Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gefahr da heraufzog. Er zügelte sein Temperament, und es gelang ihm, zögernd und vorsichtig zu erscheinen.
    „Trotzdem sind die Kardec-Schilde wichtig", sagte er langsam, und er strich sich über die Stirn wie jemand, der sich verzweifelt bemühte, verschüttete Erinnerungen auszugraben. „Dano muß sich so ein Ding beschaffen, um jeden Preis ..."
    „Vielleicht braucht Dano einen solchen Schild, um an Voire und die WAFFE heranzukommen", griff Gucky den durch Callamon provozierten Gedanken eifrig auf.
    „Ich bin mir da nicht so sicher", murmelte Callamon zögernd. „Dano hat mir nichts zu diesem Thema verraten."
    „Er wäre ja auch sehr dumm gewesen, wenn er das getan hätte", bemerkte Gucky sarkastisch.
    Der Mausbiber richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Da er immer noch stand, während Callamon sich auf einer geborstenen Säule niedergelassen hatte, gelang es dem Ilt fast, dem Terraner in die Augen zu sehen, ohne zu ihm aufblicken zu müssen."
    „Wir werden ihm die Suppe versalzen", verkündete Gucky hart. „Wir werden die richtigen Pyramiden finden - so viele davon gibt es hier gar nicht. Ist dir schon aufgefallen, daß Pyramiden in diesem Gebiet ziemlich selten vertreten sind?"
    Genau darauf hatte Callamon seinen Schwindel aufgebaut. Er wußte, daß die Opfer seiner Manipulationen nur dann den ihnen zugedachten Weg einschlagen würden, wenn sie wenigstens eine Aussicht auf Erfolg zu sehen glaubten. Hätte er ihnen weiszumachen versucht, daß Voire oder die WAFFE in einer der unzähligen Kuppeln zu suchen waren, dann hätten sie sicher den Mut verloren ...
    „Es sind mehr als genug", sagte er trotzdem.
    Gucky zeigte fast übermütig seinen Nagezahn.
    „Ja", bestätigte er. „Aber es sind nicht zu viele. Wir werden uns teilen, und..."
    Wie auf ein Stichwort traten beinahe gleichzeitig Alaska Saedelaere und Cerai Hahn aus verschiedenen Straßenöffnungen hervor.
    „Da vorne geht es weiter!" erklärte der Mann mit der Maske und deutete hinter sich, und Cerai bemerkte nebenher: „Ich habe Spuren gefunden. Wahrscheinlich ist die Kärraxe vor kurzem vorbeigekommen."
    „Konntest du feststellen, wie alt die Spur war?" fragte Gucky gespannt.
    „Nicht sehr alt", erwiderte Cerai Hahn.
    „Wie willst du das in dieser Umgebung beurteilen?" brummte Alaska skeptisch.
    „Es waren keine gewöhnlichen Spuren", erklärte die Terranerin gelassen. „Ich habe keineswegs nur Fußabdrücke gefunden, sondern auch Hautfetzen."
    „Die Kärraxe war schwer verletzt", fuhr Cerai Hahn fort. „Wir haben bereits bemerkt, daß dieses Wesen extrem regenerationsfähig ist. Es scheint, als würde die Kärraxe das verletzte Gewebe zumindest teilweise abstoßen und neu heranbilden. Die Hautfetzen, die ich fand, waren oberflächlich eingetrocknet, an geschützten Stellen aber noch frisch.
    Die Luft ist hier ziemlich trocken - die Kärraxe hat im Höchstfall einen Vorsprung von einer Stunde."
    Callamon brachte es fertig, einen bedeutungsvollen Blick mit Gucky zu tauschen, ohne sich dabei zu verraten.
    „Unser Freund hat es eilig", stellte der Mausbiber fest. „Das ist beruhigend."
     
    7.
     
    Dano hatte keinen sehnlicheren Wunsch, als sich in den Besitz eines Kardec-Schildes zu setzen. Aber da die anderen Fremden nun zu Callamon gestoßen waren, hielt er es für erforderlich, seine Gegner noch für kurze Zeit im Auge zu behalten. Die Kärraxe war noch immer schnell genug, um ihn binnen kurzer Zeit wieder in den blauen Sektor zu bringen.
    Er versuchte, sich an die Stelle seines Gegners zu versetzen. Wie mochte Callamon in diesen Augenblicken über den Porleyer denken?
    Eines war klar: Callamon wußte um Danos Nöte. Danos Erlösung - die Übernahme dieses menschlichen Körpers - bedeutete Callamons Vernichtung. Es mochte die Koexistenz zwischen einem porley tischen Bewußtsein und einer mineralischen Existenz geben. Es mochte auch möglich sein, sich in ein lebendes Wesen zu integrieren, dessen Motivation allein vegetativen Zielen galt. Aber schon dann, wenn die einfachsten instinktiven Regungen hinzukamen, wurde das Spiel problematisch - Dano wußte das, denn er hauste nunmehr lange genug in dieser Bestie, die erst vor kurzem wieder einmal seiner Kontrolle entronnen war.
    Er erkannte auch die Konsequenzen: Wenn er Callamon übernahm, dann war er gezwungen, einen Mord zu begehen. Einen geistigen Mord. Der Körper würde weiterbestehen, aber von Callamons Persönlichkeit würde nichts übrigbleiben. Dano hatte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher