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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers
Autoren: Jason Dark
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rückversichern.«
    »Gut. Bei wem?«
    »Gehen Sie drei Türen weiter. Dort finden Sie das Zimmer von Schwester Moira. Sie ist unsere Chefin und hat den besten Kontakt zu den Ärzten. Sicher wird sie Ihnen mehr sagen können.«
    »Danke, Schwester. Noch eine Frage. Liegt der Verletzte in einem Einzelzimmer?«
    »Nein, das ist nicht der Fall. Aber es liegt auch kein anderer Patient mit ihm zusammen. Er hat es zur Bedingung gemacht, allein zu liegen. Man ist darauf eingegangen.«
    »Das war gut.«
    »Wieso?«
    »Egal, Schwester. Jedenfalls vielen Dank für Ihre Auskünfte. Noch einen letzten Rat. Wenn möglich, dann bleiben Sie bitte mit den anderen zusammen in Ihrem Raum.«
    Jetzt nickte sie und ging zurück. Wir konnten weitergehen.
    Una zupfte an meinem Arm. Als ich den Kopf drehte, entdeckte ich die Sorgenfalten auf ihrem Gesicht. »Es kann sein, daß er sich schon hier aufhält«, flüsterte sie.
    »Dann spürst du ihn?«
    »Leider. Seine Aura, sein Einfluß. Er ist tatsächlich vorhanden. Er will es hinter sich bringen.«
    »Ich auch.«
    »Wir müssen auf der Hut sein, John!«
    Es war nichts von ihm zu sehen. Nur meine Vorahnungen hatten sich verstärkt. Es war nicht mein erster Besuch in einem Krankenhaus und auch nicht der erste, bei dem ich den kalten Horror erlebt hätte. Die Erfahrungen hatte ich leider öfters machen müssen. So manches Krankenhaus war da schon zu einem Horror-Hospital geworden.
    Vor dem Zimmer der Oberschwester blieben wir stehen. Unas Haltung gefiel mir gar nicht, deshalb zögerte ich auch damit, anzuklopfen oder die Hand auf die Klinke zu legen. Irgend etwas stimmte nicht mit ihr. Ich drehte mich um und schaute nach rechts und links den Flur hinab. Dort tat sich nichts. Er lag inmitten einer nächtlichen Schweigeglocke. Auch aus dem Schwesternzimmer hörten wir keine Stimmen.
    »Nicht anklopfen, John!«
    »Warum nicht?«
    Una schloß die Augen und breitete die Arme aus. Sie spreizte dann die Hände. »Es ist etwas zu spüren. Ich nehme es sehr genau wahr. Ich will es nicht, und ich wollte, es wäre nicht vorhanden. Aber…«
    »Kann er hinter der Tür lauern?«
    Sie runzelte die Stirn. »Etwas von ihm ist auf alle Fälle vorhanden. Ich weiß nur noch nicht genau, was es ist.«
    Ich schob sie zur Seite.
    »Gib nur acht.«
    »Halte du mir den Rücken frei«, bat ich sie. Nach diesem Satz öffnete ich mit einem heftigen Ruck die Tür. Wer sich auch immer dort im Zimmer aufhalten würde, ich wollte ihn überraschen.
    Es war die Schwester.
    Bäuchlings lag sie auf dem Boden. Ich schaute auf den Rücken und das dunkle krause Haar, das in einem starken Kontrast zu ihrer hellen Kleidung stand.
    Ebenso wie das Blut, das noch immer aus der häßlichen Wunde am Hinterkopf sickerte…
    ***
    Ich war froh, daß sich Una so gut in der Gewalt hatte und keinen Schrei ausstieß. Mit einem langen Schritt hatte ich das schmale Schwesternzimmer betreten und hörte, daß die Tür hinter mir sehr leise geschlossen wurde. Auch Una hatte den Raum betreten.
    Sie stand einfach nur stumm da. Ich beugte mich über die Frauengestalt. Das Blut hatte bereits eine Lache auf dem Boden gebildet. Der Mord konnte erst vor Sekunden oder einer Minute begangen worden sein. Schwester Moira hatte dem Köpfer nichts getan, und er war einfach gekommen, um sie zu töten. Vielleicht hatte er auch nicht von ihr bei seiner nächsten Aktion überrascht werden wollen.
    Ich fühlte nach dem Puls, doch es steckte kein Leben mehr in ihr. Das verdammte Beil hatte ihren Hinterkopf getroffen. Wahrscheinlich hatte die Schwester von ihrem Mörder nicht einmal einen Schatten gesehen.
    Als ich mich aufrichtete, wußte ich, daß mein Gesicht bleich war. Dazu mußte ich nicht erst in den Spiegel schauen.
    Natürlich sah Una mir an, in welcher Stimmung ich mich befand. Sie warnte mich auch mit leiser Stimme. »Bitte, John, wir dürfen jetzt keine Fehler machen. Darauf wartet er nur. Cool bleiben, auch wenn es sich lächerlich anhört, aber das ist jetzt wichtig.«
    »Ich weiß!«
    Wo steckte der Köpfer? Diese Frage brannte in mir. Einen Toten hatte er hinterlassen, und ich mußte damit rechnen, daß es auch einen zweiten gab. Zeit genug hatte er gehabt. Außerdem war er so schnell wie ein Mensch nie sein würde.
    Ebenso vorsichtig wie wir das Zimmer betreten hatten, verließen wir es auch. Wieder einmal hatte der irre Köpfer mit uns Katze und Maus gespielt. In diesem Fall besonders schlimm, weil es eine Tote gegeben hatte.
    Es war still auf dem
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