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1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

Titel: 1082 - Wer im Höllenfeuer schmort
Autoren: Jason Dark
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nicht gab, und das Erwachen war um so schlimmer.
    Ich schlug auf die Treppe.
    Hart und brutal. Meine Stirn bekam den Schlag am härtesten mit. Normalerweise hätte ich mich wieder gefangen und aufgerafft. Nicht hier. Nicht in diesem Zustand der verdammten Erschöpfung.
    So raste der Schmerz durch meinen Kopf und trieb mich wieder weg. Ich merkte nicht, daß ich der Länge nach auf den Stufen lag. Ich glitt hinein in eine andere Welt. Ich hörte das Brausen in den Ohren, im Kopf und eigentlich überall.
    Nein, ich wurde nicht bewußtlos, obwohl es naheliegend gewesen wäre. Ich erlebte aber etwas, mit dem ich nicht fertig wurde.
    Aber es kam mit mir zurecht. Und es schickte mir, während ich erschöpft auf den Stufen lag, die Erinnerung zurück. Die nahe Vergangenheit erreichte mich wie ein Film, und so dachte ich daran, wie alles begonnen hatte…
    ***
    »Es ist schön, mein lieber John, daß du dich auch mal wieder bei uns blicken läßt.«
    »Laß dich umarmen, Sheila!«
    Sie lachte. Gab mir Küsse auf die Wangen, die sie von mir zurückbekam.
    »Toll siehst du aus, Mädchen!«
    »Hör auf, eine Mutter und Hausfrau so anzulügen.«
    »Von wegen Hausfrau. Mutter schon. Wenn ich daran denke, was alles hinter dir liegt, dann kannst du das nicht vergleichen. Es gibt nur wenige Frauen, die so aktiv sind.« Ich schaute sie an. »Und wieder mal nach der neuesten Mode gekleidet.«
    »Wieso?«
    »Der dunkelgraue Rock, der hellgraue Pullover, das paßt doch jetzt zusammen.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Hat mir Glenda gesagt.«
    »Dann verstehe ich es.«
    Sie ließ mich ins Haus, schloß die Tür und sagte: »Mallorca liegt ja zum Glück hinter uns. Seit dieser Zeit haben wir uns kaum gesehen. Oder irre ich mich?«
    »Ich denke nicht.«
    Sheilas Gesicht verschloß sich, als sie an gewisse Urlaubstage auf der Insel dachte. »So etwas möchte ich freiwillig nicht noch mal erleben, das schwöre ich dir.«
    »Ich auch nicht. Bei Jane und mir ging es noch weiter.«
    »Ach ja, die Sache mit dem Stier.«
    »Ist aber vergessen.«
    »Weiß ich.« Sheila hakte sich bei mir ein. »Und jetzt wartet mein Göttergatte auf dich.«
    Sie wollte mich in Richtung Arbeitszimmer schieben, aber ich stemmte mich dagegen. »Gib mir mal einen kleinen Tip, Sheila. Bill selbst hat am Telefon nicht viel gesagt. Worum, geht es eigentlich bei unserem Treffen? Ich weiß nur, daß er nicht allein ist und Besuch hat. Wer das ist, hat er nicht gesagt.«
    »Ein älterer Mann.«
    »Wie nett. Hat er auch einen Namen?«
    »Ja. Er heißt Hardy Blaine.«
    Ich überlegte und murmelte den Namen vor mich hin. »Nein«, sagte ich dann, »den habe ich noch nie gehört. Blaine?« Ich hob die Schultern. »Ist mir unbekannt.«
    »Du wirst ihn kennenlernen.«
    Ich fuhr mit den Fingern durch meine Haare, die schon wieder zu lang waren. Ein Besuch beim Friseur hätte nicht schaden können. »Du weißt auch nicht, warum er sich mit Bill in Verbindung gesetzt hat - oder?«
    Sheila zuckte mit den Schultern. »Stimmt. Aber dieser Blaine ist Bill nicht unbekannt. Er kennt ihn von früher.«
    »Das ist ein weites Feld.«
    »Stimmt. Es war auch vor meiner Zeit. Als Bill noch ein Anfänger in seinem Job war.«
    »Ah, so ist das.«
    Sie lächelte mich an. »Daß sich Blaine noch an Bill erinnert, läßt darauf schließen, daß er schon einen gewissen Eindruck auf ihn gemacht hat. Es kann auch sein, daß er seine Berichte in den entsprechenden Zeitungen verfolgt hat. Jedenfalls wirkte er auf mich sehr erleichtert, als es zu diesem Treffen kam.«
    »Dann ist es wohl nicht privat«, sagte ich.
    »Genau. Sonst wärst du auch nicht hier.«
    »Wie recht du mal wieder hast.«
    »Möchtest du denn was trinken?«
    »Ich bin mit dem Wagen da.«
    »Ich habe einen Federweißen gekauft. Diesen herrlich frischen Wein. Dazu gibt es Zwiebelkuchen. Von mir selbst gebacken. Das ist eben Hausfrauenart. Den beiden Männern mundet es. Wäre auch was für dich.«
    »Na ja…«, sagte ich gedehnt, »wenn du mir so kommst, kann ich nicht ablehnen.«
    »Dachte ich mir. Deshalb stehen schon ein Glas und ein Teller für dich bereit. Außerdem schadet ein Glas Federweißer bestimmt nicht.«
    »Überredet.« Dann erkundigte ich mich noch nach meinem Patenkind.
    Sheila lachte auf. »Johnny geht es gut. Aber wie das mit etwas älteren Kindern ist. Sie werden flügge und sind immer seltener im Haus. Er hat seine Clique und seine Freundinnen.«
    »Gibt es die kleine Tarling noch?«
    »Ja… nicht so ganz. Hin
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