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1097 - Der Tod aus dem Tunnel

1097 - Der Tod aus dem Tunnel

Titel: 1097 - Der Tod aus dem Tunnel
Autoren: Jason Dark
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Biester schafften es, dies auszunutzen. Sie drückten sich gegen ihre Haut. Sie bissen zu, und Karina spürte ihre bösen Stiche. Sie schlug weiter, ging auch zurück und hatte ihre Waffe weggesteckt, um beide Hände frei zu haben. Wenig später war sie sicher, keine Mücken mehr in ihrer Nähe zu haben, denn sie hörte auch kein Summen mehr.
    Karina hob die Lampe auf. Sie leuchtete nach vorn und erwischte den zweiten Ausgang.
    Die Tür stand jetzt weit offen. Die Pranke des Vampirs hatte sie aufgerissen. Von ihm selbst war nichts mehr zu sehen, und er hatte auch seine Begleiter mitgenommen.
    Karina wußte, daß sie ihn verfolgen mußte. Auf der anderen Seite dachte sie auch an John Sinclair, von dem sie bisher nichts gesehen hatte. Eine böse Ahnung stieg in ihr auf und raubte ihr beinahe den Atem. Der Geisterjäger war jetzt wichtiger als der Vampir. Karina erinnerte sich daran, ein schweres und lautes Krachen im anderen Teil des Tunnels gehört zu haben. Sie schaute zurück.
    Es gab die Querwand noch.
    Aber es gab sie nicht mehr so, wie sie einmal gewesen war. Der meiste Teil war eingebrochen. Der uralte Unhold mußte immense Kraft haben.
    Er hatte ein Loch gebrochen und die Trümmer bis weit in die andere Ganghälfte hineingestoßen.
    Sie konnte über den Rest hinwegschauen und fragte sich, warum er sich erst jetzt und nicht schon früher befreit hatte. Die Lampe tat ihr wieder gute Dienste. Vorsichtig kletterte sie auf einen kniehohen Trümmerhügel und leuchtete den anderen Teil ab.
    John Sinclair lag auf dem Boden.
    »Nein!« stieß sie hervor. Ein Sprung brachte sie auf die andere Seite.
    Sie rief mit erstickter Stimme seinen Namen, kniete sich neben ihn und umfaßte seine Schulter.
    »John, das ist…«
    »Keine Sorge, ich bin fast okay!«
    Karina Grischin fiel ein Stein vom Herzen…
    ***
    Der Helm hatte mich tatsächlich geschützt. Nicht an der Stirn, aber auf dem Kopf. Dort war ich ebenfalls erwischt worden, aber die größte Wucht war absorbiert worden.
    Ich war nur etwas benommen. Dann hörte ich die besorgte Stimme meiner russischen Freundin und gab ihr zu verstehen, daß ich einigermaßen in Ordnung war.
    »Himmel, John, das war knapp.«
    »Stimmt.«
    »Kannst du aufstehen oder…«
    »Kein oder, Sinclair.« Ich drehte mich zur Seite. Es funktionierte alles.
    Ich hatte wirklich das Glück gehabt, von keinem schweren Trümmerstück erwischt worden zu sein.
    Karina gab mir meine Lampe zurück. Dann half sie mir, auf die Beine zu kommen. Ich blieb mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt stehen und schaute sie an.
    »Ich weiß, was du sagen willst, aber er ist verschwunden«, sagte Karina.
    »Ich habe ihn nicht aufhalten können.«
    »Hast du geschossen?«
    »Ja, aber es waren normale Kugeln.«
    »Ich weiß.«
    »Ich hätte mich darauf einrichten sollen. Es war ein Fehler, es nicht getan zu haben. Aber wer schießt schon mit Kugeln auf Mücken?«
    Ich mußte grinsen und rückte meinen Helm wieder zurecht. »Er ist dir also entwischt.«
    »Und das durch den normalen Ausgang.«
    Ich wußte, was das zu bedeuten hatte. Die Bahn für ihn war frei. Jetzt konnte er sich seine Opfer holen. Auf den Bahnsteigen gab es genug. Er konnte sich im Tunnel versteckt halten und von dort aus blitzschnell zuschlagen.
    »Verdammt, was sollen wir tun, John?«
    »Normalerweise müßten wir den U-Bahn-Betrieb lahmlegen.«
    Sie lachte, und es klang schrill. »Nein, das ist hier unmöglich. Man ist mir schon entgegengekommen, dank meiner besonderen Position, aber das bringe ich nicht fertig.« Sie hustete, denn noch immer lag Staub in der Luft. »Außerdem würde uns kaum jemand glauben, wenn wir erklären, welches Monster sich da befreit hat.«
    »Dann jagen wir es eben allein.«
    »Super, John. Weißt du wie groß die Moskauer U-Bahn ist? Welches Streckennetz sich hier unter der Erde befindet?«
    »Das weiß ich. Aber ich bezweifle, daß der Vampir es ausnutzen wird.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er es einfach haben kann. Er braucht doch nur bis in die Nähe der ersten Station zu laufen und sich dort zu verstecken. Dann ist für ihn die Sache gelaufen. Dort ist er den Menschen nahe und damit auch ihrem Blut.«
    Karina nagte an ihrer Unterlippe. »Und darauf bestehst du?«
    »Ja, denn du hast selbst von dem wahnsinnigen Streckennetz gesprochen. Wir müssen zur Station zurück.«
    Sie schloß die Augen und lehnte sich für einen Moment gegen mich.
    Jetzt zeigte die knallharte ehemalige Leibwächterin, daß auch sie nur ein Mensch
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