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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger
Autoren: Dämonenkiller
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bretonischen Küste aus dem Meer und mußten bald erkennen, daß er mit magischen Kräften aufgeladen ist. Aber das werden Sie doch alles schnell wieder vergessen, Herr Offizier?"
    Der Offizier hatte schon die entsprechende Entgegnung auf der Zunge, doch dann sprang aus den grünen Augen der Frau irgend etwas auf ihn über.
    „Sie werden vergessen, daß Sie den Ys-Spiegel gesehen haben-, sagte Coco eindringlich. „Und überhaupt vergessen Sie, daß Sie uns durchsucht haben."
    Ohne eine Bestätigung ihres hypnotischen Befehls abzuwarten, wandte sie sich ab und ließ den Offizier einfach stehen.
    Der Zwischenfall wurde mit keinem Wort mehr erwähnt.
    „Das ist hier der reinste Zirkus", sagte Coco mit einem Rundblick, während sie sich bei ihren beiden Begleitern unterhakte.
    Die Leuchterscheinung über dem Toten Meer hatte eine regelrechte Völkerwanderung hervorgerufen. Von überall aus der Welt kamen Schaulustige, um den „Stern von Bethlehem", wie das Fanal von der Weltpresse genannt wurde, zu sehen.
    Südlich von Jericho war eine Zeltstadt entstanden, wo Fellachen und Händler ihre Waren anboten, Taschendiebe Hochsaison hatten und Sektenprediger, die den nahen Weltuntergang verkündeten, eine aufmerksame Zuhörerschaft fanden. Die wenigen Wissenschaftler, die sich ernsthaft damit befaßten, das leuchtende Phänomen zu ergründen, gingen in der Masse unter.
    Unga blickte hoch.
    „Es sieht wie das Auge des Bösen auf uns herab", stellte er fest. „Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, daß noch etwas Schreckliches passieren wird. Ich bin sicher, daß dieses Licht nicht Olivaro angezündet hat, obwohl er dir dieses Zeichen ankündigte, Coco."
    Coco und Unga hatten bei ihrem Abenteuer in der kalifornischen Wüste eine Abmachung mit Olivaro getroffen. Sie versprachen, mit dem Janusköpfigen zusammen zu arbeiten, solange ein gemeinsamer Feind bekämpft wurde und Olivaros Aktivitäten sich nicht gegen die Menschheit richteten. Olivaro hatte versprochen, ihnen ein deutliches Zeichen zu geben, das ihnen den Weg zeigen sollte. Nun stand dieses leuchtende Fanal über Jericho und dem nördlichen Teil des Toten Meeres - offenbar durch Magie hervorgerufen. Aber das mußte nicht unbedingt bedeuten, daß Olivaro auch diese Himmelsflamme entzündet hatte. Wie schon Unga sagte, war es wahrscheinlicher, daß es von der Gegenseite stammte.
    „Dein Gefühl trügt dich nicht, Unga", stellte Richard Steiner fest, hinter dessen Maske niemand anderer als Dorian Hunter steckte. „Der Ys-Spiegel registriert die unheilvollen Schwingungen, die von diesem Fanal ausgehen, und diese übertragen sich auf mich. Mir ist, als spürte ich selbst körperlich und geistig, daß von dieser Strahlungsquelle eine Bedrohung ausgeht. Ich bin in Sorge um die vielen Menschen hier."
    Coco blickte ihn beunruhigt an.
    „Was können wir tun?" fragte sie. „Wir haben die sieben Untoten aus den Augen verloren, die die Memory-Barren bei sich hatten. Wenn Olivaro uns nicht einen deutlicheren Hinweis gibt, dann fehlt uns eine Basis zum Handeln."
    „Wir müßten vor allem Vago finden", sagte Richard Steiner, alias Dorian Hunter, der Dämonenkiller.
    Offiziell galt er als tot. Niemand wußte, daß Dorian Hunter das Vermächtnis des Hermes Trismegistos übernommen hatte. Er besaß fast alle Macht des Dreimalgrößten, und so war es ihm möglich gewesen, sich das Aussehen dieses Richard Steiner zu geben und der erdrückenden Einsamkeit seines Tempels auf Island zu entfliehen, um an Cocos Seite ein halbwegs normales Leben führen zu können.
    Langsam begann er sich jedoch zu fragen, ob es klug gewesen war, in die Identität dieses Richard Steiner zu schlüpfen; nicht nur, daß er ständig auf der Hut sein mußte, sich nicht zu verraten, paßte es ihm auch nicht, daß er Coco nur unter falschem Namen lieben durfte.
    Aber das war im Augenblick nicht das vordringlichste Problem.
    Vago! Dieser Name geisterte durch seine Gedanken, seit er ihn auf der Vulkaninsel der Hexe Lama zum erstenmal gehört hatte. Er hatte seine Spur bis nach Jerusalem verfolgt, wo er vorletzte Nacht erst mehr über dieses Wesen erfahren hatte, von dem gesagt wurde, daß es eine Ausgeburt einer fremden Welt wäre.
    Als sie auf dein Friedhof von Jerusalem die Verfolgung der sieben Untoten, die die Memory-Barren bei sich hatten, aufnehmen wollten, stellte sich ihnen ein Dämon entgegen, der zwei Gesichter besaß. Er war ein Januskopf wie Olivaro gewesen. Dorian zweifelte nicht daran, daß es
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