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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis
Autoren: Unbekannt
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ihres hohen Ranges und des Wissens, das ihnen innewohnt, dem kosmischen Plan widersetzen. Keinem Wesen, keiner Kraft darf es gestattet sein, gegen den Willen der Kosmokraten zu handeln, und wo es doch geschieht..."
    Aus der Höhe drang ein kreischendes Heulen. Koro verstummte. Rufe wurden laut.
    Das Kreischen nahm an Lautstärke zu. Menschen schrieen auf. Perry Rhodan stemmte sich gegen den Schmerz, der sein Bewußtsein durchwühlte, und öffnete die Augen. Er reckte den Kopf in die Höhe und sah für den Bruchteil einer Sekunde ein blitzendes, schimmerndes Etwas, das wie eine Bombe aus der Höhe herabschoß.
    Die Menge war in Panik geraten. Von Sinnen vor Furcht drängten sich die Menschen in Richtung der Ausgänge, stießen Schwächere vor sich zu Boden, trampelten übereinander hinweg...
    Das kreischende, schimmernde Gebilde verlangsamte seinen Flug. Perry erkannte den Umriß eines Gleiters. Der Pilot hatte es eilig und hatte die Flugstrecke bis zum geplanten Punkt seiner Landung überschätzt. Immer noch halb so schnell wie ein stürzender Stein passierte das Fahrzeug die Dachlinie der Gebäude, die den Hof umrahmten. Zwei Sekunden später setzte es auf. Ein gewaltiger Krach war zu hören.
    Der Boden zitterte. Eine Staubwolke schoß in die Höhe, und der doppelte Kreis der Porleyter geriet in Unordnung. Fassungslos vor Staunen sah Perry ein Luk des Gleiters sich öffnen und die stillos gekleidete Gestalt des Arkoniden daraus hervortaumeln. Über die Schulter drapiert trug er den breiten silbernen Kardec-Gürtel. Die harte Landung hatte ihn mitgenommen. Es fiel ihm schwer, sich auf den Beinen zu halten. Er wankte auf die Plattform zu, auf der Lafsater-Koro-Soth und seine beiden Gefolgsleute standen.
    Mit zitternden Knien stieg er die paar Stufen hinauf und blieb vor Koro stehen. Aber seine Stimme hatte nichts von ihrer Intensität verloren. Sie drang bis in den hintersten Winkel des Hofes, und die Fliehenden hielten an und wandten sich überrascht um, als er erklärte: „Es ist elf Uhr neunundfünfzig, Lafsater-Koro-Soth, eine Minute vor Ablauf des Ultimatums. Und hier ist der Kardec-Gürtel, der einem deiner Mitarbeiter entwendet wurde, freiwillig überbracht von Atlan, der sich Perry Rhodans und Jen Saliks Freund nennt."
    Er riß sich den Gürtel von der Schulter und reichte ihn Lafsater-Koro-Soth. Dem Porleyter blieb nichts anderes übrig, als das kostbare Gerät entgegenzunehmen.
    Die Menge flutete zurück. Auf den Stellagen im Hintergrund war das Personal der Nachrichtendienste hektisch damit beschäftigt, sich auch nicht das kleinste Detail des sensationellen Vorgangs entgehen zu lassen.
    Den Gürtel noch in der Hand, wandte Lafsater-Koro-Soth sich um und befahl den vierundzwanzig Porleytern: „Schaltet eure Schilde aus!"
    Das Geflimmer des Kardec-Kreises brach in sich zusammen.
     
    *
     
    Atlan hatte Perry Rhodan über den Zweikampf zwischen Gesil und Srimaro und über sein Orakelwissen von den Mächtigkeitsballungen der Superintelligenzen ES und Seth-Apophis berichtet. Nun sprach er über seine Gefangenschaft in Garnaru und über Lafsater-Koro-Soth.
    „Er wird es dir so bald nicht vergessen", sagte Perry Rhodan lächelnd. „Er wollte die Bestrafung zu einem Höhepunkt porleytischen Triumphs machen. Statt dessen kamst du und stahlst ihm die Schau." Er blieb vor dem Arkoniden stehen und grinste ihn an.
    „Ob du allerdings deine Pilotenlizenz behalten kannst, ist eine andere Frage. Ich habe selten eine dilettantischere Landung gesehen."
    Atlan hob die Schultern.
    „Es war zehn Sekunden vor Licht aus", verteidigte er sich. „Wie hätte ich es anders anfangen sollen? Und was Lafsater-Koro-Soth angeht: Wenn er bei seinen Theaterstücken keine Überraschungen erleben will, muß er sie vorsichtiger inszenieren, vor allen Dingen, wie mein Freund Cicero zu sagen pflegte, sine ira et Studio. So was geht immer schief."
    „Wie hast du es geschafft?" erkundigte sich Jen Salik.
    „Eure beiden Freunde, Ngaju und Roark-Kher, haben mir geholfen. Sie hielten mir den Rücken frei, während ich den Schild aus dem Versteck holte. Ich nehme an, die Ordnungsbehörde fahndet nach mir. Ich regelte den Autopiloten aus und habe wahrscheinlich jede Verkehrsregel mindestens einmal gebrochen."
    „Warst du wirklich bereit, den drei Springern zu vertrauen?" fragte Perry.
    „Nein. Ich wollte sie möglichst weit vor mir herschicken und dann mit ihrem Gleiter verschwinden. Damals dachte ich noch, ich hätte einen halben Tag Zeit.
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