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1109 - Hexenspiele

1109 - Hexenspiele

Titel: 1109 - Hexenspiele
Autoren: Jason Dark
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hat. Wir sind für dich verantwortlich. Wir haben dich ihm versprochen, verstehst du das? Wir können nicht mehr zurück. Du wirst mit uns kommen, ob freiwillig oder nicht. Du mußt es tun.«
    »Dann müßt ihr mich umbringen!«
    Beide schauten sich an und lachten. »Das kann durchaus passieren, nicht wahr, Melissa?«
    So heißt also die zweite, dachte Suko. Er sah, wie Melissa zweimal nickte.
    Die Frau im Sessel schüttelte den Kopf. »Tot?« flüsterte sie dabei. »Das kann nicht wahr sein. Das könnt ihr nicht machen. Das habt ihr nur zum Scherz gesagt.«
    »Nein, Betty!« stellte Melissa klar. »Der Teufel versteht keinen Spaß. Es sei denn, es handelt sich dabei um seine eigenen Späße, wenn du verstehst?«
    »Überhaupt nicht. Ich will mit euch nichts mehr zu tun haben. Laßt mich jetzt in Ruhe.«
    »Du hast unterschrieben!«
    »Na und?«
    Melissa und Lara schauten sich an. Der beobachtende Suko glaubte, ein Leuchten in den Augen zu sehen. Es war Lara, die sich etwas nach vorn beugte. »Sorry, Betty, aber du hast es nicht anders gewollt.«
    In diesem Augenblick betrat Suko das Zimmer und fragte mit leiser, aber deutlicher Stimme: »Kann ich helfen?«
    ***
    Manchmal stimmt der Vergleich, daß ein Mensch plötzlich dasteht wie vom Blitz getroffen.
    Hier waren es sogar zwei Personen, die erstarrten und nicht begreifen konnten, daß die Wohnung von einem Fremden betreten worden war.
    Sie starrten Suko an wie einen Außerirdischen, und der Inspektor sah, wie sich ihre Gesichter röteten. Auch Betty war fassungslos. Wie in Trance umklammerte sie die beiden Sessellehnen, weil sie dort den nötigen Halt fand und es den anderen so schwer wie möglich machen wollte, wenn sie sie aus der Wohnung schafften.
    Suko behielt die Übersicht. »Ich habe eine Frage gestellt«, sagte er. »Wie ist es? Kann ich den beiden Ladys behilflich sein?«
    Lara drehte sich so hart herum, daß ihr Pferdeschwanz gegen Melissas Gesicht schlug. »Hau ab, du Wichser!«
    »Oh, welch harter Ausdruck aus einem weichen Mund.«
    »Ja, mach dich von der Platte, Chinese!« rief auch Melissa.
    »Nein.«
    »Wolltest du einbrechen?«
    »Überhaupt nicht. Ich hörte Stimmen, die mir nicht gefielen. Da dachte ich mir, schau doch mal nach, was deine alte Freundin Betty macht.« Er zwinkerte ihr zu und hoffte, daß sie mitspielte. »Du siehst gar nicht gut aus, meine Liebe.«
    Betty schwieg. Ihr war anzusehen, daß sie von alldem nichts begriff. Sie starrte ins Leere und atmete schwer.
    »Kennst du den Arsch?« fragte Lara.
    »Klar, sie kennt mich«, sagte Suko. »Wir wohnen schließlich in einem Haus. Aber ich kenne euch nicht.«
    »Das ist auch nicht nötig.« Melissa unterdrückte nur mühsam ihre Wut. »Hau endlich ab!«
    Suko blieb stur. »Nein, warum sollte ich? Betty und ich haben so manche Nacht miteinander verbracht.«
    Das wollten die beiden nicht glauben. Es war Lara, die sich an Betty wandte. »Stimmt das?«
    »Ich weiß nicht, ich…«
    »Stimmt das?« zischte sie.
    Betty hatte begriffen und nickte.
    Melissa atmete scharf durch die Nase. »Und du hast uns nichts davon erzählt, verdammt! Dabei haben wir dich gefragt, ob es Personen in deinem Leben gibt, die dir nahestehen.«
    »Ja, das hatte ich vergessen.«
    »Das kann man nicht vergessen!« sagte Melissa knirschend. »So etwas ist oft entscheidend.«
    »Tut mir leid.«
    »Dir wird bald dein ganzes Leben leid tun. Glaube nur nicht, daß du gewonnen hast. Nein, du hast verloren und…«
    »Wie Rosy?« fragte Suko.
    In der folgenden Sekunde schien sich die Normalität aus dem Zimmer zurückgezogen zu haben. Die Luft war plötzlich wie mit Elektrizität erfüllt. Beide Frauen standen da wie Läuferinnen an der Startlinie, die nur auf den Schuß warteten.
    Lara duckte sich leicht. Ihr Gesicht nahm eine männliche Härte an. »Was hast du gesagt, Chinese?« flüsterte sie Suko zu. »Welchen Namen hast du erwähnt?«
    »Rosy.«
    »Du kennst sie?«
    »Ja, ich habe sie kennengelernt.«
    »Und weiter?« Lara bewies, daß sie sich vor Suko nicht fürchtete, denn sie ging auf ihn zu. »Los, weiter. Ich will hören, was da zwischen euch abgelaufen ist.«
    »Sie hat mir genug erzählt.«
    »Von uns?«
    »Von wem sonst?«
    »Vielleicht von ihm?«
    Suko lächelte spöttisch und auch leicht überlegen. »Wer ist denn mit ihm gemeint?«
    Da war es mit Laras Beherrschung vorbei. Sie war noch nicht nahe genug bei Suko, um ihn mit einem Griff zu erreichen. Deshalb mußte sie springen, und sie streckte dabei die
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