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1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

Titel: 1099 - Der Werwolf und die Tänzerin
Autoren: Jason Dark
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Theater ebenfalls verlassen. Meine Übung ist beendet. Außerdem hatten Sie kein Recht, hier einzudringen.« Die Tänzerin starrte Jane an, mich dann ebenfalls, und drehte sich mit einer scharfen Bewegung um, weil sie die Bühne verlassen wollte.
    Wir blieben beide zurück. Jane verließ den hellen Kreis, um zu mir zu kommen. »Die Frage ist, was machen wir?«
    Ich deutete in die Höhe. »Wir werden natürlich noch nicht verschwinden. Ich will wissen, ob ich es tatsächlich hier mit einem Werwolf zu tun gehabt habe.«
    »Du willst ihn dort oben suchen?«
    »Wo sonst?«
    Jane schnaufte durch die Nase. »Das gefällt mir nicht. So war das eigentlich nicht gedacht.«
    »Keine lange Rede. Ich suche ihn dort oben, und du wirst dich um Madeleine kümmern. Ich nehme an, daß sie sich noch duschen wird. Versuche, sie zu einem Gespräch zu bewegen.«
    »Lieber wäre es mir, wenn wir uns beide dort oben vergnügen würden. Da könnte wir uns gegenseitig Rückendeckung geben.«
    »Nein, so ist es besser.«
    Jane stimmte zu. Während sie den Weg ging, den auch Madeleine Bishop genommen hatte, schaute ich mich nach einem anderen um, der mich nach oben in den Bereich oberhalb der Bühne brachte.
    ***
    Im Laufe der Jahre hatte ich schon oft in irgendwelchen Theatern dienstlich zutun gehabt und mehr als einmal einen wirklichen Horror erlebt. So war mir das Gelände nicht fremd. Was mich allerdings störte, war die plötzliche Dunkelheit, in der ich mich jenseits der Bühne wiederfand. Das Licht der Scheinwerfer war in sich zusammengefallen. Ich stand zunächst in einer Dunkelheit, in der ich nicht die Hand vor Augen sehen konnte.
    Jane war verschwunden. Ich hörte sie nicht mehr. Sie war einem Schild gefolgt, das einen Hinweis auf die Garderoben gab. Wahrscheinlich sprach sie bereits mit der Tänzerin.
    Ich wartete, bis sich meine Augen an die Umgebung gewöhnt hatten. Und so stockfinster war es nicht, von irgendwoher erreichte mich ein schwacher Lichtschein. Oder zumindest meine nähere Umgebung. Er kam von der Seite, an der Jane verschwunden war. Sicherlich befand sich dort der Gang, der zu den Garderoben führte.
    In meinem Backstage-Bereich aber war es stockfinster. Um das Licht weiter hinten konnte ich mich nicht kümmern. Es war wichtig, daß ich den Weg in die Höhe fand.
    Ich würde eine Leiter finden müssen, die mich nach oben brachte. Im Dunkeln war das schlecht, aber ich trug meine kleine Lampe immer bei mir. Sie würde mir die entsprechenden Dienste erweisen, auch wenn es riskant war, da ich ein Ziel abgab.
    Ich holte die Lampe hervor und schaltete sie ein. In meiner Nähe standen einige Regale, die mit Requisiten gefüllt waren. Stühle waren ineinandergestellt worden, und der kleine Lichtkegel huschte auch über eine graue Betonmauer hinweg.
    Ich drehte mich um und ging einige Schritte zur Seite. Dabei hoffte ich, die entsprechende Richtung zu erwischen und hatte Glück, denn das Licht streifte über das Eisen einer nach oben führenden Leiter hinweg. Über sie würde ich auf den Schnürboden des Theaters gelangen.
    Ich leuchtete nach oben.
    Ja, da malte sich der Schatten einer Plattform ab. Soviel ich erkennen konnte, endete die Leiter auch dort.
    Das war der Weg.
    Die Lampe klemmte ich mir zwischen die Lippen und machte mich an den Aufstieg, den ich so gut wie lautlos hinter mich bringen wollte. Perfekt klappte das nicht. Immer wieder hörte ich selbst, wenn ich auf eine Sprosse trat, aber andere Geräusche oder Laute vernahm ich nicht in meiner Umgebung. Auch die Stimmen der beiden Frauen waren nicht zu hören. Noch zwei Sprossen, dann hatte ich das erste Ziel erreicht und blieb auf der Plattform stehen.
    Wie üblich gehörte sie zu einem Laufsteg aus Metall, der durch ein hüfthohes Geländer gesichert war. Das war alles nicht neu für mich. Ich mußte mich nur entscheiden, in welche Richtung ich gehen sollte.
    Ich schaltete die Lampe aus.
    Hier oben war es wirklich stockfinster, aber nicht absolut still. Ich hörte in meiner Umgebung ein leises Knacken. Das Metall schien zu arbeiten wie Holz. Sicherheitshalber atmete ich durch den offenen Mund und das auch nur immer knapp. Mit der freien Hand tastete ich nach dem Kreuz und fühlte nach, ob es sich erwärmt hatte. Das war nicht der Fall. Es beruhigte mich ein wenig. So hielt sich der Werwolf, von dem ich bisher nur den Schatten gesehen hatte, anscheinend nicht in meiner unmittelbaren Nähe auf.
    Ich dachte darüber nach, in Welch einem Winkel der Lichtkegel auf
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