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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada
Autoren: Unbekannt
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Kommandant - Kommandant der Armadaeinheit 176, Bereich hintere Mitte, Flankenabschnitt 34; jenes Geschwaders also, das mit seinen 50.000 Raumern TRIICLE-9 am nächsten stand.
    Von der BOKRYL aus, dem Flaggschiff, leitete er die Aktionen der Cygriden. Er war dabei nur den Anweisungen aus dem Armadaherzen direkt unterstellt. Von dort jedoch, wo auch der Sitz des geheimnisumwitterten Ordoban liegen mußte, kamen nur zögernde und zum Teil widersprüchliche Befehle. Ordoban...! dachte An grimmig, Es hieß, Ordoban sei einer, der von Anfang an dabei war, der seit Urzeiten die Geschicke der Armada lenkte. Beweise dafür gab es keine, denn niemand hatte den Unbekannten je gesehen. Vielleicht existierte er in Wahrheit überhaupt nicht, vielleicht war er nur eine Legende - oder ein" Idee...
    Aber wer oder was Ordoban auch immer sein mochte, er schien vom Zustand des TRIICLE-9 ebenso schockiert wie An und alle anderen Cygriden. Als die Fremden am Rand der Trümmerwüste auftauchten, zögerte er zunächst. Später, als ein Einsatzkommando dieser Fremden für Unruhe sorgte, befahl er die Vernichtung ihres Schiffes erst zu einem Zeitpunkt, als es längst zu spät dafür war. Über die Entdeckung von TRIICLE-9 schließlich schwieg er sich völlig aus.
    Alles deutete darauf hin, daß man im Armadaherzen selbst unschlüssig über die weiteren Aktionen war. Insofern wurde Ans Aufgabe doppelt schwer. Er befehligte keine ausgeglichenen Forschungsreisenden, sondern eine Horde rauflustiger Cygriden, die gegen die Fremden bei der Trümmerwüste lieber heute all morgen ins Feld gezogen wären. E; kostete Nerven, sie zurückzuhalten.
    Auch Tarzarel Op, Ans Stellvertreter, befürwortete ein rasches militärisches Vorgehen. Es war nur einer der Gründe, warum der Kommandant ihn nicht leiden konnte.
    Als in seiner Nähe ein Armadamonteur auftauchte, unterbrach An seine fruchtlosen Gedanken. Er beugte sich nach vorn, bis die rheumatischen Schmerzen nachließen und zu einem dumpfen, aber erträglichen Pochen im Fettbuckel wurden. „Man hält es für richtig", sagte der Roboter, „das fremde Schiff zu untersuchen, das schon geraume Zeit in der Gewalt der Cygriden ist."
    „Man hält es für richtig ...", wiederholte An schlecht gelaunt. „Eine erfreuliche Nachricht!"
    „Mit der Besatzung ist Kontakt aufzunehmen", fuhr der Armadamonteur fort. „Über das Ergebnis ist anschließend an das Armadaherz Bericht zu erstatten."
    An mußte sich gewaltsam zur Ruhe zwingen. Immer öfter entwickelte er gegen diese Roboter eine aggressive Abneigung. Mitunter argwöhnte er sogar, daß sie es waren, die in der Armada die eigentliche Kontrolle ausübten. „Worauf wartest du noch!" zischte er. „Der Befehl ist verstanden worden."
    Die Maschine entfernte sich wortlos. „Ich denke, daß ich den Einsatz leiten werde", kündigte Tarzarel Op an. „Genügend Leute dafür finde ich schnell."
    „Du vertrittst mich in der BOKRYL", lehnte der Kommandant ab. „Ich gehe selbst."
    Vielleicht lag etwas in seiner Stimme, das seinem Stellvertreter riet, nicht zu widersprechen.
    Op nahm den Befehl mit einer ärgerlichen Geste zur Kenntnis.
    An begann mit den Vorbereitungen und stellte eine Mannschaft zusammen. Den militanten Op bei den Fremden zu wissen, war eine unerträgliche Vorstellung für ihn. Wenn er die Aktion selbst in die Hand nahm, würde er sie auch unter Kontrolle behalten. Allerdings gestand er sich ein, daß er auch eine Chance suchte, begangene Fehler wettzumachen. Er hatte am Armadaherzen gezweifelt und war diesem deshalb in besonderer Weise verpflichtet.
    Endlich reagierte Ordoban und traf eindeutige Entscheidungen! dachte er in einem Anflug von Patriotismus. Endlich gerieten die Dinge wieder in Bewegung!
    Die Meldung, daß die Gefangenen mit fünf schnellen Raumjägern einen Ausbruch versuchten, kommentierte er mit verächtlichem Knurren. Während er den Sondereinsatz leitete, fielen solche Aktionen in Ops Kompetenzbereich. Sein Stellvertreter würde nicht zimperlich mit den Aufsässigen umgehen.
    Kurz bevor An mit einem Beiboot die BOKRYL verließ, erreichte ihn die Nachricht, daß alle fünf Raumjäger abgefangen oder vernichtet worden seien. Nichts anderes hatte er erwartet.
     
    *
     
    Vielleicht war er eine Sekunde lang unaufmerksam gewesen oder zu sorglos. Vielleicht hatte er die Fremden auch ganz einfach unterschätzt. Nach der anfänglichen Überraschung handelten sie schnell, folgerichtig und mit unerbittlicher Konsequenz.
    Als sich die Wand
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