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1081 - Die Unbesiegbaren

Titel: 1081 - Die Unbesiegbaren
Autoren: Unbekannt
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er bei Bully angekommen, streckte ihm die Hand entgegen und erklärte: „Ich danke Ihnen für Ihr Willkommen, Sir."
    Dann wandte er sich an Tiff und sagte: „Wenn ich schon nicht mehr ‚Solarmarschall’ sagen soll, dann erlauben Sie wenigstens, daß ich ‚Sir’ sage. Eigentlich müßte es Ihnen verständlich sein, daß ein Mann meiner Erziehung und Ausbildung sich nicht innerhalb kurzer Zeit auf die Gebräuche einer Zeit einstellen kann, die von der meinen durch einen Abgrund getrennt ist."
    Tiff nickte.
    „Ich verstehe es, Admiral. Jedenfalls bemühe ich mich darum. Als Aktivatorträger habe ich ja den unschätzbaren Vorteil gegenüber den meisten meiner heutigen Zeitgenossen, daß ich die Zeit, aus der Sie kommen, aus eigenem Erleben kenne. Ich konnte in alle Veränderungen mehr oder weniger harmonisch hineinwachsen."
    „Danke, Sir", erwiderte Callamon. „Nun zum Grund meiner Vorsprache. Darf ich ganz offen reden, meine Herren?"
    „Nur zu!" forderte Bull ihn lächelnd auf. „Aber stehen Sie dabei nicht stocksteif herum, sondern setzen Sie sich." Er deutete auf einen Sessel. „Möchten Sie einen Kaffee - oder lieber Tee oder Bier?"
    Callamon setzte sich auf die äußere Kante des Sessels.
    „Lieber Kaffee, Sir, wenn es Ihnen nichts ausmacht."
    Bully ging zum Getränkeautomaten, tastete einen Kaffee und stellte ihn auf dem runden Tisch vor Callamon ab.
    Danach setzte er sich und wartete.
    Clifton Callamon nahm einen Schluck und erklärte: „Ich habe mir erlaubt, bei Ihnen vorzusprechen, Sir, um Sie zu bitten, mir einige kritische Bemerkungen zu gestatten, zu denen ich mich im Interesse der Menschheit verpflichtet fühle."
    „Reden Sie!" wies Bully ihn an. „Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund!"
    Callamon räusperte sich.
    „Danke, Sir! Ich werde ganz offen sprechen. Meiner Ansicht nach sind Ihre Reaktionen auf die Herausforderung durch die Porleyter völlig unzureichend. Diesen Wesen ist nur dann beizukommen, wenn wir die Initiative ergreifen Unsere erste Maßnahme hätte darin bestehen müssen, die RAKAL WOOLVER zu räumen und zuvor ihre Waffen unbrauchbar zu machen. Dann säßen die Porleyter darin fest, und wir könnten die Umgebung absperren und jeden Porleyter mit konzentrischem Geschützfeuer bedrohen, der es wagen sollte, das Schiff ohne unsere Erlaubnis zu verlassen."
    Bully war nicht überrascht über diesen Vorschlag, denn er war einer Denkweise entsprungen, die vor rund sechzehnhundert Jahren nahe an seine eigene herangekommen wäre.
    „Hm!" machte er. „Angenommen, das hätten wir getan. Was, glauben Sie, wäre dann der nächste Zug der Porleyter gewesen?"
    Callamon lächelte ironisch.
    „Sie wären auf den gleichen Gedanken gekommen wie Sie, Sir, und hätten mit Hilfe ihrer Kardec-Schilde Teleporteraktionen gestartet. Wir wären jedoch darauf vorbereitet gewesen. Überall dort, wo ein Porleyter auftauchte, wäre die Umgebung blitzartig geräumt worden, so daß er kaum jemanden gefährden oder beeinflussen könnte. Die Porleyter hätten ihre Kräfte schließlich in dem Bemühen, doch noch effizient zu werden, aufgesplittert."
    „Gar nicht schlecht", erwiderte Bully anerkennend. „Zweitausendzehn Porleyter wären also auf Terra herumgehüpft, ohne mehr als ein paar einzelne Menschen zu fassen. So dachten Sie sich das doch, nicht wahr, Admiral?"
    „Ja, Sir", sagte Callamon knapp.
    „Hätten die Porleyter dann aufgegeben?" fragte Bully weiter.
    „Sicher nicht, Sir", gab Callamon zu. „Sie wären dazu übergegangen, Druck auszuüben und hätten schließlich Geiseln genommen und wahrscheinlich einige davon getötet."
    „Und das würden Sie in Kauf nehmen?" fragte Tiff entsetzt.
    „Warum nicht, Sir?" entgegnete Callamon. „Sobald erst einmal Blut fließt, bildet sich Haß - und nur der Haß aller Menschen kann die Kräfte wecken, die zur Zerschlagung der Porleyter und ihrer Pläne notwendig sind. Oder können Sie mir eine akzeptable Alternative dazu nennen, Sir?"
    Tifflor deutete auf den Bildschirm, auf dem noch immer der Text der Veröffentlichung zu sehen war.
    Clifton Callamon las ihn sorgfältig, dann schüttelte er den Kopf.
    „Das ist keine brauchbare Alternative, Sir. Passiver Widerstand ist das Eingeständnis der Kapitulation vor dem Feind. Er wird dieses Entgegenkommen schamlos ausnutzen, wie alle skrupellosen Eroberer das in der Geschichte getan haben. Noch dazu, wo Sie den Widerstandswillen aller Soldaten und Bürger dadurch aufweichen, daß Sie dem Feind eine Art Logik
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