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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers
Autoren: Jason Dark
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Seiten her regelrecht hineingekrallt, und beide Gesichter starrten sich an. Ich erlebte, welche Macht in dieser Person steckte, denn sie schaffte es, dem Kopf ihren Willen aufzuzwingen.
    Er blieb in der Klammer. Er zuckte nicht einmal. Sein Mund stand weiterhin offen, und daraus wehten die tierischen Laute hervor. Die untermalten die Aktion wie eine schreckliche Musik.
    Ich stürmte auf den Torso zu. Noch immer steckte das Beil in seiner Brust fest. Aber die Bettdecke sank bereits nach unten. Im nächsten Moment stand ich direkt vor ihm und war auch schneller als er.
    Seine Hände schossen zur Brust hoch, um das Beil aus dem Körper zu ziehen. Ich kam ihm zuvor.
    Ein Zug, ein Ruck - ich hatte es.
    Sofort sprang ich damit zurück. Aus einem Reflex heraus hieb ich es in den toten und doch irgendwie lebenden Körper. Ich erwischte ihn in Höhe der Schulter und schlug beinahe den Arm ab.
    »John, komm her!«
    Es war die schrille Stimme der Indianerin, die mich von meinem eigentlichen Vorhaben ablenkte.
    Deshalb drehte ich mich und sah, daß sie in Schwierigkeiten steckte. Sie hatte Mühe, den Kopf zu halten, denn er drehte sich zwischen ihren Händen als wollte er sich im nächsten Augenblick befreien.
    »Schlag ihn, John!«
    Ich holte aus. Dabei konnte ich über die Rückseite des Kopfes hinwegsehen. Mein Blick fiel in die Augen der Frau. Das Blau war zu einer Gasflamme geworden, die sich in den beiden Pupillen verteilte. Sie mußte wahnsinnige Kräfte mobilisiert haben, um den Kopf überhaupt halten zu können.
    Ich schlug mit dem Beil zu.
    Die Klinge hieb genau in die Kopfmitte. Sie hinterließ einen Spalt und blieb zugleich stecken.
    »Noch einmal!«
    Ich zerrte die Axt wieder hervor.
    Der nächste Hieb.
    Er traf die gleiche Stelle und war so hart geführt worden, daß der Kopf aus Unas Händen rutschte und mit einem dumpfen Geräusch am Boden landete, wo er liegenblieb.
    Er zuckte. Er wollte wegrollen, aber der Spalt war bereits zu groß.
    Mit der Axt in der Hand fuhr ich herum. Auch Abe Douglas hatte seine Waffe geholt. Er zielte auf den kopflosen Killer, der sich bewegte wie ein aus der Kontrolle geratener Roboter. Es gab keine abgestimmten Reaktionen mehr. Auf unsicheren Beinen taumelte er von einer Seite zur anderen.
    Obwohl er keinen Kopf mehr besaß, wurde er trotzdem von ihm gelenkt. Jetzt aber war dieser Mechanismus schwer beschädigt worden, wenn nicht sogar vernichtet, und das wirkte sich auf seinen Körper aus. Ein kopfloser Tänzer, der seine Arme zuckend in die Höhe riß und nach irgendwelchen Haltegriffen suchte.
    »Gib mir das Beil, John!«
    Una kam schon auf mich zu. Sie schaute mich starr an. In ihren Augen lag der Wille wie festgeschmiedet, und ich konnte nicht anders. Ich gab es ihr.
    Sie hielt es mit beiden Händen fest. Noch war der Kopf nicht vernichtet. Die beiden Hälften hingen noch zusammen, auch wenn sich dazwischen eine Lücke auftat.
    Mir gelang ein Blick in das Gesicht. Es war bis unter die Nase durch die beiden Treffer gespalten worden.
    »Du tötest keinen mehr. Ich will nicht, daß der verdammte Götze Tawiskara in den Menschen Diener findet. Er soll sich seine Monstren selbst zeugen, aber die Menschen in Ruhe lassen, verflucht noch mal!« brüllte Una.
    Dann folgte der Hieb..
    Die kleine Frau hatte gut gezielt. Die scharfe Klinge traf genau den Spalt, und der Druck reichte aus, um den Kopf endgültig in zwei Hälften zu teilen.
    Es spritzte kein Blut. Ebensowenig wie beim Torso des Truman Dobbs Blut zu sehen war. Er war ausgetrocknet bis in seine letzte Faser hinein.
    Una trat zurück. Sie schleuderte die Axt zu Boden. Mit ihr zusammen fiel auch der Torso.
    Ein schwerer Aufprall rüttelte ihn durch, und wenig später sahen wir, wie Kopf und Körper aufglühten. Wie von einem Feuer, das innen in ihnen entfacht worden war.
    Es war nicht rot. Es besaß einen gasblauen Farbton, in den sich auch ein violetter Farbton hineinmischte.
    Das Feuer strahlte keine Wärme ab. Wir hörten nur das Zischen, und kurze Zeit später waren Kopf und Körper restlos verbrannt. Es blieb nicht einmal Asche zurück.
    Una fiel mir in die Arme und sackte zusammen. Ich hielt sie fest und hörte, daß sie vor Erleichterung weinte…
    ***
    Erst jetzt, als alles vorbei war und wir wieder durchatmen konnten, sahen wir die Zeugen. In der offenen Tür, aber mehr zum Gang hin standen zwei Schwestern und ein Arzt. Im Hintergrund sah ich einen Pfleger. Die Menschen mußten mitbekommen haben, was hier zumindest in der
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