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1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne
Autoren: Unbekannt
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herab.
    „Der entwischt uns nicht mehr", sagte Sokrat Kaltisis mit rauchiger Stimme. Er führte das Kommando mit ruhiger Überlegenheit.
    Ihn kann nichts erschüttern, dachte Microkid bewundernd.
    Er blickte zu dem hochgewachsenen Mann hinüber, und er meinte, sein Gesicht trotz der spiegelnden Scheibe des SERUN-Anzugs erkennen zu können. Sokrat Kaltisis hatte eine hohe, gewölbte Stirn, tiefschwarze, breite Augenbrauen, eine kräftige Nase, braune Augen, in denen es zumeist ironisch funkelte, und aufgeworfene Lippen. Er war ein Frauentyp, der seine Eroberungen scheinbar völlig mühelos machte und damit oft den Neid anderer Männer erregte.
    Sokrat Kaltisis verankerte das Netz an einem Metallträger. Auch die anderen wurden jetzt aktiv. Aber sie waren nicht schnell genug. Der Armadamonteur schaltete seine Goon-Antriebe hoch, die als kantige Höcker auf seinem Rumpf saßen. Damit hatte die Gruppe gerechnet. Und sie war auch darauf vorbereitet, daß der Roboter seine Greif arme und Tentakel einsetzte. Die beiden Nadeln, die aus seinem Körper hervorschossen, überraschten sie jedoch. Microkid sprang auf den Armadamonteur, um die beiden Antennen mit einer Plastikmasse einzusprühen, die sie blind machen sollte, während Harris „Schweinebacke" Boston ihn von der Seite her angriff. Eine der beiden Nadeln traf ihn am Helm, und es schien, als könne sie die Schutzscheibe seines SERUN-Anzuges durchstoßen. Aufschreiend prallte Boston zurück. Er war nicht der Mutigste, und er nutzte die Gelegenheit, hinter einem Panzerschott Deckung zu suchen, das zur Hälfte aus einer Felsspalte ragte. Die andere Nadel fuhr hautnah an der Brust Microkids vorbei, als dieser sich erschrocken zur Seite drehte.
    Sie hätte mich glatt durchbohrt, wenn ich mich nicht bewegt hätte, dachte er.
    Angelo Pesca war zu langsam. Er hatte die Aufgabe, die Zieloptik des Energiestrahlers abzudecken, so daß der Armadamonteur nicht schießen konnte. Der gleißende Energiestrahl zuckte gerade in dem Augenblick aus dem Projektor, als er sich über ihn beugte.
    Er hatte keine Chance.
    Im nächsten Moment schoß der Armadamonteur senkrecht in die Höhe. Mit einem grünen Desintegratorstrahl zertrennte er das Netz unmittelbar vor den Füßen von Sokrat Kaltisis. Damit befreite er sich endgültig.
    „Er ist verloren", hörte Microkid sich schreien. „Verdammt."
    Mit ganzer Kraft warf er sich in das Netz und versuchte, den Roboter umzustürzen. Doch der Armadamonteur war stärker als er. Mit einem seiner Tentakel stieß er ihn zurück.
    Microkid überschlug sich und wirbelte haltlos davon.
    „Laßt ihn", rief Kaltisis. „Wir schaffen es nicht mehr."
    Microkid fing sich ab und steuerte den Antigrav seines SERUN-Anzugs voll aus. Er raste auf den Armadamonteur zu.
    „Warum mache ich es nicht wie Schweinebacke?" fuhr es ihm dabei durch den Sinn.
    „Warum bleibe ich nicht einfach weg?"
    Er hatte noch immer Angst, und das Bild des im Energiefeuer sterbenden Freundes schwebte ihm vor Augen. Dennoch griff er den Roboter an, und es gelang ihm, den Schwung voll auszunutzen. Er prallte gegen den Rand der Maschine, hielt sich am Netz fest und warf den Monteur herum.
    „Du hast ihn, Microkid", rief Kaltisis begeistert. „Los, Leute. Helft ihm. Schweinebacke, die Waffe weg! Du weißt doch, daß die Silbernen das Ding unbeschädigt haben wollen."
    Die anderen stürzten sich auf den Armadamonteur, der mit den Armen wild um sich schlug und sich dabei immer tiefer im Netz verstrickte.
    „Schon gut", wiegelte Harris Boston ab. „Ich hatte nicht die Absicht, auf ihn zu schießen."
    „Carlos", fluchte Sokrat Kaltisis. „Verdammt noch mal, wo bleibst du mit dem Konterwummer?"
    „Rege dich nicht auf, Sokrat", antwortete Montates gelassen. „Ich bin schon da."
    Er richtete die klobige Waffe, die sie auf indirektem Weg von den Silbernen erhalten hatten, auf den Armadamonteur und löste sie aus. Unsichtbare Energiefelder rasten in den Robotkörper und legten die tief in ihm verborgenen Funkgeräte lahm, mit deren Hilfe die Armadamonteure untereinander Kontakt hielten.
    „Hoffentlich war das nicht schon zu spät", sagte Harris Boston.
    „Keine Angst, Schweinebacke", erwiderte Montates. „Das langt."
    Das Jagdopfer leistete nun nur noch unwesentlichen Widerstand. Die Terraner fesselten es und machten es endgültig kampfunfähig, ohne es zu beschädigen.
    Harris Boston schwebte zu dem tödlich verletzten Pesca hinüber und befestigte eine Leine an ihm, so daß er ihn auf
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