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106 - Der Tod aus der Zauberkugel

106 - Der Tod aus der Zauberkugel

Titel: 106 - Der Tod aus der Zauberkugel
Autoren: Dämonenkiller
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den Club-Raum und setzte sich. Verwundert stellte er fest, daß er weder Hunger noch Durst hatte. Seine Lider wurden schwer. Er schloß die Augen und döste vor sich hin.
    Das Öffnen der Tür ließ ihn hochfahren.
    Jim Read, der nur mit einer Badehose bekleidet war, torkelte in den Club-Raum. Seine Augen waren glasig. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und stierte Tony an.
    „Ich fühle - mich wie - gerädert", sagte der rothaarige Schriftsteller stockend. „In meinem Kopf muß ein - Hornissennest sein. Alles summt und brummt - in meinem Schädel."
    „Ich fühle mich ähnlich. Dir macht das Sonnenlicht nichts aus, Jim?"
    „Mir brennen ein wenig die Augen, das ist alles. Ich kann es noch immer nicht fassen, daß uns die Flucht gelungen ist. Es gibt doch noch Wunder."
    Read lächelte leicht.
    „Das Wunder war dieser Sam Wilson. Ein merkwürdiger Mann. Was er wohl auf der Insel getrieben hat?"
    „Da bin ich überfragt, Tony. Ohne ihn wären wir rettungslos verloren gewesen. Hast du nach Diana und Liz gesehen?"
    Vernon nickte. „Für die beiden gibt es meiner Meinung nach keine Hoffnung mehr."
    „Das fürchte ich auch. Was für eine Geschichte! Sie ist unglaublich. Was sollen wir den Behörden erzählen?"
    „Die Wahrheit", meinte Tony.
    „Niemand wird uns glauben."
    „Wir haben genügend Zeugen für die Vorkommnisse. Und der Zustand, in dem wir uns alle befinden, ist Beweis genug."
    „Paul Kildares Tod ist das Ende der Fernsehserie."
    „Stimmt. Aber das ist im Augenblick meine geringste Sorge. Ich hoffe, daß uns dieser Trevor Sullivan helfen kann."
    „Wir sollten uns keine übertriebenen Hoffnungen machen, Tony. Unser Blut zersetzt sieh langsam. Dagegen ist nicht viel zu machen. Außerdem werden durch Vampirbisse verschiedene gefährliche Krankheitserreger, unter andern ein Tollwutvirus, übertragen."
    „Hör auf damit, Jim! Ich hoffe noch immer, daß es eine Rettung gibt."
    „Ich denke an Wilsons Warnung, daß die Menschen auf Vampirbisse ganz unterschiedlich reagieren. Wir sollten uns vielleicht in unsere Kabinen einsperren."
    „Das halte ich nicht für besonders sinnvoll."
    „Was schlägst du dann vor?"
    „Wir werden die anderen nicht aus den Augen lassen. Sobald alle wach sind, sollen sie sich hier versammeln. Wenn sich tatsächlich dann irgend jemand seltsam verhält, können wir gemeinsam eingreifen."
    Jim nickte langsam. Dann stand er auf. „Ich sehe mal nach, ob jemand wach ist. Bleibst du hier?" „Ich komme mit", sagte Vernon und folgte Read.
    Ein lauter Schrei ließ sie zusammenfahren. Der Schrei kam aus den Mannschaftskabinen.
    „Rasch!" sagte Vernon und lief los.
    Er sprang die Stufen hinunter. Hinter einer der Kabinentür war ein dumpfer Fall zu hören, der von einem lauten Schrei begleitet wurde.
    Vernon riß die Kabinentür auf.
    Ernest Plumley, der vierzigjährige Steward, stand mühsam auf. Sein Gesicht war blutverschmiert, die Nase schien gebrochen zu sein, und er blutete aus einer großen Platzwunde an der Stirn. „Plumley!" schrie Vernon, doch der Steward hörte nicht auf ihn.
    Schwankend blieb Plumley stehen, dann lief er wieder los. Er rannte mit dem Kopf gegen die Wand, fiel benommen zu Boden und brüllte.
    „Der Bursche ist übergeschnappt", sagte Vernon zu Read. „Wir müssen ihn fesseln."
    Als Plumley wieder aufstand, packten ihn Vernon und Read. Sie versuchten seine Hände auf den Rücken zu drehen, doch der Steward entwickelte unglaubliche Kräfte. Er schüttelte die beiden Männer ab und rannte erneut auf die blutbespritzte Wand zu. Vernon stellte ihm ein Bein, und Plumley fiel der Länge nach hin.
    „Reiß das Leintuch in Stücke, Jim!" rief Vernon. „Ich werde den Verrückten niederschlagen." Plumley setzte sich auf. Ein tierischer Schrei kam über seine Lippen. Vernon hob einen Stuhl und schlug ein Stuhlbein über Plumleys Kopf. Der Steward sackte zusammen.
    Sie hoben den Bewußtlosen hoch und banden ihm die Hände auf den Rücken.
    George Mair war von dem Krach erwacht. Verschlafen blickte der Kapitän in die Kabine. Auch er fühlte sich unendlich müde.
    „Was ist mit Plumley los?" fragte er.
    „Er ist wie ein Verrückter immer wieder gegen die Wand gerannt. Ich schlug ihn nieder. Er hätte sich sonst selbst umgebracht."
    Wie geht es den anderen?" erkundigte sich der Kapitän.
    „Alle schlafen."
    „Ich gehe an Deck", sagte der Kapitän. „Ich sehe nach dem Kurs."
    „Wie geht es Ihnen, Mair?"
    Der Kapitän hob die Schultern. „Ich habe mich schon
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