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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später
Autoren: Kurt Mahr
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Funkspruch an den Kommandanten durch – wir erhalten dann Verstärkung! Der Rest kommt mit mir!“
    Trimmer hat dafür gesorgt, daß die Tür des Raumes offengeblieben ist. Mit vier Mann stürmt Beckerle den Gang entlang. Als sie das Ende erreichen, wissen sie nicht, wohin sie sich wenden sollen.
    „Die Schüsse kamen von oben!“ keucht Beckerle. „Irgendwo muß ein Aufgang sein!“
     
    Um 18.40 Uhr erfolgt der zweite Angriff. Midas und seine Leibgarde arbeiten jetzt nach einer anderen Taktik. Trimmer wird erst aufmerksam, als in der Tiefe des Ganges zu beiden Seiten rötliche Glut aufleuchtet. Ein brühheißer Luftzug streicht an ihm vorbei und versengt s, eine Kombination.
    Trimmer verschafft sich mit ein paar Schüssen Ruhe. Die Explosivgeschosse reißen fünfzig Meter nach beiden Seiten Brocken aus den Wänden und treiben die Angreifer zurück.
    Trotzdem wüßte Trimmer gerne, wann mit Beckerle zu rechnen ist. Er hat nur noch eine Handvoll Munition. Auch Betas Strahlwaffe arbeitet nicht ewig.
    Trimmers zweite Salve weist Beckerle endgültig den Weg. Sie finden einen Aufgang und stürmen hinauf. Die Leute schwitzen. Beckerle sieht auf seinen Armbandthermometer.
    Die Temperatur im Gebäude ist seit ihrem Eindringen um zehn Grad gestiegen.
    Je höher sie kommen, desto wärmer wird es. Die Wände lassen sich selbst mit den Handschuhen der Raumanzüge kaum mehr anfassen.
    Sie erreichen das oberste Stockwerk. Im Gang vor ihnen klingen Stimmen auf. Beckerle reißt seine Thermowaffe hoch und schießt auf schattenhafte, kleine Gestalten.
    Hinter Beckerles Gruppe stürzt der schräge Aufgang ein. Die Temperatur beträgt sechzig Grad.
    „Helme schließen – Klimaanlage einschalten!“ befiehlt Beckerle. „Und dann vorwärts!“
    Punkt 19.00 Uhr empfängt Kommandant Schumacher den Funkspruch:
    „Teleporter installiert! Vorsicht bei Entsendung von Ersatz! Temperatur im Gebäude beträgt 70 Grad! Treppenhäuser sind eingestürzt! Zu Leutnant Beckerle besteht keine Verbindung mehr!“
    Schumacher läßt die Einsatzgruppe Raumanzüge anlegen. Er selbst ist der erste, der sich dem Teleporter anvertraut. Ohne Zeitverlust erscheint er in dem Raum, in dem der Empfänger aufgebaut wurde. Hinter ihm quellen seine Männer aus der Öffnung.
    Schumacher läßt sich von einem der Männer berichten, was aus Beckerle geworden ist.
    „Wahrscheinlich ist Sergeant Trimmer auch dort oben!“ sagt der Korporal.
    Und Beta, denkt Schumacher.
    Mit seiner schweren Waffe unter dem Arm ist er seinen Leuten weit voraus. Die Temperatur nähert sich dem Siedepunkt.
    Schumacher versucht es gar nicht mit dem Aufgang, den Beckerle benutzt hat. Er sucht nach einem anderen und findet ihn im Ostflügel des Gebäudes. Hier ist die Temperatur nicht so hoch – der Aufgang ist unversehrt, wenn auch das Band nicht mehr funktioniert.
    Der Kommandant hastet die schräge Ebene hoch.
    Stufen wären besser als dieses glatte Zeug! denkt er.
    In der dritten Etage kommt ihm ein Mann entgegen. Schumacher reißt die Waffe hoch und will schießen. Aber der Mann winkt ab. Es ist Sigma Theta.
    „Zurück, Kommandant! Hier können Sie nichts mehr retten!“
    „Gehen Sie aus dem Weg!“ schreit Schumacher. „Da oben sind meine Leute und Beta Lee!“
    „Aber der ganze Komplex geht in höchstens zwanzig Minuten in die Luft!“
    Schumacher schiebt ihn beiseite. Ihm ist gleichgültig, woher Sigma Theta jetzt gerade auftaucht und was er von seinen Chancen hält. Er hört aber, wie der Fremde hinter ihm herläuft.
    Sie erreichen das oberste Stockwerk. Je weiter sie in dem Quergang vordringen, desto heißer wird es. Schumacher hört dumpfes Donnern weit vor sich. Sekundenlang blitzt es rot auf.
    „Die Maschine explodiert!“ schreit Sigma Theta hinter ihm.
    Schumacher will es nicht hören. Er rennt weiter. Vor ihm taucht eine Gruppe von kleinen Männern auf. Einer wendet sich um und fängt an zu schreien. Der Kommandant erkennt Midas, hebt die Waffe und schießt sich seinen Weg frei.
    Schumacher ist am Ende seiner Kraft, als er die Zentrale erreicht. Beckerle und seine Leute kümmern sich um Trimmer und Beta, die ohne Schutzkleidung unter der Hitze ohnmächtig geworden sind. Teldo ist tot – er hat die Temperatur nicht ertragen.
    Weiter vorne im Gang – dort, von wo Beckerle herkam – ist die Wand eingebrochen. Heiße Gase streichen aus den Maschinenräumen heraus und den Gang entlang.
    „Hinter mir ist der Weg frei!“ schreit Schumacher. „Nehmt sie auf die
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