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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments
Autoren: Unbekannt
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schon, wie es näher kommt! Es wird das Scarfaaru-System bald erreicht haben!"
    Die Verbindung wurde vom Weltraum aus unterbrochen. Deighton erhob sich und legte die Hände auf den Rücken.
    „Nun?" erkundigte sich Kirt Dorell-Ehkesh. „Was hältst du davon?"
    Deighton ließ sich die Folie geben und überflog die Liste.
    „Er bringt Bully noch ins Armenhaus, bildlich gesprochen. Und wenn unser geheimnisvoller Freund so weitermacht..."
    „Gal, du hast deinen Entschluß längst gefaßt, oder? Du wirst ihm auch diese Wünsche erfüllen. Bull wird uns alle zum Andromedanebel wünschen, aber uns alles schicken.
    Quiupus Hysterie wird die Unruhe in der Station noch weiter schüren. Wir wissen, daß er seine Viren als Maschinchen bezeichnet. Dr. Lambertz sprach nach der Untersuchung der Superviren von einer Zusammenballung winziger Schaltteilchen. Die Superviren, die unter die Kopfhaut der zur Erde abtransportierten Männer und Frauen schlüpften, verleihen diesen nach ihren eigenen Aussagen eine gesteigerte Entschlußkraft, Wohlbefinden und Intelligenz. Gal, was kommt dabei heraus, wenn Quiupu Millionen dieser Dinger zu einem Ganzen zusammenfügt?"
    „Ein winziger Bruchteil eines noch größeren und mächtigeren Ganzen, des Viren-Imperiums."
    Dorell-Ehkesh lachte trocken.
    „Und was noch? Wir wissen, woran er arbeitet. Wenn er sagt, er könnte sein Fragment befragen, müssen wir ihm das glauben. Aber wenn es ihm schon jetzt Dinge verraten kann, die sich noch weit von ihm entfernt abzeichnen, was wird es dann erst nach seiner Fertigstellung können? Werden wir, wird er es dann noch kontrollieren können?"
    Deighton gab keine Antwort. Hätte auch er noch seine Spekulationen hinzugefügt, wäre eher das Gegenteil von dem erreicht worden, was nun vonnöten war - den Wissenschaftlern die Angst zu nehmen, die in jedem von ihnen steckte.
    „Bitte, stellt für mich eine Verbindung zur Erde her", sagte er. „Wo sind übrigens Ellmer und Parnatzel?"
    „Wo schon? Irgendwo in den Hügeln auf der Suche nach Srimavo. Ellmer ist von der Idee besessen, sie dort wieder zu finden." Dorell-Ehkesh schien sich Vorwürfe zu machen, das seltsame Gespann nicht daran gehindert zu haben, allein mit einem Roboter in die Wildnis zu ziehen. „Sie scheinen noch nicht an eine Rückkehr zu denken.
    Ellmer hat sich vor etwa drei Stunden zuletzt über Funk gemeldet."
    Deighton blickte auf die Leuchtanzeigen des Chronometers. Der Lokvorth-Tag neigte sich dem Ende zu. Es war der 18. September 425 NGZ.
    „Was sagt die Wetterstation?"
    „Das übliche Unwetter zieht herauf", meldete eine junge Assistentin.
    „Immerhin etwas", lachte Ehkesh verhalten. „Sris letztes Auftauchen kündigte sich durch eine plötzliche Wetterstille an. Aber da waren die Verhältnisse auch etwas anders."
    Deighton warf ihm einen undefinierbaren Blick zu.
    Was steht uns bevor? fragte er sich voller Unbehagen. Was weiß das Viren-Fragment und wir nicht?
    Wozu verlangte Quiupu schwerbewaffnete Schiffe?
    Die Funkstrecke zur Erde stand und befreite den Terraner vorerst von diesen Gedanken.
     
    *
     
    Das kleine Kuppelzelt machte sich unter der Energieglocke, die sich darüber wölbte, wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit aus. Der Eindruck täuschte. Die hauchdünnen Wände, die mit den vielen transparenten Flächen darin wie Flickenteppiche aussahen, bestanden aus hochelastischem und widerstandsfähigem Material.
    Das Zelt stand am Hang eines Hügels etwa zehn Kilometer vom Sumpftal entfernt, in dem sich die Forschungsstation mit ihren drei Kuppeln und den über hundert Gebäuden befand. Das Tal war vom Hang aus nicht, zu sehen - nur das Plateau, auf dem die Kogge LUZFRIG stand, und das obere Rund des Kugelraumers, mit dem Deighton von der Erde zurückgekommen war.
    Parnatzel hatte sich wie eine Wurst zusammengerollt. Der Matten-Willy schien zu frieren, obwohl es drückend warm war. Die durchschnittliche Temperatur in dieser Region des Planeten betrug 34 Grad Celsius. Abends kühlte es nur kaum merklich ab. Wie aus allem auf Lokvorth, ließ sich auch daraus allerdings keine Regel machen. Krasse Temperaturstürze waren ebenso an der Tagesordnung wie die urplötzlich hereinbrechenden Unwetter, die den Virenfluß im Sumpftal binnen Minuten weit über die Ufer treten lassen konnten.
    Jakob Ellmer lag auf der Seite. Ein leichter Regen prasselte auf die Energieglocke herab und sorgte für Tausende sprühender Lichtfunken, in deren Anblick sich der pensionierte Raumfahrer
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