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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen
Autoren: Dämonenkiller
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einem Dirndlkleid. Es sah genau in seine Richtung.
    Abi Flindt stand völlig ausgepumpt an dem Hang oberhalb der Straße zwischen den Bäumen. Er überlegte, ob dieses schöne Mädchen eine dämonische Kreatur sein konnte. Eine dämonische Ausstrahlung hatte sie keinesfalls; sie wirkte im Gegenteil rein und sauber.
    „Ich habe auf Sie gewartet", sagte das Mädchen nun im Dialekt dieser Gegend. „Ich will Sie zu jemandem bringen, den Sie in der Nähe des Steinbruchs treffen wollten.
    Abi Flindt kam den Abhang herunter, stürzte und rutschte auf die Straße. Er klopfte sich den Schmutz von der Hose.
    „Ist das wahr? Woher wissen Sie denn überhaupt, daß ich hierherkommen würde? Das wußte ich nicht einmal selbst. Und wer sind Sie?"
    „Ich heiße Margot Artner." Das blonde Mädchen lächelte geheimnisvoll. „Der, der mich schickte, wußte, daß Sie kommen würden. Schnell jetzt! Beeilen. Sie sich! Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Abi Flindt entschloß sich, Vertrauen zu dem Mädchen zu haben. Er überlegte, ob sie vielleicht eine Abgesandte von Hermes Trismegistos war.
    Margot Artner führte ihn ein Stück auf der Straße entlang und bog dann auf einen Pfad ab. Er führte durch ein bewaldetes Tal. Die Stimmen der Dämonendiener waren weit zurückgeblieben. Sie schienen sich zu sammeln oder eine falsche Fährte zu verfolgen. Dann aber wurden sie plötzlich wieder lauter.
    Abi Flindt packte Margot Artners Arm. „Sie sind immer noch hinter mir her, Margot! Sie holen auf!"
    „Keine Angst!" sagte das Mädchen lächelnd. „Wir sind bald da. Dann bist du in Sicherheit."
    „Hoffen wir es", brummte Abi Flindt und legte eine Hand auf den Revolvergriff.
    Er sah noch stoppelbärtiger und verwegener aus als am Tag zuvor.
    Vor Margot Artner und Abi Flindt lichtete sich nun der Wald. Eine Steinbrücke führte über einen kleinen Bach. Ein Feld mit leuchtenden Blumen umgab ein kleines Backsteinhaus mit grünen Fensterläden.
    Die Dämonendiener hatten auf geholt. Schon sah Abi Flindt die ersten hinter sich zwischen den Bäumen.
    Margot Artner ergriff seine Hand und zog ihn mit sich. Sie liefen über die Brücke und über einen Pfad zwischen den betäubend duftenden Blüten hindurch auf das Haus zu. Abi Flindt vernahm ein Singen und Klingen in seinem Kopf. Plötzlich fühlte er sich leicht. Er wußte, daß er dieses Gefühl einem fremden Einfluß verdankte, und wehrte sich dagegen.
    Margot Artner pochte an die Haustür.

    Die Tür wurde geöffnet und Abi Flindt sah sich einer hochgewachsenen Frau mit strengem, herrischen Gesicht gegenüber. Sie trug das rote Lockenhaar hoch aufgetürmt. Ihre Augen schauten hochmütig drein.
    Sie hatte ein schwarzes Kleid an, mit Rüschen am Hals und an den Handgelenken. Eine schwarze Katze mit aufgestelltem Schwanz schmiegte sich an ihre Beine.
    „Kommt nur herein! Ich habe euch erwartet", sagte die seltsame Frau. „Diese Tür dort! Wartet in der Kammer auf mich, Margot und Abi!"
    „Woher kennen Sie mich?" fragte der Däne verwirrt.
    Die rothaarige Frau beantwortete die Frage nicht.
    Die ersten Dämonendiener liefen schon über die Steinbrücke.
    Margot Artner führte Abi Flindt in die Kammer, die ein Miniaturwohnzimmer war. Abi staunte über die Runen und Runenstäbe, die überall herumlagen. Er blieb stehen und hatte die Hand am Griff des mit Silberkugeln geladenen Revolvers.
    Margot Artner setzte sich lächelnd auf einen grünen Samtsessel.
    Es war noch vor zehn Uhr morgens. Brüllend stürzten die Dämonendiener auf das Haus zu.
    Die rothaarige Hexe, die natürlich niemand anders als Dorian Hunter in der Gestalt der Runenhexe war, blieb vor der Haustür stehen.
    Dorian bewegte die Runenzeichen des Drudenfußes, bis die Runen am Mittelstab das Runenzeichen Ich bildeten. Dorian konzentrierte sich auf die Dämonendiener, die Sklaven der Runenhexe. Er spürte eine Berührung wie von Spinnweben am Kopf.
    Geht! dachte Dorian mit aller Entschiedenheit. Kehrt in den Steinbruch zurück!
    Dorian war gewaltig erstaunt, als die Dämonendiener nicht gehorchten, sondern das Haus umzingelten. Sie trampelten durch das Blumenfeld. Das Singen und Klingen, das auch Dorian in seinem Gehirn hörte, wurde lauter.
    Geht! dachte Dorian wieder und rief es dann laut. „Geht weg! Schert euch in eueren Steinbruch zurück! Wagt es ja nicht, hier ins Haus zu kommen! Keinen Schritt weiter mehr!"
    Ein paar Meter vom Haus entfernt blieben die Dämonendiener, Männer und Frauen, von denen viele blaue
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