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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis
Autoren: Unbekannt
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den beiden Porleytern her traten Jen Salik und Perry Rhodan hinaus ins Freie.
    Dort stand eine kleine, quadratische Antigravplattform für ihren Transport bereit. Die Gefangenen saßen auf. Die Porleyter kauerten sich an die Vorderkante des eigenartigen Gefährts und bedienten die Steuerung. Dicht über dem Boden glitt die Plattform auf den Gebäudekomplex des Hauptquartiers Hanse zu. Der Fahrzeugverkehr in der Nähe des Hauptquartiers, der sich hauptsächlich auf Zufahrtsstraßen zu den unterirdischen Garagen bewegte, war ungewöhnlich dicht für die Tageszeit. Lafsater-Koro-Soths neuerliche Bekanntmachung hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Terraner kamen, um Augenzeuge zu werden, wie die Porleyter die beiden Ritter der Tiefe bestraften.
    Die Plattform steuerte über Rampen und durch Fahrwege, die zum Teil im Innern von Gebäuden verliefen, den achten Innenhof an. Es war 11.25 Uhr. Der Hof, eine weite, quadratische Fläche von annähernd 10.000qm Umfang, war zum Teil schon mit Zuschauern gefüllt. An der Peripherie erhoben sich die Gestelle, auf denen die Nachrichtendienste ihre Gerätschaften aufgebaut hatten. Im Zentrum des Hofes blieb ein kreisrunder Platz von rund zwanzig Metern Durchmesser. Dort standen vierundzwanzig Porleyter und hatten sich so postiert, daß sie zwei konzentrische Kreise bildeten. Sie trugen die silbernen Gürtel mit den Projektoren der Kardec-Schilde. Die Gürtel waren aktiv. Den Körper eines jeden Porleyters umhüllte die rosarote Aura wie ein enganliegendes Gewand.
    Es war still in der Weite des Hofes - trotz der großen Zuschauermenge, die sich bereits eingefunden hatte und weiterhin Zustrom erhielt. Die Plattform setzte über den Doppelkreis der Porleyter hinweg und landete in seinem Mittelpunkt. Die beiden Wächter, die Perry und Jen begleitet hatten, sprangen ab und verschwanden in der Menge.
    Um 11.45 Uhr wurden die Zugänge zum Hof gesperrt. Die weite Fläche war bis an den Rand ihrer Kapazität erfüllt. Perry Rhodan hockte auf der glatten Oberfläche der Plattform und starrte über die Köpfe der Menge hinweg. Er konnte ihre Blicke nicht ertragen und sie nicht die seinen. Ein paar Mal hatte er versucht, einen der Zuschauer, die in den vordersten Reihen standen, anzusehen. Sie wichen ihm aus, blickten zur Seite, um seinen Augen nicht begegnen zu müssen.
    Es war alles vorüber. Noch fünfzehn Minuten, und die Anerkennung, die die Kosmokraten der Menschheit dadurch ausgesprochen hatten, daß sie zwei der Ihren zu Rittern der Tiefe machten, war annulliert. Es gab keine Hoffnung mehr, daß Atlan den Kardec-Schild noch rechtzeitig an Ort und Stelle brachte. Indem Lafsater-Koro-Soth den Ablauf des Ultimatums um sechs Stunden vorverlegte, hatte er die letzte Chance zunichte gemacht.
    Perry sah unwillkürlich auf, als ein Raunen durch die Menge lief. Am Rand des Hofes bildete sich eine Gasse im Wall der Zuschauer. Drei Porleyter, in die strahlenden Hüllen ihrer Auren gekleidet, waren aus dem Gebäude getreten und schritten auf eine Plattform zu, die in der Nähe des Zentrums errichtet worden war. Einer von ihnen war Lafsater-Koro-Soth. Als er die Plattform erreicht hatte, begann er unvermittelt zu sprechen.
    „Es sind der Worte schon genug verloren worden", drang es aus seinem Translator.
    „Jedermann weiß, was hier geschehen soll. Nun laßt Taten sprechen. Der Kardec-Kreis braucht zehn Minuten eurer Zeitrechnung, um sein Maximum an Wirksamkeit zu erreichen. Fahrt eure Schilde aus!"
    Der Befehl war an die vierundzwanzig Porleyter gerichtet. Augenblicklich begannen die Auren sich aufzublähen.
    Es war 11.51 Uhr am 25. November des Jahres 425 Neuer Galaktischer Zeitrechnung.
     
    *
     
    Er sah nur noch rosafarbenes Geflimmer. Die vierundzwanzig Auren hatten sich zu einer mächtigen Kuppel vereint, die um die Transportplattform zu einem Gebilde mit doppelten Wänden zu werden schien. Perry starrte reglos vor sich hin und horchte in sich hinein, um zu erfahren, wie sich der Einfluß des Kardec-Kreises auswirkte. Er spürte einen dumpfen Druck, der sich wie eine unsichtbare Glocke über sein Bewußtsein senkte. Er empfand Schmerz, als ein fremder Einfluß durch sein Gehirn zu tunneln begann - auf der Suche nach Dingen, die nur Rittern der Tiefe zur Verfügung standen und daher entfernt werden mußten. Er schloß die Augen und stützte den Kopf in die Hände, um die Pein leichter ertragen zu können. Er hörte Lafsater-Koro-Soths Stimme: „So mag es allen ergehen, die sich ungeachtet
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