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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis
Autoren: Unbekannt
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wenden würde. Da er selbst sich in der Öffentlichkeit nicht sehen lassen wollte, heuerte er sich Helfer an - eine Gruppe von drei Springern, die früher in der Nähe des Hauses, in dem die Fremden untergekommen waren, einen Kramladen hatten.
    Und jetzt beginnt ein interessantes Spiel. Atlan bemerkte die drei Verfolger sofort, stellte sie und stauchte sie gehörig zusammen. Ihre Geschichte, daß sie ihm lediglich behilflich sein wollten, den Kardec-Schild sicher ans Ziel zu bringen - gegen eine Belohnung, versteht sich -, akzeptierte er nicht. Sie ließen ihn trotzdem nicht aus den Augen. Aghym von Mag-Whort erkannte, daß es eines besonderen Anstoßes bedurfte, um den Arkoniden seinen drei Helfern gegenüber aufgeschlossener zu machen. Er ließ Atlan von zwei Ganoven überfallen und fortschleppen. Als die Ganoven gerade dabei waren, ihn zu verhören, erschienen wie der Deus ex machina die drei Springer - so wenigstens sah es für den Arkoniden aus - und verhalfen ihm zur Flucht. Durch dieses Manöver, nimmt Aghym von Mag-Whort an, ist Atlans Mißtrauen zerstreut. Er wird auf das Hilfsangebot der drei Springer eingehen. Viel anderes bleibt ihm nicht mehr übrig; denn die Zeit wird allmählich knapp. In diesem Augenblick ist er mit ihnen bereits auf dem Weg zum Versteck des Schildes.
    Er hat den beiden Ganoven gegenüber angegeben, der Schild befände sich im Gelände der Rathbury Mall. Die beiden standen natürlich ebenfalls im Auftrag des Akonen und haben sich sofort, nachdem sie von den drei Springern angeblich erschossen worden waren, mit ihm in Verbindung gesetzt.
    Ich habe meine eigenen Beziehungen und dafür gesorgt, daß die Rathbury Mall unauffällig durchsucht wurde. Ich war nicht sicher, ob Atlan den richtigen Ort genannt hatte.
    Andere dagegen sind offenbar davon überzeugt, daß die Mall das Versteck des Schildes enthält. Meine Gewährsleute haben sechs Porleyter entdeckt, die im Innern der Mall Posten bezogen haben. Wenn sie Atlan in die Finger bekommen, können sie ihn so lange festhalten, bis das Ultimatum abgelaufen ist. Dann haben die Porleyter bessere Chancen, Rhodan und Salik abzusetzen."
    Perry hatte mit gespannter Aufmerksamkeit zugehört und den Sprecher mit keinem Wort unterbrochen. Es fiel ihm nicht schwer, die alternativen Entscheidungen zu erkennen, die in dieser Lage getroffen werden konnten. Es gab ihrer nicht viele. Sie konnten die Hände in den Schoß legen und zulassen, daß die Porleyter Atlan fingen.
    Lafsater-Koro-Soth hatte dann das Recht, Perry Rhodan und Jen Salik mit dem Entzug des Ritterstatus zu bestrafen, sobald sie ihm in die Hände fielen.
    Oder sie konnten versuchen, die Porleyter in die Irre zu führen. Wenn es Atlan gelang, sich dem Zugriff der Porleyter zu entziehen, dann hatte er vielleicht doch noch eine winzige Chance, den Kardec-Gürtel an sich zu bringen und ihn „freiwillig" Lafsater-Koro-Soth auszuliefern. Wie aber ließen sich die Porleyter in die Irre führen? Sie waren überzeugt, den Schild bereits in Griffweite zu haben. Welche Methode ließ sich anwenden, die sie so weit ablenkte, daß sie den Kardec-Schild für den Augenblick vergaßen und dem Arkoniden die Möglichkeit boten zu entkommen?
    Er sah Jen Salik fragend an und erkannte, ohne daß der Freund ein Wort zu sagen brauchte, daß er dasselbe dachte wie er.
    „Eines ist mir noch unklar", wandte er sich an Ngaju. „Du hast dir in unglaublich kurzer Zeit eine Fülle wertvoller Informationen verschafft. Woher?"
    Der Pygmäe winkte lächelnd in Richtung einer Tür, die sich in diesem Augenblick selbsttätig öffnete, als sei sie mit einem Servomechanismus ausgestattet, der auf Gesten reagierte. Eine kleine, halbdunkle Kammer wurde sichtbar. Auf einer hölzernen Pritsche lag, offenbar schlafend, ein Akone mit kupferfarbenem Haarschopf und samtbrauner Haut. Vor ihm kauerte, das Gewicht des massigen Körpers auf zwei stämmige Beine und ein echsenhaftes Kaudalglied gestützt, ein Topsider.
    „Roark-Kher und Aghym von Mag-Whort", erklärte Ngaju triumphierend.
    „Ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Nachdem ich das Bild durchschaut hatte, bemächtigte ich mich des Akonen. Er mußte mir alles sagen, was er wußte. Dafür darf er sich jetzt von der Anstrengung ausruhen."
    Der Topsider richtete sich auf.
    „Er hat vor kurzem eine weitere Dosis erhalten", sagte er mit knarrender Stimme, „und wird vor Ablauf von vier Stunden nicht erwachen."
     
    10.
     
    Vor vielen Jahren hatte
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