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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger
Autoren: Dämonenkiller
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in die Schlucht erreicht. Die Felsen vor ihnen verloren sich in der Dunkelheit. Bis hierher drang das Licht des grünleuchtenden Fanals nicht. Sie mußten sich ihren Weg ertasten. Als jemand eine Taschenlampe einschaltete, schlug Bogard sie ihm aus der Hand.
    „Kein Licht! Das wurde uns ausdrücklich befohlen."
    „Da vorne sind sie!" meldete Shmuel, der Bogards Jeep gesteuert hatte.
    Der Weg stieg etwas an. Als Bogard über einen Felsbrocken kletterte, er blickte er keine dreißig Meter vor sich eine Höhle. Er entdeckte sie deshalb sogleich, weil der Zugang im grünen Schein lag. Der letzte Vermummte verschwand gerade in der Höhle.
    „Und jetzt?" fragte einer der Männer.
    „Ihr bleibt hier!" befahl Bogard. „Ich werde ihnen allein in die Höhle folgen."
    Bogard übergab sein Gewehr einem seiner Männer; in der Höhle wäre ihm die sperrige Waffe nur hinderlich gewesen, Dafür steckte er einen Dolch in den Gürtel und eine Pistole mit zwei Schachteln Munition in die Tasche seines schwarzen Burnusses. Dann rückte er den breitkrempigen Hut zurecht und überprüfte den Sitz seiner schwarzen Handschuhe. Das war so eine Art Zeremoniell, das er vor 'jedem entscheidenden Einsatz vornahm.
    „Wann ist eigentlich Auszahlung?" fragte einer der Männer.
    Bogard drehte sich um. Der Sprecher war Ulad Hanifa, ein Beduine, den er in der Nähe von Jericho angeworben hatte.
    „Ihr bekommt euer Geld wie vereinbart", sagte Bogard gedehnt. „Nach Erledigung des Auftrags. Oder traust du mir nicht, Hanifa?“
    „Das gerade nicht", erwiderte der Beduine, „aber ich frage mich, warum du allein in die, Höhle gehst. Hat sie vielleicht einen zweiten Ausgang?"
    Bogard schlug ihm die verkehrte Hand ins Gesicht. Die Bewegung hatte spielerisch gewirkt, aber hinter dem Schlag steckte so viel Kraft, daß es den Beduinen von den Beinen riß.
    „Du wirst mich begleiten, Hanifa", entschied Bogard.
    Er nahm dem Beduinen das Gewehr aus der Hand, den Dolch ließ er ihm, und gab ihm durch einen Wink zu verstehen, daß er sich vor ihm der Höhle nähern sollte.
    „Du bist völlig humorlos", sagte Ulad Hanifa und rieb sich die gerötete Gesichtshälfte.
    „Stimmt", bestätigte Bogard. Sie erreichten die Höhle, und der Killer schaltete eine Stablampe ein. „Aber dafür bin ich nicht nachtragend. Ich will deine Bemerkung vergessen."
    „Dann brauche ich dich nicht zu begleiten?" fragte der Beduine hoffnungsvoll.
    „Das habe ich wieder auch nicht gesagt."
    Bogard leuchtete in die Höhle und gab dem anderen einen Stoß, daß er hineinstolperte.
    Die Höhle weitete sich hinter dem Eingang zu einem gewaltigen Gewölbe. Im Hintergrund waren über ein Dutzend Öffnungen zu sehen, groß genug, um einen ausgewachsenen Mann hindurchschlüpfen zu lassen.
    „Welche Abzweigung sollen wir nehmen?" fragte Ulad Hanifa.
    Bogard deutete auf den Boden, wo in unregelmäßigen Abständen feuchte Fußabdrücke zu sehen waren; gelegentlich waren auch Brocken einer weichen, dunklen Masse zu erkennen.
    „Was ist das?" fragte der Beduine und folgte der Spur zu einer der Felsöffnungen mit deutlichem Unbehagen.
    „In Verwesung begriffenes Menschenfleisch, nehme ich an", sagte Bogard leichthin. „Es fällt den sieben Boten förmlich von den Knochen."
    „Was?"
    Der Beduine wich erschrocken zur Seite, aber Bogard stieß ihn wieder vorwärts.
    „Du wolltest mich ja unbedingt begleiten, Hanifa", sagte er. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr."
    „Bei Allah, du treibst üble Scherze mit mir, Boogie!" sagte Ulad Hanifa und lachte gekünstelt.
    Er zögerte, bevor er durch den schmalen Durchlaß kletterte. Dahinter wurde die Höhle wieder größer. Sie kamen in einen Gang, in dem sie aufrecht gehen konnten. Immer wieder fanden sie die Abdrücke nackter, Füße, die schwärzliche Rückstände hinterließen, und es sah tatsächlich so aus, als wäre den Typen vor ihnen das Fleisch der Fußsohlen auf dem Boden kleben geblieben.
    Sie kamen noch zu einigen Abzweigungen, doch konnten sie der Spur der Untoten mühelos folgen. Der Beduine blieb plötzlich stehen. Bogard wäre beinahe gegen ihn geprallt.
    „Da - da!" stammelte Ulad Hanifa, und dann sprudelte unverständliches Zeug in seiner Muttersprache aus seinem Mund.
    Bogard holte schon zum Schlag aus, um ihm einen Denkzettel zu verpassen, als er den Grund für die Verstörtheit des Beduinen erkannte.
    Der Höhlengang verlief nun schnurgerade. Weit vor ihnen war ein Licht zu sehen, das eine ungewöhnliche Szenerie
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