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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger
Autoren: Dämonenkiller
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beleuchtete.
    Zwischen dicken Steinsäulen und steinernen Aufbauten, die nicht selten unbekannte Fabelwesen darstellten, stand ein mannshoher Steinquader. Er wies recht eigenwillige Reliefs auf und Inschriften mit fremdartigen Buchstaben, wie Bogard sie noch nie gesehen hatte. Diese Schriftzeichen waren durchweg fußgroß und ineinander verschlungen und verschnörkelt; es hätte sich auch um eine ornamentale Verzierung handeln können, doch Bogard war auf Anhieb überzeugt, daß es Schriftzeichen waren. Ebenso sicher war er, daß es sich bei dem Steinquader nur um eine Art Altar handeln konnte.
    Die Vermummten umstanden ihn, reckten ihre verfaulenden Arme in die Höhe und legten ihre Goldbarren auf der Steinfläche ab. Nachdem sie dies getan hatten, rafften sie ihre Gewänder zusammen, schlangen sie fest um ihre Körper, als würden diese nur noch von dem Stoff zusammengehalten werden, und zogen sich in den Hintergrund der Säulenhalle zurück.
    Weit kamen sie jedoch nicht. Einer brach drei Schritte hinter dem Altar zusammen. Unter seinem zerbröselnden Gewand quoll eine schwarze, ölige Flüssigkeit hervor. Ein anderer erreichte noch eine Steinsäule, lehnte sich dagegen und glitt langsam daran herunter, eine glitschige Spur auf dem Stein hinterlassend.
    „Komm nur näher, Jim Bogard!" ertönte da eine hohle Stimme aus der Tempelhalle. „Wie ich sehe, hast du einen Begleiter mitgebracht, obwohl ich dir auftrug, allein zu kommen."
    Jim Bogard suchte den Sprecher dieser Worte vergeblich. Obwohl die Stimme von ganz nahe zu kommen schien, war außer den Vermummten, die rasch verwesten, kein Wesen zu sehen.
    „Ich habe Ulad Hanifa gewarnt", sagte Bogard und trieb den vor Angst schlotternden Beduinen mit Schlägen vor sich her in den Tempel. „Aber er wollte es sich nicht nehmen lassen, mich zu begleiten. "
    „So so. Dann wird er die Folgen seines Ungehorsams selbst zu tragen haben."
    Der Beduine riß sich plötzlich von Bogard los und rannte in den Tempel hinein. Er zog seinen Krummdolch und stellte sich kampfbereit zwischen die Säulen.
    Plötzlich griff die knöcherne Hand eines Untoten nach ihm. Ulad Hanifa schrie auf und trennte die Knochenhand mit einem Hieb vom Gelenk. Im gleichen Moment ließ sich jedoch in seinem Rücken ein anderer Untoter auf ihn fallen. Knochenhände legten sich um seinen Hals. Die Verwesung griff schlagartig auf den Beduinen über. Seine Haut bekam einen grünlichen Stich. Mit einem langgezogenen Schreckensschrei kippte er mitsamt dem Untoten um, der auf ihm zu liegen kam.
    „Jetzt zu dir, Jim Bogard!" ertönte wieder die Stimme des Unsichtbaren. „Bisher hast du deinen Auftrag zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Aber du mußtest dich ja auch noch nicht bewähren. Von nun an werden größere Anforderungen an dich gestellt."
    Bogard schluckte. Er versuchte, das Wimmern im Hintergrund zu ignorieren. Er wollte nicht einmal zu der Stelle hinblicken, wo der zuckende Körper des Beduinen unter der Last des Untoten lag.
    „Was habe ich zu tun?" fragte Bogard mit rauher Stimme.
    „Du hast die Barren gesehen? Gut. Sie sind für mich von unschätzbarem Wert. Leider ist es mir noch nicht möglich, sie sofort an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Es kann noch einige Tage dauern. Das hängt von - bestimmten Konstellationen ab. Inzwischen wirst du die Barren bewachen." „Das ist eine Kleinigkeit", behauptete Bogard, der seine Selbstsicherheit wieder zurückgewann.
    „Sei da nicht so sicher!" erwiderte der Unsichtbare. „Meine Gegner dürfen nicht unterschätzt werden. Ich habe es zu Anfang getan - und das hätte mir beinahe eine Niederlage eingebracht."
    „Ich werde mit jedem fertig", behauptete Bogard. „Ich habe schon ganz andere Nüsse geknackt. Zugegeben, mit lebenden Leichen und anderen Spukgestalten habe ich es noch nicht zu tun gehabt. Doch ist das nur eine Sache der Gewöhnung.'“
    „Es spricht für dich, daß du dich mit den Tatsachen so rasch abgefunden hast", sagte der Unsichtbare. „Aber Mut allein genügt dir nicht im Kampf gegen meine Feinde. Ich muß dich für den Kampf gegen sie wappnen."
    Bogard witterte sofort Gefahr. Er zog mit der einen Hand die Pistole, mit der anderen holte er seinen Dolch hervor.
    „Was haben Sie vor?" rief er und wirbelte herum, um der Bedrohung jederzeit ins Auge blicken zu können.
    „Hier bin ich!" sagte da die bekannte Stimme links von ihm.
    Er drehte sich in die Richtung und zielte mit der Pistole auf die Gestalt, die zwischen den
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