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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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Finger wickeln konnte, wenn sie es darauf anlegte. Aber für ihn war Gesil so etwas wie ein Naturereignis, genauso schön und aufregend etwa wie ein Magnetsturm zwischen den Sternen, wenn man ihn aus gebührender Entfernung über die Spezialortung betrachtete - und genauso gefährlich, wenn man die kritische Distanz unterschritt.
    Für Bullys Geschmack hatte Perry sich schon viel zu nahe an Gesil herangewagt. Er fürchtete, daß Gesil einen nicht geringen Einfluß auf den Verlauf dieser Expedition ausüben würde - und dieser Einfluß konnte seiner Meinung nach nur negativ sein.
    Leider war es völlig sinnlos, Rhodan das zu sagen. Reginald Bull wußte, wann er sich geschlagen geben mußte.
    „Du mußt es ja wissen", murmelte er. Dabei sah er Gesil an, und insgeheim bedauerte er es auch ein wenig, daß er sie nun für längere Zeit nicht sehen würde. Er fragte sich, was Atlan, dessen Interesse für diese Frau ziemlich offensichtlich war, von der ganzen Sache halten würde. Dann schob er auch diese Gedanken beiseite und wandte sich Lethos-Terakdschan zu, denn ein leises Glockensignal deutete an, daß die BASIS sich schon in der nächsten Minute aus dem Orbit um Terra lösen würde.
    Der ehemalige Hüter des Lichts hob abschiednehmend die„ rechte Hand und nickte dem Terraner beruhigend zu. Jen Salik drückte ihm ernst die Hand, und Rhodan setzte ein zuversichtliches Lächeln auf, das nicht ganz echt wirkte. Gesil dagegen lächelte wirklich, und ihre Augen glühten wie Kohlen.
    Das war der letzte Eindruck, den Bull mitnahm, als er sich dem Transmitter anvertraute. Dann war er wieder im HQ-Hanse, und die dort herrschende, von Nervosität geprägte Atmosphäre umgab ihn. Ein Roboter trat auf ihn zu.
    „Im Großen Sitzungssaal findet eine Konferenz statt", sagte er höflich. „Es geht..."
    „... um die Porleyter auf Luna", seufzte Reginald Bull. „Und ich werde höflichst gebeten, daran teilzunehmen. Wer immer dich geschickt hat: Teile ihm mit, daß er mir den Buckel runterrutschen kann. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir dieses Gerede anzuhören!"
    Der Roboter blieb ratlos stehen und sah dem Terraner nach, der zwar untersetzt war, aber keineswegs einen Buckel besaß, an dem sein Herr herunterrutschen konnte.
    Reginald Bull eilte davon, einer anderen, weitaus wichtigeren Konferenz entgegen, die nicht im Großen Sitzungssaal, sondern in einem der vielen kleineren Räume stattfinden würde, dafür aber - hoffentlich - zu einem konkreten Ergebnis führen mochte.
    Die Kosmische Hanse hatte ihre bisher schwerste Bewährungsprobe zu bestehen.
    Alles war in der Schwebe, und nichts befand sich im Gleichgewicht. Die gut zweitausend Porleyter auf dem Mond mochten schon im nächsten Moment zu ihrer geplanten Strafexpedition - denn darauf würde es hinauslaufen - aufbrechen, und damit eine Situation heraufbeschwören, die sie in ihrem derzeitigen Zustand weder übersehen noch meistern konnten. Perry Rhodan war unterwegs, um das einzige Mittel zu finden, das man laut Tengri Lethos-Terakdschan gegen die gegenwärtige Unvernunft der Porleyter einsetzen konnte. Aber Reginald Bull und viele andere wußten, was Rhodan von ihnen erwartete: Er hätte es ihnen sehr übelgenommen, wenn sie die Hände in den Schoß gelegt und auf das große Wunder gewartet hätten.
    Es galt, alles zu unternehmen, womit man sich gegen die drohende Gefahr schützen konnte - aber wie schützt man sich vor einer Gefahr, von der man nicht einmal konkret weiß, worin sie besteht?
     
    *
     
    Während Reginald Bull und viele andere sich auf Terra und auch auf anderen Planeten den Kopf über all diese Probleme zerbrachen, ging die BASIS auf Kurs. Ihr Ziel war weit entfernt: Auf halbem Weg zwischen der Milchstraße und der Galaxis NGC 1068 im Sternbild Cetus, und die Entfernung, die man zu überwinden hatte, betrug 30 Millionen Lichtjahre. Selbst für ein so leistungsfähiges Raumschiff wie die BASIS war das kein Katzensprung. Man würde Tage brauchen, um das Ziel zu erreichen - und niemand wußte genau, was die Raumfahrer dort erwartete.
    „Quiupu!" sagte Gesil, als Rhodan sie danach fragte. „Irgendwo muß er ja wieder auftauchen, und diese Koordinaten stehen in Zusammenhang mit den großen, kosmischen Rätseln - das ist wohl mittlerweile klar. Wir werden ihn dort finden - oder in der Nähe von Srakenduurn!"
    „Warum Srakenduurn?" fragte Rhodan seufzend.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Gesil unsicher. „Es ist nur so ein Gefühl."
    Für einen Augenblick
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