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1076 - Der Weg der Porleyter

Titel: 1076 - Der Weg der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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und stemmte die Hände in die rundlichen Hüften.
    „Nun hör endlich damit auf, dich selbst zu bemitleiden, Clifton! Was geschehen ist, läßt sich nicht wiedergutmachen. Aber wenn du schon vor lauter Schuldgefühlen nicht mehr ein noch aus weißt, dann lerne wenigstens daraus. Vielleicht hilft es dir, endlich zu begreifen, daß wir nicht mehr im 25. Jahrhundert leben und eine andere Art gefunden haben, die Probleme anzugehen."
    Clifton verzichtete auf eine Entgegnung, und auch das sprach für sich.
    „Wir haben hier nichts mehr zu suchen", kam es von Alaska. „Jedenfalls vorerst nicht.
    Vielleicht richtet ihr euer Augenmerk einmal darauf, wie wir von hier fortkommen."
    „Da gibt's nichts zu überlegen", entgegnete Gucky. „Perry und die anderen müssen erfahren, was hier geschah, bevor es vielleicht zu spät ist." Er seufzte und sah hinüber zur SODOM, Callamons Schlachtkreuzer, der ein gutes Stück entfernt im Talkessel stand.
    Das Schiff überragte mit seinen fünfhundert Metern Durchmesser die meisten Gebäude und wirkte nicht nur deshalb wie ein Fremdkörper, der in dieser phantastischen Umwelt fehl am Platze war.
    Alles wirkte zu steril, als daß sich Menschen hier hätten heimisch fühlen können. Über dem gesamten Planeten lastete, trotz künstlicher Atmosphäre und einer durchschnittlichen Temperatur von 20,5 Grad Celsius, eine Kälte, die sich bis in die Herzen der Gefährten fraß. Es gab weder Meere noch Flora und Fauna.
    An dem Gefühl der vollkommenen Verlorenheit konnte auch die optische Schönheit der Architektur nichts ändern. Gucky fröstelte innerlich und sehnte sich nach grünen Parks und plätscherndem Wasser zurück - und sei es auch nur an Bord eines Raumschiffs.
    „Du denkst allen Ernstes daran, mit der SODOM zu starten?" fragte Callamon kleinlaut.
    „Natürlich nicht mit diesem Riesending", entgegnete Gucky. „Aber da auch nach mehr als anderthalb Jahrtausenden an Bord noch so gut wie alles funktioniert, sollte es uns auch gelingen, eines der Beiboote flottzumachen. Was wir einmal mit unserer Space-Jet schafften, sollte uns auch noch einmal möglich sein."
    Alaska nickte schwach.
    „Der Versuch kostet nichts", sagte er in seiner holprigen Sprechweise. Callamon sah seine Maske an und schien sich vorzustellen, was darunterlag. Mit Alaskas knapper Auskunft, dies sei ein Cappin-Fragment, wußte er nichts anzufangen.
    Alaska stand auf und nickte den beiden anderen zu. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte er sich in Bewegung. Gucky als Blitzbeförderungsmittel schied aus.
    Fahrzeuge hatten sie keine. Sie mußten sich wohl oder übel auf ihre Füße verlassen.
    Der Ilt folgte ihm. Nur Callamon zögerte.
    „Brauchst du eine besondere Einladung?" fragte Gucky, als Alaska ihn darauf aufmerksam machte.
    Callamon sah zu der großen Kuppel hinüber.
    „Wartet doch mal! Ich meine, wir sollten die Gelegenheit nutzen und einige dieser Kardec-Schilde mitnehmen."
    „Kommt nicht in Frage!" wehrte Alaska barsch ab.
    „Aber die Tore zum Depot sind noch offen. Sicher würde sich Rhodan darüber freuen, wenigstens eine dieser Waffen untersuchen zu können."
    „Clifton", seufzte Gucky. „Wir verstehen dich besser, als du glaubst, mein Lieber. Du kannst der Versuchung einfach nicht widerstehen. Reicht dir nicht, was du mit deiner Jagd nach der WAFFE angerichtet hast?"
    „Ich will ja keinen solchen Schild für mich!" beharrte der Mann aus der Gruft der Starre.
    „Verdammt und zugenäht, wer garantiert uns denn, daß wir nicht über kurz oder lang mit Kardec-Schilden angegriffen werden?"
    „Von wem denn?" seufzte Alaska.
    „Wo Waffen sind, gibt es bald auch jemanden, der sie benutzt, Mr. Saedelaere!"
    brauste Callamon auf. „Mit Ihrer Erfahrung sollten Sie das wissen!"
    „Und ich dachte, er hätte sich die Siezerei endlich abgewöhnt", klagte Gucky.
    Alaska machte eine schroffe Handbewegung.
    „Wir werden es nicht sein, die sie benutzen, Callamon. Ich will nicht mehr darüber reden. Diese Dinge sind zu gefährlich, als daß wir an sie rühren sollten. Weiter jetzt!"
    Gucky blinzelte dem Raumfahrer versöhnlich zu, wartete, bis Callamon ihn erreicht hatte, und ergriff dessen Hand.
    Der Boden des Talkessels war in diesem Bereich nicht eben. Die drei mußten über Hindernisse hinwegklettern, manchmal kleine, künstliche Plateaus von beachtlicher Höhe, dann über Rohrleitungen oder dünne, dafür um so höhere Mauern aus aneinandergesetzten Metallplatten, die den Anschein erweckten, als
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