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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada
Autoren: Unbekannt
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der Unbekannten eine wichtige Erkenntnis: Sie mochten kampfentschlossen und unerbittlich sein - aber sie waren nicht inhuman.
     
    *
     
    „Da kommt etwas ..." Öhna schreckte auf. Er war so sehr in seine trüben Erinnerungen versunken gewesen, daß er kaum noch darauf geachtet hatte, was um die ZUTÄK herum vor sich ging. „Was kommt wo?" fragte er verwirrt. „Könntest du dich deutlicher ausdrücken?"
    Er wartete keine Antwort ab, sondern kontrollierte der Reihe nach die Anzeigeninstrumente.
    Auf dem Tasterschirm entdeckte er die Wiedergabe eines schlanken Flugobjekts. „Der ausgeschleuste Raumjäger", präzisierte Ürkan seine Feststellung. „Er kommt zurück."
    „Danke", brummte Öhna unwirsch. „Jetzt sehe ich es selbst."
    Wie er befürchtet hatte, war dem waghalsigen Fremden die Flucht nicht gelungen. Die Cygriden hatten ihn abgefangen. Wenn die Zeichnung des Tasters nicht täuschte, mußte das Heck der Maschine zerschossen und ausgebrannt sein. Unter dem Bug, gegenüber der Steuerkanzel, haftete ein kleiner Armadaschlepper. „Sie haben ihm arg zugesetzt", murmelte der Helkide, „aber auf eine Totalzerstörung verzichtet. Vielleicht lebt der Insasse noch."
    „Unwahrscheinlich."
    „Wieso?" fuhr Öhna den Roboter an. „Wenn sie so exzellente Schiffsbaumeister sind, wie du immer betonst, werden sie doch in der Lage sein, einen Raumjäger so zu konstruieren, daß nicht gleich die ganze Atemluft entweicht, wenn das Heck in Flammen aufgeht!"
    „Meine Prognose ergibt sich aus völlig anderen Gesichtspunkten", belehrte ihn Ürkan. „Du übersiehst zum Beispiel..."
    „Ruhe!" schrie Öhna. „Ich will es nicht wissen!"
    Im Moment hatte er nicht die geringste Lust, mit dem Roboter zu debattieren. Er starrte gespannt auf den Übertragungsschirm. Sobald der Raumjäger den Hangar erreichte, würde auch endlich der ersehnte Kontakt mit den Pseudoarmadisten erfolgen können. Die Aussicht darauf machte ihn wieder ungeduldig. Er fieberte dem Augenblick förmlich entgegen.
    „Komm schon", zischte er voller Aufregung, „komm!"
    Der Armadaschlepper löste sich von der Maschine und trieb langsam davon. Hauptsächlich schien es den Cygriden darum zu gehen, den Fremden eine Lehre zu erteilen und gleichzeitig eine Warnung auszusprechen. Sie hätten den Flüchtenden leicht vernichten können.
    Das wrackgeschossene Fluggerät näherte sich zielsicher der Schleusenöffnung und steuerte auf den freigehaltenen Landeplatz zu. Öhna vermutete, daß die Besatzung des Kugelraumers es mit Gravitations oder Traktorstrahlen einholte. Nach dem Anblick zu urteilen, den die Triebwerkssektion bot, war es aus eigener Kraft absolut nicht mehr manövrierfähig.
    Der Helkide versuchte zu erkennen, ob sich in der Steuerkanzel des Raumjägers etwas bewegte. Er hoffte inbrünstig, daß der Pilot noch am Leben war. Die Perspektive, die sich aus seinem Sichtwinkel bot, war jedoch so ungünstig, daß er nur die obere Rundung der Transparentkuppel ausmachen konnte.
    Nervös wartete er, bis die Maschine auf dem Boden des Hangars aufsetzte. Und dann, noch bevor sich das Schleusenschott schloß, geschah etwas, das ihn mit Freude und Schrecken gleichermaßen erfüllte.
    Der Pilot lebte!
    Und er stellte es auf dramatische Art unter Beweis!
    Eine riesige Faust brach wuchtig durch die Steuerkanzel des Raumjägers. Das transparente Material riß auf und zerbrach in unzählige Splitter. Der Sog der ins Vakuum entweichende Atemluft packte sie und schleuderte sie wie spitze Pfeile davon.
    Der Helkide erstarrte und beobachtete die Vorgänge, die von der Normaloptik übertragen wurden, mit wachsendem Unglauben.
    Welche Wut mußte in diesem Wesen stecken, maßlose Wut auf die Cygriden oder sich selbst!
    Und über welche unbegreifliche Kraft, über welchen unerhörten Metabolismus mußte es verfügen!
    Während das Außenschott zufuhr, reckte sich ein gigantischer Schädel, von einem Helm geschützt, durch das Leck in der Sichtkuppel. Breite Schultern folgten, und vier gewaltige Arme, die sich abstützten und den restlichen Körper hochwuchteten. Dann sprang dieses furchteinflößende Wesen aus der Kanzel heraus, federte in mächtigen Kniegelenken durch und richtete sich hoch auf. Öhna war wie gelähmt. Der Gigant mochte gut und gerne sechs- bis siebenmal so groß sein wie er, und er stand da wie eine angriffslustige Kampf maschine.
    Der Helkide bekam es mit der Angst zu tun. Plötzlich zerbröckelte seine Zuversicht. Er war keineswegs mehr sicher, ob diese
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