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1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

Titel: 1082 - Wer im Höllenfeuer schmort
Autoren: Jason Dark
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John Sinclair, der sich Tag für Tag mit Dämonen und anderen Wesen herumschlug; aber er wußte genug durch seinen Freund und hatte sich auch selbst mit dieser anderen Gegenwelt beschäftigt, um informiert zu sein.
    Sogar in dieser bedrückenden und für ihn stressigen Lage schaffte er den Durchbruch.
    Wild Dean Barton war ein Mensch, aber er war zugleich auch eine Kreatur der Finsternis. Er besaß zwei Gesichter, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das eine, das menschliche, trug er nach außen, doch das andere, das wahre, blieb in seinem Innern verborgen. Es war das Gesicht, das ihm bei der Existenz mitgegeben worden war. Eine fürchterliche Fratze, die nur bei bestimmten Gelegenheiten zum Vorschein kam und mehr als schrecklich war.
    Bill konnte sie nicht sehen. Sie hielt sich hinter dem menschlichen Gesicht verborgen. Er fühlte sie nur, er ahnte etwas, und er wußte auch, daß die Kreaturen der Finsternis auf dieser Welt herumliefen, um Böses zu tun.
    Damals, vor sehr langen Zeiten, über die kein Geschichtsbuch berichtete und es nur die entsprechenden Sagen und Legenden der Völker gab, da hatten die Kreaturen der Finsternis schon existiert.
    Damals war die Welt zweigeteilt gewesen. In Gut und in Böse. Und sie hatten sich als schreckliche Monstren auf die Seite des Bösen geschlagen, auf der sie auch jetzt noch standen. Aber sie hatten sich der Evolution angepaßt und ihr wahres Gesicht hinter dem menschlichen versteckt.
    »Was ist mit dir los?« fragte Barton leise.
    »Wieso…?«
    »Dein Gesicht gefällt mir nicht.«
    »Ich habe nur das eine.«
    Barton sah aus, als wollte er Bill schlagen. Er riß sich zusammen, zielte mit der Beretta auf ihn und sagte leise: »So meine ich das nicht. Ich habe schon viele Menschen sterben sehen, und ich habe auch ihre Angst erlebt. Aber so wie du hat niemand ausgesehen. Du kommst mir vor, als hättest du keine Angst. Du überlegst sogar und denkst nach. Glaubst du, daß dir jemand helfen wird?«
    »Ich lebe noch.«
    »Ja, ich weiß, aber nicht mehr lange. Was hast du gedacht, Conolly? Was? Raus damit!«
    Bill hatte sich schon eine Ausrede einfallen lassen. Auch wenn es falsch sein sollte, er sprach sie trotzdem aus. »Ich habe daran gedacht, daß man einen Fehler begangen hat, als man dich damals nicht hingerichtet hat. Dann wäre einigen Menschen viel erspart geblieben.«
    Wild Dean Barton schlug zu.
    Kurz nur, aber es reichte.
    Der von oben nach unten gezogene Waffenlauf erwischte Bill an der Stirn. Der Schmerz platzte in seinem Kopf auf, zugleich sah Bill tatsächlich die Sterne funkeln. Für einen Moment wußte er nicht, wo er war, er schloß die Augen und stöhnte.
    Wie aus weiter Ferne hörte er die Stimme des Killers. Aber Barton war noch da, das erkannte Bill, als er wieder sehen konnte und den Kopf nach rechts drehte.
    Wild Dean Barton stand nicht mehr. Er hatte sich hingehockt. Die Waffe steckte jetzt in seinem Hosenbund, weil er beide Hände freihaben mußte. Die gespreizten Finger schwebten dicht über dem Pulver, das auf dem Boden kreisförmig verstreut lag.
    Auch wenn er mit den Schmerzen im Kopf noch nicht zurechtkam, saugte sich Bills Blick an der Beretta fest.
    Auch Barton sah den Blick.
    »Nein, Conolly, du hast keine Chance mehr. Du bist zu schwach, viel zu schwach. Schau auf meine Hände. Noch schweben sie über dem Pulver. Aber ich werde sie senken und mit den Kuppen die Masse berühren. Und dann, Conolly, wird dich nichts mehr retten können…« Er schüttelte sich und lachte zugleich. »Dann wirst du verbrennen wie in einem Ofen…«
    ***
    Ich lag auf der Treppe. Erschöpft und atemlos, aber gepeinigt von den Erinnerungen, die jetzt vorbei waren, so daß mich die Wirklichkeit zurück hatte.
    Ich war noch nicht am Ziel. Ich lag wie ein langer toter Fisch auf dieser verdammten Treppenflucht in einem ebenfalls verdammten Turm. Aber ich wollte nicht aufgeben, sondern weitermachen. Ich war noch nicht- am Ende, verflucht. Ich dachte daran, daß ich mich selbst schon aus den unmöglichsten Situationen gerettet hatte, und jetzt war mein ältester Freund an der Reihe.
    Ich mußte ihn da rausholen. Teilweise hatte ich ihn in diese Lage gebracht. Wären wir zu dritt gefahren, wäre es nicht so weit gekommen, doch es war müßig, darüber nachzudenken. Es brachte einfach nichts.
    Und Bill war da.
    Noch weit über mir.
    Ich hatte auf dem Weg zum Turm seinen Porsche gesehen. Da war es einfach gewesen, sich die Dinge zusammenzureimen. Es war nur wichtig, daß ich
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