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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments
Autoren: Unbekannt
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energetischen Entladungen an der Schutzglocke unterging. Parnatzel bildete sich zu einem zentimeterdicken Fladen um und glitt unter die Liege. Auch Ellmer wurde bleich und unsicher, als der einzige Lichtspender im Zelt mit einem Schlage dunkel wurde. Nur noch das Flackern des Schirmes fiel durch die transparenten Flächen der Zeltwand.
    Ellmer sah alle Gegenstände und sich selbst in ein gespenstisches violettes Leuchten getaucht.
    Das war kein normales Unwetter mehr, das in den Hügeln tobte. Es war weit mehr. Ellmer erschauerte bei dem Gedanken an die Kräfte, die über ihm zusammenschlugen.
    Das Tosen schien seine Trommelfelle zerreißen zu wollen. Er preßte die Hände auf die Ohren und hörte sich doch schreien - auch dann noch, als die schwarzen Flammen um ihn herum waren.
    Plötzlich gab es kein Zelt und keine Energieglocke mehr. Die Welt schien nur noch aus diesen schwarzen Flammen zu bestehen, die auf den Mann von Shonaar eindrangen, als wollten sie sich in seine Seele fressen.
    Ellmer taumelte wie von Sinnen umher. Seine Beine versagten ihm den Dienst. Er fiel vornüber und hatte nicht die Kraft, den Sturz aufzufangen.
    Ellmer schlug hart auf den Boden auf. Der Schmerz brachte ihm die Besinnung zurück. Er versuchte, in diesem Chaos einen klaren Gedanken zu fassen, doch alles wurde erstickt von dem einen Wort, das überlaut in seinem Bewußtsein hallte: Srimavo!
    Und da stand sie vor ihm, verschwommen in den schwarzen Flammen, die aus ihren Augen schlugen. Da stand ein Kind, dessen Gesicht zur Grimasse verzerrt war.
    Die Angst dominierte darin. Sie war stärker als jene Gier, die Ellmer einmal so erschreckt hatte.
    Die beiden Ärmchen waren ihm entgegengestreckt, als wollte das Mädchen ihn berühren, einen Halt haben, der sie vor dem Sturz in einen bodenlosen, alles verschlingenden Abgrund bewahrte. Ellmer wollte die kleinen Hände ergreifen, aber er griff ins Leere.
    Hilf mir! flehte es in ihm.
    „Ich will es ja!" schrie er. „Komm zu mir. Ich kann dich nicht anfassen!"
    Sie begann zu laufen, kam auf ihn zu, aber nicht näher. Ellmer war nahe daran, den letzten Rest mühsam bewahrten Verstandes zu verlieren.
    „Komm!"
    Ellmer sprang auf, machte zwei, drei Schritte auf das Mädchen zu und prallte gegen ein Hindernis. Es war nicht hart, sondern elastisch, so wie die...
    Der Mann sah die Zeltwand wieder, als er verstört zurücktrat. Der Lichtspender flammte auf. Ellmer wirbelte herum und sah ein Stielauge unter der Liege hervorschauen. Aber wo war Srimavo?
    Du kannst mir nicht helfen! hörte er ein verzweifeltes, kaum noch wahrzunehmendes Wispern in seinem Schädel. Ich brauche ein Raumschiff, das mich zur...
    Der Schmerz, der in dieser letzten, bruchstückhaften Botschaft mitschwang, war endgültig zuviel für ihn. Ellmer brach besinnungslos zusammen.
    Er erlebte das Ende des Unwetters nicht mehr bewußt mit. Er sah nicht, wie Parnatzel unter der Liege hervorkroch und zum Funkgerät eilte, hörte nicht die Worte, die der Matten-Willy ins Mikrofon sprach.
     
    *
     
    Die Menschen in der Forschungsstation waren vom vorzeitigen Einbruch des Unwetters ebenso überrascht worden wie Ellmer und Parnatzel, doch nicht wenige sahen wie Ellmer auf Anhieb einen Hinweis auf das bevorstehende Auftauchen Srimavos darin.
    Deighton hatte lange mit Reginald Bull gesprochen und wiederholte in kurzen Zügen vor einigen Wissenschaftlern das, was bei dem Gespräch herausgekommen war: „Bully ist bereit, auch Quiupus neueste Wünsche zu erfüllen - das aber nur, weil ich ihm versicherte, daß unser Freund sein Experiment so gut wie vor dem Abschluß sieht.
    Bully hat nicht viel Zweifel daran gelassen, daß seine Mittel erschöpft sein werden, wenn die angeforderten Gerätschaften auf dem Weg hierher sind. Er und ich sind uns allerdings darin einig, daß Quiupu keine zehn Schiffe braucht, um sein Fragment zu schützen. Wir haben die LUZFRIG und die ONTARIO, mit der ich kam. Zwei STAR-Raumer sind auf dem Weg hierher. Wenn es etwas gibt, das sie nicht aufhalten können, dann nützen uns auch zehn oder mehr Schiffe nichts. Wir alle wissen, daß es Mächte gibt, die ein Interesse an der Rekonstruktion auch nur eines Teiles des Viren-Imperiums haben, und solche, die dieses Interesse nicht teilen, um es sehr vorsichtig auszudrücken."
    Kirt Dorell-Ehkesh, der bei der Unterhaltung mit Bully zugegen gewesen war, schüttelte den Kopf.
    „Du spielst darauf an, daß Srimavo Teil einer solchen Macht ist, Gal. Quiupu hat uns
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