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1081 - Die Unbesiegbaren

Titel: 1081 - Die Unbesiegbaren
Autoren: Unbekannt
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haarfeiner, hellroter Linien überzogen.
    Instinktiv wandten Sagus-Rhet und Kerma-Jo ihm die Fühler zu, die feinnervige Nachweisinstrumente für subatomare Teilehen waren. Sie setzten das vielfältige Anwendungsspektrum dieser Subatomar-Taster jedoch nur zu einem geringen Teil ein, denn sie wollten keine Materie verändern, sondern nur molekulare Strukturen überprüfen.
    Unwillkürlich sogen sie die Luft schwallartig in ihre Atemlöcher, als sie gleichzeitig erkannten, daß die Linien auf dem Schädel des Menschen die Spuren von tiefgreifenden Operationen waren, die ebenso tiefgreifende Wirkungen hinterlassen hatten.
    An der Erregung ihrer persönlichen Tripliden, die beim Einschalten des Lichts in die Sicherheit der Nuguun-Keels gehuscht waren, merkten sie, wie groß ihre eigene Erregung war. Sie begriffen aber auch, daß sie gegen die Regeln des Umgangs mit anderen Intelligenzen verstoßen hatten, als sie einen Teil des Fremden analysierten. Sofort zogen sie die Subatomar-Taster zurück.
    Der Mensch war unterdessen näher gekommen. Nun blieb er stehen und sagte: „Ich grüße Sie, Sagus-Rhet und Kerma-Jo. Mein Name ist Clifton Callamon, und ich bin Raumadmiral. Die Lage erfordert es, daß ich mit Ihnen spreche."
    Leicht verwirrt erwiderte Sagus-Rhet: „Ich verstehe den Sinngehalt deiner Worte, Clifton, aber du hast einige unbekannte Wörter verwendet, die ich für Anredefürwörter halte, aber nicht kenne."
    Seltsamerweise verdunkelten sich daraufhin die Linien auf dem Schädel des Menschen, und sein Atem vertiefte sich.
    Anzeichen von Erregung?
    Der Mensch Clifton Callamon gab einige krächzende Laute von sich, dann erklärte er: „Wie konnte es anders sein! Natürlich hat man Ihnen nichts Besseres als die heutzutage leider gebräuchlichen laschen Umgangsformen beigebracht. Bitte, beachten Sie im Umgang mit mir, daß ich erstens wünsche, mit ‚Herr Admiral’ oder ‚Sir’ angesprochen zu werden und daß wir statt der niederen Anredepronomen, die sich vom Du ableiten, die Höflichkeitsanrede ‚Sie’ und so weiter verwenden werden."
    „Du bist also kein Terraner, Herr Admiral?" erkundigte sich Kerma-Jo behutsam, denn er glaubte zu erkennen, daß ihr Gesprächspartner leicht kränkbar war.
    „Sie!" erwiderte das Wesen betont. „Es heißt nicht ‚du’, sondern ‚Sie’! Und ich bin in weitaus stärkerem und traditionsverbundenem Maße ein Terraner als alle anderen Terraner."
    „Wir nehmen zur Kenntnis, daß Sie anders sind, als die Terraner, die wir bisher kennen lernten, Sir", stellte Sagus-Rhet fest. „Darf ich fragen, woher Sie kommen, Herr Admiral?"
    „Aus diesem Schiff, der RAKAL WOOLVER", antwortete Clifton Callamon. „Ich bin schon eine ganze Zeit an Bord, nur konnte ich mich bisher nicht um Sie kümmern. Ich sah auch keine Notwendigkeit dazu. Inzwischen habe ich jedoch nach reiflicher Überlegung entschieden, daß Sie in Sicherheit gebracht werden müssen.
    Wahrscheinlich hatten die Porleyter Sie hypnosuggestiv behandelt. Oder irre ich mich da?"
    Kerma-Jos Fühler zuckten bei der Erinnerung an die brutale Behandlung durch die Eindringlinge zurück und an die Zeit des dadurch erzwungenen Dämmerzustands, in dem sie sich noch immer befänden, wäre das Licht im Hangar nicht plötzlich eingeschaltet worden.
    „Nein", sagte Kerma-Jo. „Die Porleyter griffen uns mit parapsionischen Kraftfeldern an, ohne daß wir ihnen einen Grund dafür gegeben hätten."
    „Sir", sagte Callamon. „Oder Herr Admiral! Sie verstehen?"
    „Selbstverständlich", erwiderte Sagus-Rhet. „Sir. Ich bitte darum, gelegentliche Rückfälle in die Sprache der anderen Terraner zu entschuldigen. Sie wollen uns also vor den Porleytern in Sicherheit bringen, Sir? Warum?"
    „Es handelt sich um eine taktische Notwendigkeit, die einer nüchternen strategischen Logikauswertung entspringt", erklärte Clifton Callamon. „Sie sind Materie-Suggestoren und stellen damit einen Trumpf dar, der in der notwendigerweise erfolgenden bewaffneten Auseinandersetzung mit den Porleytern große Bedeutung haben kann, wenn es gelingt, Sie dem Zugriff der Porleyter zu entziehen und in einem Geheimversteck als strategische Reserve zu deponieren."
    „Eine bewaffnete Auseinandersetzung?" dudelte Kerma-Jo entsetzt. „Die Unbeschreibliche Kraft möge die schlimmste Entartung intelligenten Lebens verhüten!"
    Callamon schwieg eine Weile, dann erklärte er mit erzwungener Ruhe: „Ich würdige Ihre Haltung, Krieg an sich strikt abzulehnen, meine
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