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1102 - Der letzte Mirvaner

Titel: 1102 - Der letzte Mirvaner
Autoren: Unbekannt
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er sie aus der Grube, weil sie zu schwach erschienen, aus eigener Kraft hinauszuklettern. Erschöpft sanken sie neben dem Loch zu Boden.
    Ras sagte durch den Translator: „Warum habt ihr nicht auf uns gewartet? Fast wäre eure Ungeduld auch euer Tod gewesen."
    Recht umständlich erklärten die beiden, daß sie jede Hoffnung auf die Rückkehr der hilfreichen Fremden aufgegeben hätten und entschlossen gewesen waren, den Weg zur Ausstiegschleuse zu finden. Dann seien sie plötzlich von der Schlingpflanze eingefangen worden.
    Die Totengräber waren Minuten später zur Stelle. „Wir müssen die noch existierende elektronische Kontrollzentrale vernichten", entschied Gucky energisch. „Sonst war alles umsonst. Die Armadamonteure handeln weiter nach Programmierung, obwohl ihr Kommandant tot ist. Bleibe hier, Ras. Das erledige ich allein."
    „Du bist verrückt!" stellte Ras sachlich fest. „Was geht uns das jetzt noch an? Verschwinden wir lieber, und zwar schnell!"
    „Nein, wir können die beiden nicht im Stich lassen, sie nicht und die beiden Völker nicht. Erst wenn die HAYSERKEIL endgültig ein Wrack ist, herrscht Friede. Vergiß auch nicht die Gefahr, die das Schiff noch immer darstellt. Nein, warte hier! Ich bin gleich zurück."
    Frogrout und ihr zencischer Begleiter erlebten zum erstenmal bewußt das plötzliche Verschwinden eines Teleporters und starrten fassungslos auf Ras, der ihnen beruhigend zunickte. Sein Geheimnis war noch bewahrt worden, aber daß der Mausbiber ein Teleporter war, wurde nun auch den beiden Armadisten klar.
    Sie warteten, und die Minuten wurden zu halben Ewigkeiten.
     
    *
     
    Der Einfachheit halber peilte Gucky die Lichtung mit dem toten Monsterkommandanten an, lief vor bis zum Heckteil mit der Treppe und sprang dann in das untere Deck, wo er mitten zwischen einem Dutzend Armadamonteuren rematerialisierte, die lediglich technische Funktionen zu erfüllen hatten.
    Funktionen, die gestoppt werden mußten.
    Obwohl Gucky vorher noch Zweifel gehegt hatte, war er nun doch fest davon überzeugt, daß sämtliche Armadamonteure, die einst hier an Bord gekommen waren, um ihren Dienst im Sinn der gesamten Armada zu versehen, von dem Monstrum unter seine Kontrolle gebracht worden und von einer Zentrale aus ferngesteuert wurden.
    Diese Kontrollzentrale galt es zu finden.
    Der Mausbiber hatte sich niemals für ein technisches Genie gehalten, aber er besaß eine Fähigkeit, die selbst Genies nicht hatten: Er konnte - im Gegensatz zu ihnen - einen Mechanismus, und wenn er noch so kompliziert sein mochte, innen telekinetisch abtasten und erforschen.
    Das Deck unter ihm, fand er schnell espernd heraus, war angefüllt mit Energieaggregaten und Maschinen, die nichts mit einer elektronischen oder positronischen Fernkontrolle zu tun hatten. Diese Hauptzentrale mußte sich hier befinden, ganz in seiner Nähe.
    Zu seiner Beruhigung gab es keine Wächter oder Kampfroboter, nur technisches „Personal", das sich nicht um ihn kümmerte, sondern der gewohnten Überwachungsarbeit nachging.
    Immerhin wurde ihm so der Weg zu der gesuchten Schaltzentrale gezeigt.
    Sie bestand aus einer gut zwanzig Meter hohen Halbkugel, die auf ihrer Schnittfläche in der Mitte des riesigen Decks wuchtete. Die Außenseite war mit Instrumenten und Skalen bedeckt.
    Eine große Fläche nahmen konkav gekrümmte Schalttafeln ein, mit denen Gucky natürlich nichts anfangen konnte.
    Vorsichtig tastete er sich telekinetisch in das Innere der Halbkugel vor und fand das „Gehirn", die Verteilerstelle und damit das Zentrum der Anlage.
    Es dauerte lange Minuten, bis er die wichtigsten Leitungen verfolgen und - mit einiger Anstrengung - unterbrechen konnte. Unter der Halbkugel esperte er einen kleinen atomaren Energiespender primitiver Konstruktion. Mit ähnlichen Reaktoren hatte er schon zu tun gehabt, sie bildeten kein Problem. Die zu erwartende Explosion würde nicht stark genug sein, das Schiff zu vernichten, aber sie würde die Schaltzentrale total zerstören.
    Nachdem er durch vorsichtiges Abtasten herausgefunden hatte, daß die Hülle der Halbkugel dick genug war, einer geringfügigen atomaren Detonation standzuhalten, stellte er die zur Zündung notwendigen Kurzschlußkontakte her und leitete eine spontane Fusion ein.
    Er teleportierte auf die andere Seite des Decks, um die Wirkung zu beobachten.
    Es war wie ein tiefes, unterirdisches Grollen, als hinter den meterdicken Metallwänden die gelagerte Materie in Energie verwandelt wurde -
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