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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers
Autoren: Jason Dark
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Bereich zu gelangen. Ich war immer in seiner Nähe, aber nie nahe genug. Ich bin seiner Spur gefolgt, und sie brachte mich her. Es ist eine entscheidende Nacht. Er muß einfach gestoppt werden, und ich fand auch heraus, daß es Menschen gibt, die ihn jagen. Ich habe dich zuvor nicht gesehen, aber ich wußte, daß wir uns hier treffen würden. Deshalb habe ich auf dich gewartet, und ich bin froh, daß alles so eingetroffen ist.«
    Über Una konnte ich nur staunen. Allerdings hatte ich Menschen mit derartigen Fähigkeiten nicht zum erstenmal kennengelernt und merkte, wie sehr ich mich freute. Auch ihr Händedruck tat mir gut. Dabei glaubte ich festzustellen, daß von dieser Person etwas in meinen Körper hineinströmte.
    Eine wunderbare warme Kraft, die mich ruhiger machte und mir auch wieder den Willen zum Sieg zurückgab.
    Wir schauten uns an. Nicht einmal bewußt. Es hatte sich rein zufällig ergeben. Das Blau ihrer Augen empfand ich als intensiver, und zwar so stark, daß ich den Eindruck hatte, ich würde in diesem Blick regelrecht ertrinken.
    »Du bist ein Mensch, John, der auf der guten Seite steht, das spüre ich. Noch stärker als bei deinem Freund, der verletzt ist. Von dir strahlt etwas ab, das ich ebenfalls aufnehme, und das uns beide zusammen sehr stark macht. Das müssen wir auch sein.«
    »Das denke ich auch«, erwiderte ich leise.
    »Du kennst den schrecklichen Gott nicht?«
    »Nein. Ich habe seinen Namen zum erstenmal gehört, aber ich weiß, daß er in Dobbs steckt.«
    »Wieso?«
    Mein Lächeln fiel etwas schwach aus. »Als ich auf der Bank saß, da hockte der Kopf darunter. Ich habe ihn nicht genau sehen können, aber ich sah, daß sich das Gesicht, das eigentlich Dobbs gehört, schon verändert hatte. Es sah aus wie bemalt. Eine Fratze in dunklen Farben. Sehr grausam und verzerrt.«
    Una nickte. »Das war er«, flüsterte sie. »Dann hast du den Götzen Tawiskara gesehen.«
    »Sieht er wirklich so aus?«
    »Ja. Er hat einen schwarzen und schrecklichen Kopf. Aber er ist bemalt wie ein Krieger, und er hat sein Aussehen auf den Köpfer übertragen. Es ist sein Zeichen, daß er in Dobbs steckt.«
    »Verstehe«, murmelte ich. »Ich begreife nur nicht, warum Dobbs das tut. Er erzählte mir, daß er sich an all den Menschen rächt, die ihn einmal gehaßt haben.«
    »Ja, das stimmt. Dobbs war schlimm. Er ist schon lange tot, aber sein Haus war schon immer ein Hort des Bösen. Dort hat er seine Getreuen versammelt, um durch ihre geballte Macht dem Götzen näherzukommen. Er wollte den Kontakt, denn Tawiskara war schon immer sein Idol. Er hat auch zu seinen Lebzeiten versucht, alle möglichen Menschen auf seine Seite zu ziehen, doch sie haben sich von ihm gewandt und ihn einfach nicht mehr angesprochen. Sie ließen ihn links liegen, und das hat er nicht vergessen. Er war auch im Krieg, in Vietnam, dort soll er dann seine Grausamkeiten ausgelebt haben. Er war so schlimm, daß man ihn nach Hause schickte und unehrenhaft entließ.«
    »Hat er da bereits geköpft?«
    »Ja. Lebende und Tote. So heißt es jedenfalls. Er hat die Feinde zerstückelt. Man hätte ihn damals schon töten müssen. Doch es war Krieg. Da gelten andere Gesetze.«
    Sie drückte meine Hand jetzt sehr fest. »Aber wir beide müssen ihn finden und vernichten, John. Es darf nicht noch mehr Blut fließen. Ich will wieder ruhig schlafen können und dem Fahrwasser des Bösen entgleiten. Wir können es schaffen.«
    »Das hoffe ich. Aber wie?«
    »Du hast Waffen, glaube ich.«
    »Sicher.«
    Sie schaute sich kurz um. Da der Gang leer war, sagte sie mit leiser Stimme: »Zeig sie mir!«
    Ich hatte zu Una Vertrauen gefaßt und holte zuerst die Beretta hervor. Sie schaute stirnrunzelnd auf die Pistole, bevor sie den Kopf schüttelte. »Das ist wohl nicht die richtige«, sagte sie leise.
    »Ich habe sie mit geweihten Kugeln geladen.«
    »Nein, John, es wird dir nichts helfen. Aber es zeigt mir, daß du auf schlimme Dinge gefaßt bist.«
    »Stimmt.«
    »Deine nächste Waffe, bitte.«
    Ich holte das Kreuz hervor und ließ die Frau dabei nicht aus den Augen. Beim Anblick meines wertvollen Talismans zuckte sie leicht zusammen, was aber nicht als negativ angesehen werden mußte, denn das Strahlen in ihren Augen nahm zu.
    »Es ist wunderbar«, sagte sie leise.
    »Da hast du recht. Dieses Kreuz ist…«
    »Darf ich es anfassen?«
    »Bitte.«
    Ich drückte es ihr in die Hand. Auf dem Handballen ließ sie es liegen, und jetzt schloß sie die Augen. Daß Una etwas
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