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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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schieben. Jen Salik, mit dem er darüber sprach, war dagegen die Ruhe selbst.
    „Das Auge funktioniert nicht, und damit müssen wir uns abfinden", sagte er. „Genauso, wie wir uns damit abfinden mußten, daß die Porleyter uns samt unserem Ritterstatus überlegen sind. Ich finde, daß uns das die Wahl recht leicht gemacht hat. In der Milchstraße können wir nicht mehr und nicht weniger tun, als alle anderen auch, aber ob andere auch in der Lage sind, den Ring der Kosmokraten zu finden, zu bergen und zu benutzen, das muß sich erst noch herausstellen. Es ist durchaus denkbar, daß nur wir dazu imstande sind. Das heißt, daß wir am Ziel unserer Reise unseren Ritterstatus einsetzen können, was uns in der Milchstraße - jedenfalls den Porleytern gegenüber - so gut wie unmöglich ist. Im übrigen glaube ich nicht, daß der Ring der Kosmokraten inzwischen zerstört worden ist."
    „Du meinst, du willst nicht daran glauben!"
    „Ja, genau das. Er muß einfach existieren, und es muß eine Möglichkeit geben, an ihn heranzukommen. Alles andere ergäbe keinen Sinn."
    „Du hast eine tödliche Angst davor, daß wir das Versteck erreichen und feststellen müssen, daß es zerstört oder leer ist", stellte Perry Rhodan fest, und Jen Salik senkte den Kopf.
    „Nein", sagte er leise. „Aus irgendeinem Grund bin ich fest davon überzeugt, daß sowohl das Versteck als auch der Ring noch vorhanden sind. Ich glaube auch Tengri Lethos, wenn er sagt, daß wir eine Chance haben, den Ring zu finden. Aber ich habe eine fürchterliche Angst davor, daß wir mit diesem Ding, was immer es auch sein mag, in die Milchstraße zurückkehren, es den Porleytern präsentieren und dann erfahren, daß es völlig wirkungslos ist. Ich habe Tengri Lethos danach gefragt, was wir dann noch tun können, und er hat geschwiegen. Perry, er hofft, daß der Ring der Kosmokraten diese Wesen zur Vernunft bringen kann. Aber er ist sich dessen durchaus nicht sicher, und er hat keine Ahnung, wie es weitergehen soll, wenn dieses letzte Mittel auch noch versagt - das ist es, was mir zu schaffen macht. Lethos-Terakdschan kann auf das Wissen und die Erfahrung des gesamten Ritterordens zurückgreifen. Wenn er keine Lösung mehr findet, wie sollen wir das dann schaffen?"
    Rhodan dachte darüber nach - dann lächelte er, und zum erstenmal seit Tagen war dieses Lächeln echt und fröhlich, als er antwortete: „Man soll niemals zu viel auf das Wissen und die Erfahrung anderer geben - das ist etwas, was ich im Lauf meines Lebens gelernt habe. Ohne ein gewisses Maß an Unwissenheit und mangelnder Erfahrung ist man nicht mehr fähig, ein Wagnis einzugehen, und ohne jedes Wagnis ist kein Fortschritt möglich, kein Erfolg, keine Evolution. Wenn wir tatsächlich feststellen müssen, daß die Porleyter auch den Ring der Kosmokraten mit links in die nicht vorhandene Tasche stecken können, dann werden zumindest die Terraner das Problem so angehen, wie sie es immer getan haben: Mit Intuition, Mut und einem Schuß Humor. Ich bin sicher, daß all die anderen Völker nicht anders handeln werden. Auf diese Weise haben wir es noch immer geschafft."
    „Das hört sich so an, als hätten wir den Ring der Kosmokraten gar nicht nötig!"
    „Nein, so habe ich es nicht gemeint", sagte Rhodan ernst. „Wenn wir die Porleyter nicht so schnell wie möglich aufhalten, dann werden sie die Völker der Milchstraße und über kurz oder lang auch die Völker anderer Galaxien dazu zwingen, Krieg zu führen.
    Bis wir aus eigenen Kräften eine Lösung gefunden haben, kann das Gefüge der Kosmischen Hanse bereits völlig zerrüttet sein. Es gibt in jedem Volk Individuen, die zu Aggressionen neigen, und diese Individuen werden die Gelegenheit beim Schöpf packen. Es wird nicht nur Krieg zwischen den Mächtigkeitsballungen von ES und Seth-Apophis herrschen, sondern die alten Spannungen zwischen den Völkern der Milchstraße werden erneut auftreten - das würde uns an den Anfang zurückwerfen, und du weißt, was das bedeutet. Darum ist der Ring der Kosmokraten so wichtig, und das ist auch der einzige Grund dafür, daß ich die Milchstraße ausgerechnet jetzt, in einer so schwierigen Situation, verlassen habe."
    Er sah auf die Datumsanzeige über dem Videoschirm und lächelte.
    „Im Grunde geht es mir nicht viel anders als dir", gestand er ein. „Ich glaube fest daran, daß wir den Ring finden werden. Ich glaube sogar, daß er auf die Porleyter die erhoffte Wirkung haben wird. Wenn ich nämlich nicht
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