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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis
Autoren: Unbekannt
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Rhodan und Jen Salik haben in der vergangenen Nacht versucht, sich dem Unvermeidlichen durch feige Flucht zu entziehen. Sie befinden sich vorerst noch in Freiheit, aber laut Lafsater-Koro-Soth sind die Porleyter zuversichtlich, daß sie bis zum Ablauf des Ultimatums wieder ergriffen werden."
    Die Menge murrte. „Wer hat die Porleyter zu Richtern gemacht?" knurrte ein Mann in Perrys Nähe. „Davonjagen müßte man sie!" rief eine Frau. Perry machte sich auf den Weg zu der Rampe, die zur Rohrbahnstation hinabführte. Die Worte seiner Mitmenschen taten ihm wohl. Sie standen auf seiner Seite. Es würde den Spezialisten der Hanse nicht schwer fallen, die öffentliche Meinung gegen die ungerechten Bedingungen des Ultimatums aufzuwiegeln.
    Kardec-Kreis! Er wußte nicht, was das war, aber er hatte noch nie daran gezweifelt, daß die Porleyter die Möglichkeit besaßen, seinen und Jen Saliks Ritterstatus zu annullieren. Fester denn je war er in diesem Augenblick entschlossen, daß es dazu unter keinen Umständen kommen durfte.
    Der pfeilschnelle Rohrbahnzug brachte ihn nach Norden. Dadal war früher eine eigenständige Siedlung gewesen, ein mongolisches Dorf, das sich bis lang in die Epoche des Solaren Imperiums hinein seine Eigenständigkeit bewahrt hatte. Inzwischen jedoch war es von der unablässigen Expansion der Metropole Terrania überrollt worden. Ein paar alte Gebäudekomplexe hatten sich dem Würgegriff der modernen Stadtplanung entziehen können und verkörperten die Architektur einer Zeit, die die Menschen des fünften Jahrhunderts NGZ „das ausgehende Altertum" nannten. Dadal war nicht der angesehenste unter den Bezirken, in die die weitläufige Hauptstadt aufgeteilt war. Alte Gebäude und allzu hastig aufgeführte Produkte der modernen Architektur schufen einen Wohnmarkt, der weitaus billiger war als andere Gegenden von Terrania und Menschen anlockte, mit denen zum Beispiel die Bewohner der teuren südlichen Vororte ungern zu tun hatten. Dadal grenzte östlich an Garnaru an - ein Umstand, den Perry Rhodan nicht ohne Interesse vermerkt hatte. Denn aus Garnaru war seinerzeit die Nachricht der Erpresser gekommen, die mit Atlan und seinem Kardec-Schild ein Geschäft hatten machen wollen.
    Am Rand einer alten, schmalen Straße kehrte er aus der Rohrbahnstation an die Oberfläche zurück. Rote Warnzeichen wiesen den Fahrzeugverkehr darauf hin, daß die Fahrbahn nicht mit Funksteuerung versehen war. Wer hier vorbeikam, der war auf sein eigenes Geschick als Chauffeur angewiesen. Die Häuser zu beiden Seiten der Straße stammten aus einer Zeit, da die Welt noch nichts von den Arkoniden gehört hatte. Sie standen unter Denkmalschutz und waren von jener langgestreckten, flachen, barackenähnlichen Form, die die Architektur der Mongolischen Volksrepublik damals, als es darum ging, die Genossen Bürger aus Zelten in feste Gebäude umzusiedeln, in rauen Mengen produziert hatte.
    Das Haus, das Perry betrat, wirkte verlassen. Staub lag fingerdick auf dem Boden des Korridors, der die Baracke der Länge nach durchquerte. Fußspuren hatten sich in dem Staub abgedrückt. Eine Tür öffnete sich, und Ngajus zwergenhafte Gestalt erschien. Er winkte Perry eifrig zu.
     
    *
     
    Jen Salik war bereits zur Stelle.
    „Ich werde euch wohl glauben müssen, daß ihr die seid, die ihr zu sein vorgebt", sagte Ngaju. „Nicht, daß ihr auch nur die geringste Ähnlichkeit mit ihnen hätten, aber wer sonst würde mich in dieser Einsamkeit finden?"
    „Was ist mit Atlan?" drängte Perry.
    „Eine merkwürdige Geschichte. Von den vier Fremden, die ihn gefaßt hatten, bekam einer kalte Füße und ließ ihn frei, nachdem er die ändern drei überwältigt hatte.
    Ausgerechnet ein Topsider, muß man dazusagen. Er machte sich aus dem Staub, nachdem er sein Befreiungswerk getan hatte. Aber ich fand ihn und erfuhr von ihm die Einzelheiten dieser seltsamen Geschichte. Er hatte Angst, daß sich seine ehemaligen Kumpane für seine Hinterlist rächen würden, und hielt die Augen offen. Der rüdeste in der Gruppe, ein Ertruser namens Kerk Gaddic, verließ die Gegend angeblich, um sich der Organisation Weidenburn anzuschließen. Ein Siganese mit dem Namen Johnson Madeira ist ebenfalls spurlos verschwunden. Übrig blieb nur der Akone, Aghym von Mag-Whort. Ihm tat es offenbar weh, daß ihm eine so reiche Beute durch die Lappen gegangen war, und er dachte darüber nach, wie sich die Sache doch noch zum Guten wenden ließe. Er hatte eine Idee, wohin Atlan sich
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