blind für ihn einsetzt. Allein die letzten Stunden müssen ihm deutlich gemacht haben, daß wir schwierig sind und unseren eigenen Willen durchsetzen können. Vielleicht läßt er mich deshalb warten? Überlegt er sich, wie er uns in den Griff bekommen kann? Will er nur Zeit gewinnen, um sich über seine nächsten Schritte klar werden zu können?
    Arker Kwohn merkte, daß er immer ruhiger wurde. Eine innere Spannung, die ihn erfüllt hatte, löste sich. Er sah dem Gespräch nunmehr gelassen und
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