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1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin
Autoren: Unbekannt
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Entfernung löste sich das Bild in einen diffusen Nebel auf. Das konnte auf geschickt aufgebaute Ortungsstörfelder zurückzuführen sein, aber es konnte auch durch die Ausdehnung dieser unheimlichen Verbände ausgelöst werden. Die SOL meldete sich. Das Gesicht des Arkoniden Atlan zeichnete sich auf einem Bildschirm des Telekoms ab. „Glaubst du, dass es Schiffe von Hilfsvölkern der Seth-Apophis sind?" fragte er rau.
    Rhodans innerliche Starre löste sich nur allmählich. Er registrierte, dass er aufgehört hatte, zusammenhängend zu denken. Auch jetzt weigerte sich sein Verstand; die Realitäten anzuerkennen. In manchen Situationen neigte das menschliche Bewusstsein dazu, die Wahrheit einfach zu verdrängen. „Wenn Seth-Apophis über solche Flotten verfügt, was hätte sie dann daran gehindert, die Mächtigkeitsballung von ES einfach zu überrennen?" warf Roi Danton ein. Er wandte sich an Javier. „Irgendwelche Spuren von der PRÄSIDENT?"
    „Keine", antwortete der Mann mit den Kirlian-Händen. „Seltsamerweise sind auch alle avenoiden Raumer verschwunden." Rhodan und sein Sohn tauschten einen Blick. „Glaubst du...?" begann Roi zögernd. „Nein", sagte Rhodan entschieden. „Ich glaube nicht, dass sie alle von dieser Riesenflotte vernichtet worden sind."
    „Ziehen wir uns zurück?" erkundigte sich Atlan. Rhodan gestand sich ein, dass ihm danach zumute war. Der Wunsch nach einem sofortigen Rückzug bestimmte seine Gefühle. Er wusste, dass es den anderen nicht besser erging.
    Es war jedoch fraglich, ob man einer solchen Flotte überhaupt entkommen konnte. „Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Fremden uns ausgemacht haben?" fragte er Javier. „Nein!" Der erfahrene BASIS-Kommandant lächelte schwach. „Aber wenn ihre Ortungsgeräte nur die Hälfte von dem halten, was der Auftritt ihrer Schiffe verspricht, wissen sie, dass wir angekommen sind."
    „Fahrt stoppen!" befahl Rhodan. „Das gilt für alle Schiffe. Die galaktische Flotte bezieht Warteposition in diesem Sektor vor der Trümmerwüste. Wir brauchen Informationen über diese Flotte."
    „Messungen beginnen", erwiderte Javier lakonisch. Rhodan begab sich zu der kleinen Gruppe von Mutanten, die auf der anderen Seite der Zentrale vor Monitoren saßen und die Vorgänge beobachteten. „Fellmer und ich haben bereits behutsam geespert", verkündete Gucky. „Wir empfangen die mentalen Impulse von Millionen verschiedener Lebewesen. Aber es sind zu viele, als dass wir etwas Konkretes herauslesen könnten. Dazu müssten wir näher heran."
    „Niemand verlässt das Schiff", sagte Rhodan kategorisch, der dem Ilt zutraute, dass er auf eigene Faust einfach ins Gebiet der fremden Flotte teleportierte.
    Rhodan spürte aber auch, dass Gucky erregt und angespannt war.
    Das kam bei dem Mausbiber selten vor. Rhodan begab sich zum Interkom und ließ eine Flottenschaltung herstellen. Er konnte nun zu allen Raumfahrern der galaktischen Flotte sprechen. „Wir sind hergekommen, um Bremsmaterie zu vernichten und das Schicksal der PRÄSIDENT zu klären", sagte er mit äußerer Gelassenheit. „Jeder von uns weiß, dass wir auf der Spur der ersten ultimaten Frage sind. Sie betrifft den Frostrubin und hat mit Sicherheit eine tiefe Bedeutung für das Schicksal der Menschheit." Er machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen. „Nun wurden wir unverhofft mit der zweiten ultimaten Frage konfrontiert", fuhr er fort. „Was willst du damit sagen?" rief Atlan dazwischen. Rhodan deutete auf den Hauptbildschirm. „Ich glaube, dass das die Endlose Armada ist", versetzte er. „Nun bekommt auch die zweite ultimate Frage einen gewissen Sinn: Wo beginnt und wo endet die Endlose Armada?"
     
     
    Das Orakel
     
    Brether Faddon ließ seine beiden kranischen Begleiter in einem Vorraum zurück und betrat, nachdem er gründlich nach Waffen durchsucht worden war, die eigentliche Orakelkammer im Zentrum des Wasserpalasts. Die Kontrollen waren seiner Ansicht nach überflüssig und zehrten an den Nerven.
    Als er die Innentür hinter sich schloss, kam ihm Herzog Gu entgegen und sagte mit weinerlicher Stimme: „Du schon wieder, Brether Faddon!"
    „Du redest, als käme ich jeden Tag hierher", versetzte der Terraner ärgerlich. „Außerdem wirst du wohl darüber informiert sein, dass das Orakel mich herbestellt hat."
    Gu richtete sich ein wenig auf. „Ich bin das Orakel", sagte er. Faddon seufzte ergeben, denn er wusste, dass er auf die Dauer gegen die Argumente des Kranen
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