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1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne
Autoren: Unbekannt
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Wie groß müssen dann die Armadaschmieden sein?
     
    *
     
    In der Unterkunft der Astronauten war es ruhig. Die wenigsten der Männer und Frauen unterhielten sich. Die meisten warteten voller Spannung darauf, daß Arker Kwohn zurückkam und ihnen eine Nachricht überbrachte, die sie hoffnungsvoller in die Zukunft blicken ließ.
    Milton Lucas saß in der Nähe der Tür auf einem Hocker. Er war unruhig und nervös.
    Er hatte Angst.
    Er war sich dessen bewußt geworden, daß es ein schwerer Fehler gewesen war, mit einer Waffe auf Arker Kwohn loszugehen.
    Jetzt fragte er sich, wie Kwohns Position sein würde, wenn er von dem Gespräch mit dem Silbernen zurückkehrte. Was konnte er den anderen dann sagen? Daß in Zukunft alles besser werden würde? Oder daß nun ein Kampf um Sein oder Nichtsein gegen die Armadamonteure und die Silbernen begann?
    Verstohlen blickte er sich um, und er spürte, daß viele nach wie vor gegen Arker Kwohn waren und an seiner Stelle lieber den eigenen Kommandanten gesehen hätten. Die letzten Wochen waren zermürbend für alle gewesen und hatten viele verändert.
    Das Verteufelte ist, daß Kwohn tatsächlich der beste von allen ist, dachte Milton Lucas.
    Popp, Durante und Cima wissen, warum sie ihm das Kommando übertragen haben. Aber das macht es für mich noch viel schlimmer. Kwohn wird mich bei der ersten sich bietenden Möglichkeit in den Tod schicken. Wenn er es beiläufig tun kann, ohne sich dadurch zu belasten, habe ich keine Chance. Ich muß etwas tun, oder er bringt mich um.
    Er stieß den Mann an, der neben ihm saß.
    „Es geht nicht gut", sagte er. „Arker Kwohn wird uns alle verraten."
    „Was redest du da?" erwiderte der andere. „Du spinnst. Arker doch nicht."
    Da beide laut gesprochen hatten, wurden andere in ihrer Nähe aufmerksam.
    Matt Durante kam zu ihnen. Durch den melancholischen Ausdruck seiner Augen fühlte Lucas sich bestätigt. Der Kommandant der PARTHER schien ihm sagen zu wollen, daß man grundsätzlich nur das Negative erwarten dürfe.
    „Ich habe da etwas gehört, Milton. Würdest du es noch einmal wiederholen?"
    „Warum nicht?" Der Positronikingenieur erhob sich und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. „Arker wird uns verschaukeln. Wir wissen absolut nichts von Schovkrodon.
    Arker ist der einzige, der mit ihm spricht. Er wird seine Haut retten. Auf unsere Kosten."
    „Das ist ein verdammt harter Vorwurf. Genau gesagt, er geht weit über das hinaus, was man über seinen Kommandanten äußern darf."
    Die anderen Astronauten rückten heran. Sie wollten sich nichts entgehen lassen. Milton Lucas hörte einige Bemerkungen, die ihn zu der fälschlichen Annahme verleiteten, Arker Kwohn habe nur noch Feinde.
    „Ich weiß etwas über den Kommandanten, was ich euch nicht länger verschweigen kann", erklärte er und richtete sich entschlossen auf. „Arker Kwohn hat bei seiner journalistischen Arbeit auf der Erde klar gegen die bestehenden Gesetze verstoßen."
    Seine Behauptung schlug wie eine Bombe ein. Die aufgestaute Spannung suchte ein Ventil. Die Männer und Frauen schrieen wild durcheinander. Sie verlangten eine ausführliche Erklärung.
    Matt Durante sorgte für Ruhe. „Die größte Gemeinheit ist, daß du deine Anschuldigungen gerade jetzt erhebst", sagte er mit schneidender Stimme. Milton Lucas meinte, ihn nicht wiederzuerkennen. Bisher hatte er einen ganz anderen Matt Durante erlebt.
    Er zuckte zusammen und ging über den Vorwurf hinweg, den er als durchaus berechtigt anerkannte. Mit knappen Worten berichtete er, was Arker Kwohn als Journalist getan hatte.
    Danach herrschte betroffenes Schweigen im Raum.
    Milton Lucas sah überall nur ernste und sorgenvolle Gesichter. Er gratulierte sich insgeheim zu seinem Entschluß, offensiv zu werden und auf diese Weise einem möglichen Anschlag des Kommandanten zu entgehen.
    Verstohlen lächelnd strich er sich über seinen Oberlippenbart und wandte sich an Matt Durante.
    „Nun? Was sagst du jetzt?" fragte er.
    Der Kommandant der PARTHER schlug zu, ohne auszuholen. Plötzlich flog seine Faust heraus und traf Lucas am Kinn, bevor dieser eine Abwehrbewegung machen konnte. Der Ingenieur prallte gegen die Wand, rutschte daran herunter und blieb halbwegs betäubt auf dem Boden liegen.
    „Henry Cima, Bort Popp und ich wußten längst, was Milton Lucas uns hier aufgetischt hat", erklärte Durante danach so laut, daß alle ihn verstehen konnten. „Uns hat das nicht interessiert, weil Arker der beste Kommandant ist. Und er
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